Schwimmer sollen zahlen
NEUMARKT. Das hochgelobte Schloßbad wird für Neumarkter Schwimmvereine zur Enttäuschung: sie sollen für ihre Übungseinheiten bezahlen.
Das war bisher im Neumarkter Freibad nämlich nicht der Fall. Die sechs Sportvereine im Neumarkter Stadtgebiet mit dem Bereich Wassersport
sollen ab dem Jahreswechsel im Schloßbad für eine Übungseinheit 60 Euro zahlen. Für die Vereine mit Breitensport und Jugendförderung - das wären ASV Neumarkt, DLRG, SV Höhenberg und Wasserwacht - will man aber gnädig sein und diese Nutzungsgebühr auf 20 Euro verringern. Außerdem werde ja den Vereinen für die Bereitstellung von Aufsichtspersonal 15 Euro pro Stunde bezahlt, die auf die Nutzungsgebühren angerechnet werden könnten.
Die Nutzungsgebühr führte natürlich zum Protest aus den Vereinen und auch in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend waren die Meinungen gespalten.
Schließlich habe die Stadt auch den Schwimm-Vereinen viel zu verdanken; sie würden sogar eine „kommunale Aufgabe“ übernehmen, hieß es. Außerdem sei es für städtische Fußball- oder Turnvereine zum Beispiel selbstverständlich, daß ihnen gratis von städtischem Personal gemähte Sportplätze oder kostenlose städtische Turnhallen zur Verfügung gestellt werden.
Mehrere Alternativ-Vorschläge erhielten keine Mehrheit im Stadtrat. Der stimmte schließlich dem ursprünglichen Vorschlag der Verwaltung zu, der Kosten in Höhe von 60 Euro - übrigens auch für Übungseinheiten von Schulen oder Kinderschimmkursen von Vereinen oder privaten Anbietern - vorsieht. Für die vier Vereine mit Breitensport und Jugendförderung soll der Preis auf 20 Euro ermäßigt werden.
Oberbürgermeister Thumann wies dabei den unterschwelligen Vorwurf zurück, die Vereine abzocken zu wollen: „Wir fördern hier, wir machen nichts Negatives!“
29.10.21
Neumarkt: Schwimmer sollen zahlen