Als die Eisenbahn kam...


Der Neumarkter Bahnhof und die Bahnanlagen im Jahr 1898
Foto: Stadtarchiv Neumarkt, Heinrich-Negative
NEUMARKT. Zum 150jährigen Jubiläum der Zugverbindung zwischen Nürnberg und Regensburg wird am Neumarkter Bahnhof der „Tag der Schiene“ begangen.

Am 16. September sind dort ein Festakt, eine Zugtaufe, Dampfsonderzugfahrten und ein Bahnhofsfest mit dem Besuch des bayerischen Verkehrsministers Christian Bernreiter geplant.

1873 wurde die Bahnstrecke von Nürnberg nach Regensburg durchgehend fertiggestellt. Es sei eine weise Entscheidung der damaligen Verantwortlichen der Stadt gewesen, den Bahnhofsbau zu fördern, um so zu zeigen, wie wichtig die Bahnlinie für Neumarkt sei, sagte Oberbürgermeister Thomas Thumann. Unter anderem wurde unentgeltlich Gemeindegrund für den Bahnhof, für die Gleise und für den Bahnkörper sowie für das Lagerhaus und die Werkstätten zur Verfügung gestellt und es wurde eine eigene Zufahrtsstraße gebaut.

Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes begann auch die industrielle Revolution in Deutschland. Obwohl der Streckenausbau in Bayern eine enorme Dynamik entwickelte, blieb der Raum um Neumarkt zunächst außen vor. Erst nach massivem Druck aus der Wirtschaft wurde die kürzeste Schienenverbindung von Nürnberg nach Regensburg in Betracht gezogen und 1873 durchgehend fertiggestellt. Dabei spielte vor allem die dadurch mögliche kürzere Fahrzeit und die daraus resultierende Wirtschaftlichkeit die entscheidende Rolle.


Nach der Weigerung der Stadträte von Velburg musste die wegen der topografischen Verhältnisse deutlich schwierigere Strecke über Deining und Batzhausen gewählt werden. Die Überquerung der weißen Laber bei Deining zeugt bis heute von der Bauleistung aus der damaligen Zeit. Der Ludwig-Donau-Main-Kanal zog im Wettbewerb mit der Bahn den Kürzeren, weil die auf der Schiene möglichen schnelleren Fahrzeiten auf dem Kanal nicht annähernd erreicht werden konnten, zumal die Strecke bereits ab 1880 zweigleisig ausgebaut und damit ihre Leistungsfähigkeit nochmals erhöht wurde.

Der zur Inbetriebnahme errichtete Bahnhof fiel am 22. April 1945 dem Bombenhagel zum Opfer. Er wurde nach Kriegsende schnell und zügig wieder aufgebaut. Bis heute hält sich übrigens der Mythos, dass hier der „falsche Bahnhof“ gebaut wurde. Der eigentlich richtige Bauplan sei damals nach Neufahrn in Niederbayern geschickt worden, der für Neufahrn bestimmte nach Neumarkt. Auch wenn sich das hartnäckig hält, sei dies erwiesenermaßen falsch, hieß es aus dem Rathaus.

Nach der Einstellung des Stückgutverkehrs wurde am Standort der Güterhalle der heutige Busbahnhof gebaut. Und mit der Einbindung Neumarkts in das S-Bahnnetz der Metropolregion Nürnberg konnte ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Neumarkter Eisenbahngeschichte realisiert werden.
09.08.23
Neumarkt: Als die Eisenbahn kam...
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