Doch „Haltepunkt Neumarkt-Süd“ ?

Unabhängig von den Planungen in Regensburg sollen ab dem Fahrplanwechsel im Dezember bei der S-Bahn Nürnberg der neue Triebwagen ET 1440/Coradia Continental zum Einsatz kommen
Foto: Deutsche Bahn
NEUMARKT. Von einem in einem Gutachten vorgestellten „S-Bahn-ähnlichen Verkehr“ im Raum Regensburg könnten auch die Neumarkter profitieren.
Ab Dezember 2024 soll zum Beispiel der Regionalexpress Nürnberg – Neumarkt – Regensburg stündlich fahren. Und auch ein „Haltepunkt Neumarkt-Süd“ und der Bau eines dritten Streckengleises zwischen Neumarkt und Feucht ist dabei Thema.
Das Gutachten wurde von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft zusammen mit der Stadt Regensburg und dem Landkreis Regensburg im Jahr 2017 in Auftrag gegeben. Im projektbegleitenden Arbeitskreis waren auch die Landkreise Amberg-Sulzbach, Neumarkt und Schwandorf vertreten.
Das Gutachten unterscheidet zwei Phasen auf dem Weg zu einer Regio-S-Bahn Regensburg: Für eine erste mittelfristige Phase zeigen die Gutachter Wege auf, wie das SPNV-Angebot auf der bereits bestehenden Infrastruktur verbessert werden kann. Die zweite Phase des Entwicklungsplans befasst sich mit umfangreichen nötigen Infrastrukturausbauten, die auf lange Sicht bis Mitte der 2030er Jahre vom Bund umgesetzt werden müssen.
Erste Verbesserungen im Rahmen ihrer Wettbewerbsprojekte plant die BEG bereits ab Dezember 2022. Ab Dezember 2024 wird der Regionalexpress Nürnberg – Neumarkt – Regensburg stündlich fahren und alle zwei Stunden umsteigefrei über Straubing bis Plattling verlängert, hieß es.
Die Gutachter empfehlen zudem die Realisierung der Haltepunkte Neumarkt-Süd und Regensburger Klenzebrücke, auch der ohnehin geplante Halt Walhallastraße wird im Entwicklungsplan berücksichtigt.
Die langfristig angelegten Planungen für die Regio-S-Bahn Regensburg in den 2030er Jahren sehen im Ballungsraumverkehr zwei Züge pro Stunde und Richtung auf allen Achsen vor. Das etwa halbstündliche Angebot, das sich auf einigen Streckenästen aus Regionalexpress- und Regio-S-Bahn-Linien zusammensetzt, kann zum Teil ganztags, zum Teil nur in den Hauptverkehrszeiten umgesetzt werden, hieß es.
Die vier bis fünf Regio-S-Bahn-Linien wurden im Rahmen des Gutachtens mit parallelen Regionalexpresslinien nach Ingolstadt, Nürnberg, Plattling und Landshut sowie Fernverkehrslinien gemeinsam konzipiert.
Um die Vision für eine Regio-S-Bahn Regensburg komplett umsetzen zu können, seien auch umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen durch den Bund unabdingbar: dazu gehöre auch der Bau eines dritten Streckengleises zwischen Neumarkt und Feucht, um die S-Bahn Nürnberg auf separaten Trassen fahren zu lassen.
„Ich freue mich sehr über das Ergebnis des Gutachtens, dass der S-Bahn-ähnliche Verkehr rund um Regensburg prinzipiell machbar ist“, sagt Landrat Willibald Gailler. Allerdings brauche man einen langen Atem, bis das vorgeschlagene Konzept Realität wird. Man wolle sich weiter gemeinsam mit dem Freistaat beim Bund und bei der Deutschen Bahn mit aller Kraft dafür einsetzen, dass das Projekt umgesetzt wird, sagte der Neumarkter Landrat.
26.11.20
Neumarkt: Doch „Haltepunkt Neumarkt-Süd“ ?