„Grünes Licht“ kritisiert
NEUMARKT. Der Bund Naturschutz kritisiert das „Grüne Licht“ der Bezirksregierungen für die höchst umstrittene Juraleitung, die auch durch den Landkreis Neumarkt führt (
wir berichteten).
Der Beschluss der Bezirksregierungen von Mittelfranken, der Oberpfalz sowie von Ober- und Niederbayern, die Planung des Unternehmens Tennet für die Verstärkung und Neutrassierung der Hochspannungsleitung von Raitersaich im Landkreis Fürth bis Altheim im Landkreis Landshut auf rund 160 Kilometer Länge vom Grundsatz her durchzuwinken, sei falsch, hieß es.
Denn der übermäßige Ausbau solcher überregionaler Stromautobahnen schwäche die dezentrale Gewinnung erneuerbarer Energien und fördere dadurch Konzerninteressen auf Kosten von Natur und Landschaft sowie der Energieverbraucher.
„Neben den enormen vorgesehenen Eingriffen in Waldbestände und in den durchschnittenen Landschaften durch die Juraleitung sehen wir weder den Bedarf der Leistungserhöhung noch ihre wirtschaftliche Begründung nachgewiesen“, sagte Richard Mergner, Vorsitzender des Bundes Naturschutz. Da dafür keine ausreichende Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt wurde, drohten massive Kosten in Milliardenhöhe, die vor allem die kleinen Verbraucher über die Netzgebühren zu tragen hätten.
Gleichzeitig fehlten aber ausreichende Kapazitäten in den örtlichen Verteilnetzen, so dass jetzt Solaranlagen oftmals heruntergeregelt werden müssen, weil die Leitungen vor Ort überlastet sind. Der Bund Naturschutz wolle sich daher auch künftig gegen solche „überdimensionierten und nicht nachhaltigen Planungen“ engagieren.
05.07.22
Neumarkt: „Grünes Licht“ kritisiert