Dr. Clemens Stiegler führte am Neumarkter Klinikum die erste ultraschallgesteuerte Mikrowellenablation einer Lebermetastase durch
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NEUMARKT. Am Neumarkter Klinikum konnte erstmals in Deutschland eine "ultraschallgesteuerte Punktion einer Lebermetastase mit anschließender Zerstörung durch eine Mikrowellensonde" von Dr. Clemens Stiegler, Oberarzt der Medizinischen Klinik II, durchgeführt werden.
Die Ablation (Zerstörung durch Hitze oder Kälte) von Lebermetastasen diverser Krebserkrankungen hat sich in der multimodalen Therapie zunehmend etabliert, hieß es aus dem Klinikum.
Neben der Radiofrequenzablation hat die Mikrowellenablation mittlerweile einen festen Platz in der Behandlung von Metastasen eingenommen. Diese lokal ablativen Verfahren an der Leber werden entweder im Rahmen des chirurgischen Eingriffs unterschiedlich großer Lebersegmente als Kombinationsverfahren oder als perkutan-interventionelle Therapie (minmal-invasiver Eingriff) eingesetzt.
Im Gegensatz zu anderen Ländern wird die perkutane Ablation von Lebermetastasen in Deutschland fast ausschließlich CT-graphisch gesteuert durchgeführt. Nun wurde das Verfahren in Deutschland mit der neuartigen Sonde der Firma „Terumo“ erstmals im Neumarkter Klinikum ultraschallgesteuert eingesetzt.
Der Eingriff erfolgte in Narkose im Eingriffsraum der Medizinischen Klinik II. Die Metastase wurde mit einer Ablationssonde insgesamt punktiert und in drei Zyklen insgesamt 25 Minuten erhitzt. Dabei werden Temperaturen bis 100 Grad Celsius erreicht und die Energie wird über einen computer-gesteuerten Generator zielgerichtet verabreicht. Das Ablationsareal wurde dabei laufend über Ultraschall kontrolliert.
Für den Patienten verlief die Behandlung komplikationslos. In der Ultraschallkontrolle am nächsten Tag zeigte die Metastase keine Kontrastmittelaufnahme mehr, sodass von der erfolgreichen Zerstörung sämtlicher Tumorzellen auszugehen ist. Der Patient konnte am dritten Tag nach dem Eingriff ohne Beschwerden nach Hause entlassen werden.
Die Ultraschall-gesteuerte Mikrowellenablation von Lebermetastasen gilt als eine gut durchführbare und praktikable Methode. Relevante Vorteile dieser Methode seien die laufende Kontrollmöglichkeit des Ablationsareales während des Eingriffes. Die Methode ist kostengünstiger als die CT-gesteuerte Punktion und es kommt zu keiner Strahlenbelastung der Patienten, hieß es.