„Falscher Ansatz“


Die Grünen Besucher wagten sich auch in schwindelnde Höhen

NEUMARKT. Der Landkreis Neumarkt könne bezüglich der Ausbauziele bei der Windenergie in Bayern ein sehr gutes Vorbild für ganz Bayern sein.

Das sagte der Gründer und Geschäftsführer der Firma „Windpower“, Hans Lenz, bei einem Besuch von Grünen Kommunalpolitikern zusammen mit MdB Stefan Schmidt im Wind- und Solarpark Pilsach. Der Kraftwerkspark mit einer installierten Gesamtleistung von 110 MW erzeuge jährlich 210 Millionen kWh Wind- und Solarstrom - das sei rund ein Drittel des gesamten im Landkreis Neumarkt verbrauchten Stroms. Erst kürzlich nahm das Unternehmen zwei moderne Solar-Wind-Hybridprojekte in Lauterhofen an der A6 und bei Pilsach an der A3 in Betrieb.


MdB Stefan Schmidt wagte sich zusammen mit den Kreisvorsitzenden der Grünen, Eva Borke-Thoma und Stefan Haas, in schwindelnde Höhen und informierte sich bei dem Besuch über „die Potentiale und Herausforderung des Ausbaus der Windenergie in Bayern sowie die damit einhergehenden ökologischen und ökonomischen Chancen für Kommunen“.

Der Bau neuer Windenergieanlagen sei in Bayern seit der Ende 2014 eingeführten „10 H-Regelung“ massiv eingebrochen, seit 2018 bis jetzt seien in Bayern nicht einmal mehr 30 Anlagen in Betrieb gegangen. Schon an der Solarbranche konnte man in den 2010er-Jahren eindrucksvoll sehen, was passiert, wenn eine Zukunftsbranche im eigenen Land nicht ausreichend gefördert wird, , sagte Schmidt - „sie wandert in andere Länder wie zum Beispiel China ab“. Seit 2017 hätten mindestens 40.000 Menschen ihren Job in der Windbranche verloren, viele davon auch in der bayerischen Zulieferindustrie, in der Solarbranche gingen seit 2011 sogar 100.000 Arbeitsplätze kaputt.

Die zukünftige Bundesregierung müsse zusammen mit den Bundesländern zwei Prozent der Landesfläche für die Windenergie zur Verfügung stellen, sagte Schmidt, "Mindestabstandregelungen, wie die unsägliche 10-H-Regelung in Bayern, sind in diesem Zusammenhang der völlig falsche Ansatz und müssen ersetzt werden".

Man müsse auch die Kommunen bei der Thematik mehr mitnehmen, sagten die Kreisvorsitzenden der Grünen. Im Moment sei die Umsatzbeteiligung von Kommunen zwar auf freiwilliger Basis möglich, dies wäre jedoch- insbesondere für bayerische - Kommunen zu wenig Anreiz, Windenergieanlagen auf ihrem Gebiet zu fördern. Daher plädieren die Grünen dafür, die Kommunen an den Einnahmen aus den Erneuerbaren Anlagen verbindlich zu beteiligen, so dass gerade der ländliche Raum von den Gewinnen profitiert.
13.09.21
Neumarkt: „Falscher Ansatz“
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