Die Kriminalstatistik für den Osten und Süden des Landkreises wurde am Donnerstag vorgestellt
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NEUMARKT. Auch im Osten und Süden des Landkreises Neumarkt ging im letzten Jahr die Zahl der Straftaten deutlich zurück. Das wurde bei der Vorstellung der Kriminalitäts-Statistik der Polizeispektion Parsberg deutlich.
Das sicherste Pflaster im Einzugsbereich der Parsberger Polizei war und ist auch heuer wieder der Markt Lupburg.
In Lupburg wurden im letzten Jahr nur 9 Straftaten pro 1000 Einwohner gezählt. In der Stadt Parsberg liegt diese sogenannte „Häufigkeitszahl“ bei 32, im Gesamtbereich der Parsberger Polizei mit den Gemeinden Breitenbrunn, Dietfurt, Hohenfels,
Lupburg, Parsberg, Seubersdorf, Velburg bei 17, im gesamten Neumarkter Landkreis bei 24, in der Oberpfalz bei 38,8 und in Bayern bei 43,4.
Die Übersicht zu den verschiedenen Gemeinden
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Die Vergleichzahlen sind übrigens nicht immer ganz fair: Hohenfels hat zum Beispiel auch deswegen eine vergleichsweise hohe Häufigkeitszahl, weil dort außergewöhnlich viele amerikanische Staatsbürger wohnen, die keinen deutschen Meldeauflagen unterliegen. Von ihnen begangene Straftaten werden in der Statistik der Gesamt-Bevölkerung der Gemeinde angelastet. Parsberg und Velburg haben auch wegen der Autobahn-Auffahrten in ihren Gemeindegebieten eine höhere Häufigkeitszahl. Straftaten von mobilen, überregional tätigen
Straftätern und Straftätergruppen werden auch hier den jeweiligen Gemeinden zugeschlagen.
Für das Jahr 2019 ist nach einem leichten Anstieg der Kriminalitätsbelastung im Jahr
2018 ein Rückgang von 6,8 Prozent zu verzeichnen, erklärte der Parsberger Polizeichef Kriminalhauptkommissar Dmitri Schreiber bei der Vorstellung der Zahlen, die wegen der Corona-Einschränkungen nicht im Rahmen einer Pressekonferenz sondern schriftlich erfolgte. Über die Zahlen im Bereich der Neumarkter Polizei und im Gesamt-Landkreis haben wir bereits berichtet.
Der Polizei wurden insgesamt 575
Straftaten im Zuständigkeitsbereich bekannt. Das sind 42 Fälle weniger als im Vorjahr und ist der zweitniedrigste Wert in den
letzten zehn Jahren.
Erfreulich zeige sich die rückläufige Tendenz bei einfachen Diebstählen mit -21,9 Prozent und
Sachbeschädigungen mit -23,2 Prozent. Die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle bleibt mit vier
Fällen auf einem niedrigen Niveau konstant.
Sorgen bereiten der Parsberger Polizei die erheblich gestiegenen Zahlen des Computerbetrugs. Hier
wurde eine Verdreifachung von 13 auf 39 Fälle verzeichnet.
Auch im Deliktsbereich der allgemeinen Computerkriminalität steigen die angezeigten Fälle
von 17 auf 40 im Jahr 2019. Dies entspricht einer Steigerung um 135,3 Prozent.
Von den erfassten 575 (in Klammern die Vorjahreszahlen: 617) Straftaten wurden 430 (471) Fälle aufgeklärt. Die diesjährige
Aufklärungsquote liegt damit bei außergewöhnlichen 74,8 Prozent (76,3). Die Quote der Oberpfalz
liegt bei 69,7 Prozent (68,3), die bayerische Quote bei 65 Prozent (64,5).
Zu den geklärten 430 Delikten wurden 363 (393) Tatverdächtige ermittelt, wovon 221 Personen
(also mehr als die Hälfte) bereits polizeilich in Erscheinung getreten sind.
Besonders auffällig und besorgniserregend sei der starke Anstieg bei den jugendlichen
Tatverdächtigen von zwölf Personen im Jahr 2018 auf 35 im Jahr 2019.
Insgesamt 45 (74) Tatverdächtige, also 12,4 Prozent (15,7), standen zur Tatzeit unter Alkoholeinfluss.
Besonders deutlich zeigt sich die enthemmende Wirkung von Alkohol im Bereich der
Körperverletzungsdelikte. Hier waren 48 von 153 Tatverdächtigen, also knapp ein Drittel,
be- oder angetrunken.
Die seit Jahren günstige Entwicklung der Kriminalitätsstatistik unterstreicht aber die
gefestigte Situation der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Dienstbereich. erklärte Schreiber in seinem Fazit. Die Bürger
könnten sich sicher fühlen, aber auch darauf vertrauen, dass im Ernstfall ihre Polizei parat stehe.