Der Landkreis Neumarkt ist „noch gering belasteten Gebieten in Bayern“: ein Ausschnitt der aktuellen Übersichtskarte zu Coronavirusinfektionen in Bayern
Grafik: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
NEUMARKT. Eine Koordinierungsgruppe des Landratsamtes und eine „Task Force“ des Klinikums haben im Landkreis ihre Arbeit aufgenommen.
Man wolle sich gemeinsam um bestmöglichen Schutz der Kreisbevölkerung vor dem Corona-Virus kümmern, hieß es am Freitag.
„Unser Landkreis zählt bisher zu den noch gering belasteten Gebieten in Bayern“, sagten Landrat Willibald Gailler für den Landkreis und Peter Weymayr für das Klinikum.
Die gemeinsamen Sitzungen der Koordinierungsgruppe „Coronavirus“ und der „Task Force“ finden regelmäßig und zusätzlich bei aktuellem Bedarf statt.
Teilnehmer sind Landrat Willibald Gailler, die Leitung des Gesundheitsamtes Neumarkt und die zuständigen Abteilungen des Landratsamtes sowie fachlich beratend Thomas Faltermeier als Krankenhaushygieniker des.
Inhaltlich werden die aktuellen Lage, deren Bewertung und die Ableitung von erforderlichen Maßnahmen in Koordination mit allen Mitgliedern besprochen. Ziel ist dabei der bestmögliche Schutz der gesamten Bevölkerung des Landkreises.
Aktuell zähle der Landkreis Neumarkt mit bislang zwei bestätigten Coronafällen zu den noch gering belasteten Gebieten in Bayern. Diese beiden Fälle seien leicht im Krankheitsverlauf und nicht im Krankenhaus stationär behandlungspflichtig. Das Gesundheitsamt Neumarkt sei in ständigem Kontakt mit den Betroffenen.
Eine wesentliche Aufgabe des Gesundheitsamtes ist die unverzügliche Ermittlung der Kontaktpersonen, deren Risikobewertung und die Einleitung der erforderlichen Maßnahmen zur Vermeidung einer Weiterverbreitung. Testungen auf Coronavirus sind in der Regel nur bei Fällen gemäß Verlaufsschema des Robert-Koch-Institutes (RKI) sinnvoll. Daher bedarf die Entscheidung zur Notwendigkeit einer Testung zwingend ärztlicher Expertise. Massen- oder Reihentestungen sind nicht dazu geeignet, den Schutz der Bevölkerung weiter zu verbessern, hieß es.
Von schweren Krankheitsverläufen besonders betroffen sind ältere Menschen ab dem 50. Lebensjahr, Raucher und Personen mit chronischen Vorerkrankungen.
Die wichtigsten Maßnahmen bleiben weiterhin Sorgfalt in der persönlichen Hygiene durch:
Einhaltung der Husten- und Niesetikette
Häufiges Händewaschen
Vermeidung von nicht erforderlichen sozialen Kontakten
Im Klinikum ist eine „Task Force“ etabliert mit Vorstand Peter Weymayr, Thomas Faltermeier, dem Leiter Krankenhaushygiene und Betriebsarzt, Dr. Harald Hennig, Chefarzt Notfallzentrum, Prof. Ulrich Schwemmer, Chefarzt Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Oliver Schwindl, Leiter Allgemeine Verwaltung und Barbara Winkler, stellvertretende Leitung Pflegedienst. In regelmäßigen, mehrmals wöchentlichen Besprechungen wird die aktuelle Lage festgestellt, bewertet und erforderliche Maßnahmen abgeleitet.
Das Notfallzentrum verfügt über einen separaten Eingang für Coronaverdachtsfälle. In einem von der Regelversorgung abtrennbaren Bereich stehen sechs Isolationszimmer, vier davon mit spezieller Schleuse, zur Verfügung.
Die Kapazität der Intensivstation beträgt 22 Beatmungsplätze im Einbettzimmer, vier davon mit Schleusenfunktion.
Spezielle Teams für die Reinigung und Desinfektion der Bereiche sind geschult.
Eine intensive Abstimmung mit dem Gesundheitsamt bezüglich der Entwicklung, Ausbreitung und möglicher Infektionsketten von Coronafällen ermöglicht die zeitnahe Reaktion auf das Geschehen im Landkreis und die Festlegung gemeinsamer weiterer Schritte.
Um schwer erkrankte Personen und deren dringend notwendige medizinische Versorgung im Krankenhaus und auch in Arztpraxen nicht zu gefährden bitten das Klinikum und das Gesundheitsamt:
Im Erkrankungsfall und zur Klärung von Fragen, die eigene Gesundheitssituation betreffend, telefonieren Sie bitte zuerst mit Ihrem behandelnden Arzt oder in dringenden Fällen außerhalb der Sprechzeiten mit dem kassenärztlichen Bereitschaftsdienst, Telefon 116117.
Auch das Klinikum Neumarkt wird sich auf die Vorgaben der Bundesregierung einstellen, geplante Wahl-Eingriffe werden abgesagt. Wir werden uns täglich auf die neue Situation einstellen und den Notfallplan anpassen.
Das Klinikum erlässt darüber hinaus ein Besuchsverbot. In begründeten Einzelfällen kann nach telefonischer Rücksprache abgewichen werden.