Kann „Level“ gehalten werden?


Über 123 Millionen wurden im Landkreis in öffentliche Infrastruktur investiert

NEUMARKT. Vom Radweg bis zum Schuldach: der Landkreis und die 19 Gemeinden investierten im letzten Jahr 123,7 Millionen Euro in öffentliche Infrastruktur.

Damit belegt man einen Spitzenplatz in Bayern. Die Bau-Gewerkschaft sorgt sich jedoch, das sinkende Steuereinnahmen wegen der Corona-Pandemie dazu führen könnten, daß dieses Level heuer nicht gehalten werden kann.

Im Landkreis dürften „wichtige Zukunftsinvestitionen nicht verschleppt“ werden, heißt es in einer Pressemitteilung der IG Bau.

919 Euro pro Kopf wurden im letzten Jahr vom Landkreis und den Gemeinden in die in öffentliche Infrastruktur investiert, habe eine Abfrage der Gewerkschaft bei den Statistikämtern ergeben. Der Landkreis stehe damit im bayernweiten Vergleich weit oben, hieß es.


Auch wenn die Kämmerer aktuell auf jeden Euro schauen müssen wäre ein Sparen an der Infrastruktur „ein Sparen am falschen Ende“, sagte der stellvertretende Bezirksvorsitzender der IG Bau Manfred Götz. Neue Kitas, renovierte Ämter und moderne Wasserleitungen seien für eine nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung.

„Kommunale Investitionen sichern zugleich viele Arbeitsplätze vor Ort – ob beim Dachdeckermeister oder im Architekturbüro“, sagte der Gewerkschafter. Allein das Bauhauptgewerbe beschäftigt im Landkreis Neumarkt laut Arbeitsagentur rund 4.300 Menschen.

Hinzu komme ein „großer Nachholbedarf in puncto Verkehrswende“. Nur wenn flächendeckend deutlich mehr in Gleise, Radwege und Ladestationen für Elektroautos investiert werde, seien die Klimaziele erreichbar. Das gelte auch bei der energetischen Gebäudesanierung, die in öffentlichen Gebäuden häufig besonders dringend sei.

Mit Blick auf die angespannte kommunale Kassenlage verweist die IG Bau auf die Hilfen aus den sogenannten Corona-Konjunkturpaketen. Danach erstattet der Bund den Kommunen Ausfälle bei der Gewerbesteuer – ihrer wichtigsten Einnahmequelle – im laufenden Jahr mit bis zu 6,1 Milliarden Euro. Weitere 4,8 Milliarden Euro sollen die Länder beisteuern.

Zusätzliche Milliardenhilfen gibt es bei den Hartz-IV-Kosten sowie für die Gesundheitsämter und die Kindertagesbetreuung. „Dass die Investitionen vor Ort jetzt stabil bleiben, ist keine Luxusfrage, sondern entscheidend für den Zusammenhalt der Gesellschaft und unsere Zukunft“, so Götz.
11.11.20
Neumarkt: Kann „Level“ gehalten werden?
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