NEUMARKT. Der geplante dreispurige Ausbau der B299 zwischen dem Gewerbegebiet Stauf-Süd und dem Kreisel bei Pölling war das beherrschende Thema beim ÖDP-Bürgergespräch in Stauf.
ÖDP-Kreisvorsitzender Ludwig Härteis konnte dazu viele Bürger aus dem Neumarkter Ortsteil begrüßen Auch etlich Kandidaten der Öko-Demokraten für die Kreistagswahl waren anwesend, um sich über den Sachstand zu informieren.
Initiatoren der „Bürgerbewegung“ betonten, dass sie eine Ertüchtigung der Bundesstraße nicht generell ablehnten. Das derzeit geplante Projekt nehme aber Dimensionen an, die aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und des Naturschutzes nicht zu verantworten seien und für die Anwohner in Stauf und Woffenbach deutlich mehr Lärm und eine enorme Feinstaub- und Verkehrsbelastung zur Folge hätten.
Komme der dreispurige Ausbau in der vorgesehenen Form, würde die Bundesstraße nämlich durchgehend von zehn auf 18 Meter verbreitert und drei neue Brücken müssten gebaut werden, einschließlich mehrerer Auf- und Abfahrtsstreifen zur B299, um die kreuzungsfrei befahren zu können. Die Bauern, die dafür Ackerland hergeben müssten, sind bisher nicht einmal befragt worden, ob sie dazu bereit wären. „Es war gleich von Enteignung die Rede“, so Bio-Bauer Bernhard Kopp, dessen Grundstück großflächig überplant wurde.
Als nachhaltige und verträgliche Alternative schlagen die Staufer vor, die B299 in Richtung Pölling zweispurig zu belassen und die Zubringerstraße von Neumarkt über einen Kreisverkehr bei Stauf anzuschließen. Dies sei viel kostengünstiger und kein gravierender Eingriff in die Landschaft, zugleich würde kein zusätzlicher Verkehr von der Bundesstraße durch den Ort geleitet, was bei der jetzigen Planung unbedingt zu befürchten sei.
Enttäuscht zeigten sich Staufer und Woffenbacher Bürger, dass der Neumarkter Stadtrat fraktionsübergreifend mit nur zwei Gegenstimmen das Großprojekt bereits durchgewunken habe. Die Stadträte wussten seit 2011 von den Plänen, hielten es aber nicht für nötig, die Betroffenen darüber zu informieren, hieß es.
„Eine echte Bürgerbeteiligung sieht anders aus“, so Christian Strutz, einer der Sprecher der Staufer „Bürgerbewegung“. Letztlich könnten es die Bürger in den anliegenden Ortsteilen nur gemeinsam erreichen, dass ihre Bedenken und Anliegen von den Politikern ernstgenommen würden.