Sehr viele Wildunfälle
Dienststellenleiter Erster Polizeihauptkommissar Karlheinz Dietl und Polizeihauptkommissar Rainer Hirschmann stellten die Statistik vor
Foto: Polizei
NEUMARKT. Vor allem im Süden des Landkreises sind Wildunfälle für mehr als die Hälfte aller „Schadensereignisse im Straßenverkehr“ verantwortlich, hieß es bei der Vorstellung der Verkehrsstatistik für den Bereich der Polizeiinspektion Parsberg.
Gravierendstes Ereignis war aber im letzten Jahr ein Unfall mit zwei toten Fußgängern im Juli bei Hohenfels.
2022 stieg die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle bei der
Parsberger Polizei um 9,58 Prozent auf 1063 - über die Hälfte (57,19 Prozent) davon waren Wildunfälle.
Die Anzahl der verletzten Verkehrsteilnehmer sank deutlich von 131 Personen um 10,69 Prozent auf
117.
Diese positive Entwicklung wurde freilich durch den grauenvollen Unfall am 7. Juli überschattet, als ein Auto bei Hohenfels in eine Fußgänger-Gruppe schleuderte (
wir berichteten). Ein 36jähriger Mann starb noch an der Unfallstelle, eine 25 Jahre alte Frau erlag am nächsten Tag ihren schwersten Verletzungen. Ein Jahr zuvor hatte es im Bereich der Parsberger Polizei „nur“ einen tödlichen Verkehrsunfall gegeben.
Die Unfallzahlen mit Personenschäden sanken um 15,46 Prozent auf 82 (2021: 97) Schadensfälle. Dabei
wurde 2 (1) Menschen getötet, 117 (131) Personen verletzt, 94 (100) davon leicht, 23
(31) schwer.
Die Zahl der schwerwiegenden Sachschadenunfälle stieg auf 141 (111) an.
Die Anzahl der gemeldeten „Unfallfluchten“ stieg deutlich um 24,67 Prozent von 77 auf 96 Unfälle.
Davon konnten 30 Fälle und damit 30 Prozent (34 Prozent) geklärt werden.
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache Alkoholeinwirkung ging von 15
auf zwölf Fälle zurück. Zudem ereigneten sich wie imVorjahr noch drei Unfälle
unter Einwirkung von anderen berauschenden Mitteln.
Die Zahl der aufgenommenen Motorrad-Unfälle sank von 19 auf 17.
Dabei wurden 15 (19) Personen verletzt, 4 (9) davon schwer. Es wird daher auch im Jahr 2023 insbesondere im Bereich der Motoradsicherheit eine Vielzahl
von Kontroll- und Messaktionen geben, hieß es bei der Vorstellung der Statistik.
Deutlich weniger Fahrradfahrer 15 (19) waren in Unfallgeschehen verwickelt. 14 (18) wurden
verletzt, 5 (11) davon schwer. Konstant blieben Unfälle von Verkehrsteilnehmern mit Elektro-Fahrrädern. Aus dieser Gruppe ereigneten sich im Jahr
2022 insgesamt 7 (12) Verkehrsunfälle mit drei schwer- und acht leichtverletzten Menschen.
An insgesamt 6 (2) Verkehrsunfällen waren Fußgänger beteiligt, dabei wurden sechs
Personen schwer und zwei tödlich verletzt.
Zu den Hauptursachen der schweren Unfälle zählen:
- Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren mit 47 (41)
- Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit mit 31 (27)
- Ungenügender Sicherheitsabstand 59 (26)
- Nichtbeachten der Vorfahrt mit 25 (22) Unfällen
- Fasche Straßenbenutzung oder Nichtbeachten des Rechtsfahrgebots 29 (37)
Bei den unterschiedlichen Straßenarten weisen
die Bereiche der Staatsstraßen und Gemeindestraßen mit insgesamt 387 (370) sowie 386 (306)
Unfällen die höchste Unfalldichte auf.
Im Dienstbereich der Parsberger Polizei mit seinen sieben Gemeinden ist aktuell im Bereich der
Staatsstraße 2220 zwischen Velburg und Parsberg auf Höhe der Abzweigung Steinmühle ein
Unfallhäufungspunkt, hieß es.
Die Anzahl der Verkehrsstraftaten wie Nötigung und Beleidigung im Straßenverkehr, Fahren
ohne Fahrerlaubnis, Kennzeichenmissbrauch ist mit 47 Fällen (52) leicht fallend. Diese
Entwicklung ist aber auch auf die verstärkt durchgeführten Kontrollen
zurückzuführen.
Die Gesamtunfallzahlen in den einzelnen Gemeinden .
In der jeweils zweiten Zeile sind die Zahlen der folgenschweren Unfälle mit
Personenschäden oder gravierenden Verkehrsverstößen vermerkt
10.03.23
Neumarkt: Sehr viele Wildunfälle