„Stabile wirtschaftliche Lage“


In der Baubranche sind die Auftragsbestände sogar gestiegen
Foto: Archiv/Katharina Teubl
NEUMARKT. Das Handwerk der Region spricht von einer insgesamt „stabilen wirtschaftlichen Lage“ und von „vorsichtigen Zukunftserwartungen“.

Das geht aus dem Konjunkturbericht der Handwerkskammer zum vierten Quartal 2021 hervor. Der Geschäftsklima-Index ging zum Jahresende um sieben Prozentpunkte auf einen Wert von zehn zurück.

Trotzdem bleibe die wirtschaftliche Lage auf einem guten, stabilen Niveau, hieß es von der Handwerkskammer. Jeder zweite Handwerksbetrieb, rund 47 Prozent, schätze seine Geschäftslage gegenwärtig als gut ein, weitere 39 Prozent als befriedigend. Mit Blick auf saisonale Einflüsse und weiterer Unsicherheiten in Folge der anhaltenden Corona-Krise blieben viele Betriebe in ihrer Zukunftserwartung jedoch vorsichtig, so das Ergebnis des Konjunkturberichts der Handwerkskammer.

Die Neuaufträge stellen sich in den verschiedenen Handwerksgruppen unterschiedlich dar, hieß es. Die Mehrheit der Betriebe, 57 Prozent, bewertet ihre Auftragslage dennoch als für die Jahreszeit üblich. „Die zufriedenstellende Lage für einen Teil des Handwerks ist auch auf die gegenwärtigen Auftragsbestände mit zurückzuführen“, sagte Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger.

Im Baubereich – entgegen dem üblichen Trend zum Jahresende – und in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf seien die Auftragsbestände sogar gestiegen und lägen teilweise deutlich über den Vorjahreswerten. Weniger zufrieden mit ihrer Auftragslage zeigen sich hingegen die Handwerke für den privaten Bedarf und das Kraftfahrzeuggewerbe. In diesen Gewerken hat sich im Vergleich zum Vorquartal ein Umsatzminus deutlich gemacht. Insgesamt gingen bei knapp einem Viertel aller befragten Betriebe die Umsätze zurück, 27 Prozent verbuchten Zuwächse.


Die Preisdynamik machte auch vor dem Handwerk nicht Halt: Knapp die Hälfte der Betriebe, 47 Prozent, erhöhte die Preise im vergangenen Quartal, gleichzeitig hielten 49 Prozent sie stabil. Bei der Frage nach der weiteren Preisentwicklung ist die Einschätzung der befragten Betriebe deutlich: 81 Prozent gehen von Preisanstiegen im Einkauf aus, 62 Prozent wollen in diesem Zuge ihre Verkaufspreise erhöhen. Die weitere Auftrags- und Umsatzentwicklung bewerten Teile des Handwerks unterschiedlich: Während mehr Betriebe Rückgänge erwarten, wächst gleichzeitig der Anteil derer, die mit Zuwächsen planen.

„Die stabile Auftrags- und Umsatzlage darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nicht in allen Teilen des Handwerks gut läuft“, sagte Handwerkskammer-Präsident Dr. Georg Haber. Viele Betriebe blickten mit Zurückhaltung in die ersten Monate des neuen Jahres. Neben den weiterhin spürbaren Folgen durch die Corona-Pandemie werde das Handwerk durch die Entwicklungen auf den Beschaffungsmärkten geplagt. Die Stellungnahme der Handwerkskammer stammt noch vor dem Kriegsbeginn in der Ukraine.
01.03.22
Neumarkt: „Stabile wirtschaftliche Lage“
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