„Höhenflug“ läßt nach


Auch beim Bau läuft nicht mehr alles schnurgerade
Foto: Archiv
NEUMARKT. Noch zeigt sich die regionale Konjunktur stabil. Doch inzwischen lasse auch der Höhenflug in der Bau-Branche nach, hieß es von der IHK.

51 Prozent der Unternehmen aller Größen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in der Region melden laut der neuesten Konjunkturumfrage eine gute Geschäftslage.

„Hotels, Gastronomie und Reisegewerbe melden nach den Corona-Lockerungen eine Erholung“, sagte IHK-Präsident Michael Matt. Beim Bau würden starke Schwankungen sowie rasant gestiegene Material-, Energie- und Transportkosten bei erhöhtem Wettbewerbsdruck die Unternehmen vor große Herausforderungen stellen.

Die Erwartungen gehen dabei mit Ausnahme der Tourismusbetriebe zurück, die Unsicherheiten sind angesichts der weltweiten politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen groß. Der Russland-Ukraine-Konflikt verursacht bei 64 Prozent der befragten regionalen Betriebe Einschränkungen beim Geschäftsablauf. Die Lieferketten stocken bei rund acht von zehn Industrie- und Handelsunternehmen.

Mit anhaltender Inflation könnte sich auch das Verbraucherklima eintrüben. Die Corona-Pandemie macht sich auch noch durch quarantänebedingte Mitarbeiterausfälle bemerkbar. Die schränken jedes zweite Unternehmen ein. Der regionale Arbeitsmarkt indes zeigt sich robust. „Ostbayerns Unternehmen setzen nach wie vor auf qualifiziertes Personal als Zukunftsinvestition“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes.


Ein Fünftel der Industrieunternehmen verbucht gesunkene Auslandsumsätze. „Das Problem liegt sowohl in der Beschaffung wie auch beim Absatz in den Zielmärkten“, so Helmes. Geschäfte in China und Osteuropa, allen voran Russland, stehen unter keinem guten Stern. „Es herrscht große Unsicherheit und Zurückhaltung bei europäischen Kunden wegen der Kriegsfolgen und des Wegfalls der russischen und ukrainischen Märkte. Die „Non-Covid-Strategie“ in China lasse die Umsatzerwartungen der deutschen Unternehmen erstmals seit Herbst 2019 deutlich abstürzen. Darüber hinaus kalkulierten die heimischen Industrieunternehmen mit Blick über den Atlantik eine Delle in der US-Industrie mit entsprechendem Rückgang bei den Produktionsplänen ein.

Anders als bei Pandemiebeginn zeigt sich die gesamte Breite der Wirtschaft von den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs betroffen. Vier von zehn Unternehmen müssen in den nächsten Monaten Kostenerhöhungen vollständig an ihre Kundschaft weitergeben, nur fünf Prozent geben an, keine Erhöhungen zu planen.

Eine steigende Insolvenzgefahr ist aber nicht erkennbar. 91 Prozent der Unternehmen melden einen guten oder befriedigenden Liquiditätsstatus.

Schönwetter prognostizieren derzeit nur die Tourismusbetriebe für den Sommer und Herbst. Es überwiegen über alle Branchen hinweg mit 28 Prozent die negativen Antworten zur weiteren Entwicklung. Wichtige und längerfristige Investitionen werden wegen der großen Unsicherheit ausgesetzt oder verschoben. 76 Prozent der Befragten sehen in den steigenden Energie- und Rohstoffpreisen einen wirtschaftlichen Risikofaktor. Das bisherige Top-Risiko Fachkräftemangel landet damit auf Platz zwei (59 Prozent).

neumarktonline-Leser können den Konjunkturbericht hier herunterladen.
20.05.22
Neumarkt: „Höhenflug“ läßt nach
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