Wasser wird zu Wein

Im Münster wird die „Hochzeit zu Kana“ gezeigt
NEUMARKT. Traditionell zeigt die barocke Münsterkrippe von St. Johannes jedes Jahr im Wonne- und Heiratsmonat Mai die „Hochzeit zu Kana“.
Die wird im Kirchenjahr eigentlich am zweiten Sonntag nach Dreikönig gefeiert.
Wenn man der Aufschrift auf der Kreidetafel des „Kana-Wirts“ trauen darf, feiert das Krippenvolk im Coronajahr aber keine Hochzeit, sondern die „Primiz in Kana“. Tatsächlich feiert am Sonntag im Pfarrgottesdienst ja der frühere Diakon Michael Krämer , der vor wenigen Tage in Eichstätt zum Priester geweiht wurde, im Münster seine Nachprimiz.
Das eigentliche Fest steigt in der Münsterkrippe in einem Anbau – allerdings nur für die Fantasie des Betrachters sichtbar. Dort tanzt die Festgesellschaft gerade allen Pandemieregeln zum Trotz, während Jesus - und das zeigt das Krippenbild - sein erstes Wunder vollbringt: Die Verwandlung von Wasser in Wein.
Die Münsterkrippe geht auf die Jesuiten zurück, die 1622 nach Neumarkt kamen. 2006 tauchten die Figuren wieder auf. Als damals der Straubinger Krippenpfleger Franz Karl nach Neumarkt kam, ein Spezialist für jesuitische Krippen, wurden ihm 21 Köpfe gezeigt, die in der Sakristei die Jahrhunderte überdauert hatten. Diese Figuren waren 80 bis 100 Zentimeter groß – das sogenannte „Jesuitenmaß“.
30.04.21
Neumarkt: Wasser wird zu Wein