Gefährliche Kaminofen

Auch im Landkreis Neumarkt sind etliche Kamine und Kaminöfen in Betrieb
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NEUMARKT. Die Feuerwehren im Landkreis warnen zum Beginn der Kamin- und Ofenzeit vor der Gefahr einer Vergiftung durch Kohlenmonoxid.
Besonders fatal sei dabei, daß die Beschwerden einer CO-Vergiftung anfangs denen einer normalen Erkältung ähneln.
Die Langzeitfolgen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung seien vielfach unbekannt. So erleiden zehn Prozent aller Vergifteten innerhalb von 56 Monaten einen Herzinfarkt, während etwa ein Drittel der mäßig bis schwer vergifteten Patienten Herzfunktionsstörungen aufweist. Auch Psychosen bis hin zu Lähmungen und Parkinson kämen immer wieder vor.
Auffällig sei eine erhöhte Langzeitsterblichkeit von rund 8,4 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe mit rund 1,6 Prozent.
Jeder vierte Haushalt in Deutschland soll einen offenen Kamin, Kaminofen oder Kachelofen betreiben. Verstopfte und blockierte Abgasrohre und Schornsteine, eine mangelnde Wartung oder die unsachgemäße Nutzung können dabei lebensbedrohliche CO-Konzentrationen verursachen.
„Wenn jemand zum Beispiel bereits bewusstlos ist, stellen wir bei einem Notruf oft erst beim Eintreffen vor Ort fest, dass eine gefährliche Kohlenmonoxid-Belastung in der Wohnung vorliegt“, sagte Kreisbrandrat Jürgen Kohl. Feuerwehren und Rettungsdienste tragen in der Regel ein mobiles CO-Messgerät zum Zwecke des Arbeitsschutzes bei sich, das in einem solchen Fall sofort Alarm schlägt. Das Gefährliche an Kohlenmonoxid sei, dass es unsichtbar ist und man es weder riecht noch schmeckt. Ein fest installierter CO-Melder sei daher die einzige Möglichkeit für die Bewohner, die Gefahr rechtzeitig zu erkennen.
Zum Schutz vor einer lebensgefährlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung empfehlen Feuerwehren und Schornsteinfeger allen Eigentümern und Betreibern von Kaminen oder Kachelöfen CO-Melder zuhause zu installieren. Die würden rechtzeitig vor dem tödlichen Gas warnen, das auch durch Wände oder Betondecken dringen und sich unbemerkt im Haus verteilen kann.
Ein Kohlenmonoxid-Melder gehöre zunächst in den Raum, in dem sich Kamin oder Ofen befinden, um eine erhöhte Konzentration des gefährlichen Atemgifts rechtzeitig zu erkennen. Idealerweise sollten die Warnmelder aber auch in allen Räumen installiert werden, in denen sich Personen längere Zeit aufhalten, wie Wohnzimmer, Arbeitszimmer und Schlafzimmer.
CO-Melder seien jedoch kein Ersatz für Rauchwarnmelder. Sie dienen nicht der Erkennung von Brandrauch und dürfen daher nicht anstelle von Rauchwarnmeldern zur frühzeitigen Warnung vor Wohnungsbränden eingesetzt werden.
Löst ein CO-Melder Alarm aus oder gibt es einen anderen, offensichtlichen Hinweis auf eine akute Vergiftung, so sollte man Türen und Fenster öffnen und mit allen in der Wohnung anwesenden Personen umgehend das Gebäude verlassen. Dann sollten sofort Feuerwehr und Rettungsdienst unter dem Notruf 112 gerufen und nach Möglichkeit weitere Bewohner und Nachbarn informiert werden, sagte Kohl.
14.11.21
Neumarkt: Gefährliche Kaminofen