CSU gewinnt Mehrheit zurück
Die CSU-Stadtratsfraktion und der CSU-Stadtverband begrüßten den neuen CSU-Stadtrat
Foto: Florian Basel
NEUMARKT. Stadtrat Georg Kellermann jun. wechselte von der UPW zur CSU - und die CSU ist ab sofort wieder stärkste Fraktion im Neumarkter Stadtrat.
Bisher gab es dort zwischen den beiden Parteien mit jeweils 13 Sitzen ein Patt - mit einem Vorteil für die „Freien“: Sie konnten sich auf die 14.Stimme des Oberbürgermeisters verlassen.
Der Wähler hat es anders gewollt, aber mitunter entscheiden Politiker nach der Wahl selbst: so gab es schon häufig „Überläufer“ zwischen Parteien im Neumarkter Stadtrat - übrigens auch schon von der CSU zur UPW.
Seinen Stadtratssitz will Georg Kellermann jun. natürlich behalten, und seinen Posten als Referent für „Museum/Denkmäler/Archiv“ möglichst ebenfalls.
In der Vergangenheit hätten zahlreiche Entscheidungen der UPW-Führungsspitze zu „immer stärkeren Irritationen meinerseits“ geführt, teilte der Stadtrat mit. Deshalb habe er sich mit mit der Politik von Fraktion und Partei nicht mehr länger identifizieren können.
Fraktions- und Stadtverbandsvorsitzender Marco Gmelch zeigt sich natürlich erfreut über das neue Fraktionsmitglied: er nannte Kellermann einen „ausgewiesenen Experten“ auf dem Gebiet des Baurechts. Und die Frage des Wohnungsbaus in Neumarkt bilde seit langem ein ‚Schwerpunkt-Thema‘ in der Arbeit der Christsozialen.
Wie sich die neue Sitzverteilung in den verschiedenen Ausschüssen nun ergibt, wird erst von der Verwaltung errechnet und den Fraktionen anschließend mitgeteilt.
Aktualisierung:
Der Coup der CSU läßt ausgerechnet bei der SPD Freude aufkommen: durch den Wechsel von Georg Kellermann zu den Christsozialen und dem dadurch veränderte Kräfteverhältnis im Stadtrat fallen nämlich den Sozialdemokraten gleich zwei Senatssitze zu.
Im UPW-regierten Rathaus hat man schnell reagiert, die Tagesordnung für die Stadtratssitzung in der nächsten Woche kurzfristig geändert und vier zusätzliche Tagesordnungspunkte eingeführt: darunter das Ausscheiden Kellermanns auf dem wichtigen Bau-, Planungs- und
Umweltsenat sowie „eines UPW-Mitglieds“ aus dem kaum minder bedeutenden Verwaltungs- und
Kultursenat. In beiden Fällen soll ein Mitglied der SPD-Fraktion für die Senatsposten benannt werden.
25.11.22
Neumarkt: CSU gewinnt Mehrheit zurück