Die Grünen als mit Abstand stärkte Partei im Kreistag: das Ergebnis der U18-Wahl
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NEUMARKT. Wenn nur Jugendliche wählen dürften würde der nächste Kreistag völlig anders aussehen - mit einer riesigen Mehrheit für die Grünen.
Jetzt wurden die Ergebnisse der symbolischen U18-Wahl in Neumarkt bekannt. Landrat Willibald Gailler müßte demnach in die Stichwahl - vielleicht aber nur, weil sich die jungen Leute unter den realen Bewerbern entscheiden mußten. Und da gibt es keinen grünen Landrats-Kandidaten.
Für die Platzhirschen der CSU dürfte das nun vorgestellte Ergebnis ein Schock sein, denn immerhin wurde die U18-Wahl unter weitgehend realistischen Bedinungen durchgeführt - und viele der Teilnehmer können bei den nächsten „echten“ Wahlen schon ihre Stimme in realen Wahlurnen abgeben.
Wenn es nach dem Willen der Jugendliche ginge, bekämen die Grünen doppelt soviel Stimmen wie die etablierte CSU: 44 Prozent entschieden sich bei der Kreistagswahl für die Alternativen, nur 22 Prozent für die Christsozialen. Die Freien Wähler kämen auf zehn Prozent, die SPD und FDP auf jeweils sechs Prozent, die heuer erstmals mit einer Kreistagsliste antretende ÖDP auf fünf Prozent, die Linke auf vier und die AfD auf drei Prozent.
Bei den U18-Landratswahlen erhielt der amtierende Landrat Willibald Gailler 44 Prozent der Stimmen und müßte demnach in die Stichwahl mit Sebastian Schauer von den Freien Wählern (33 Prozent). Der dritte Kandidat Dirk Lippmann von der SPD kam auf 26 Prozent. Wie das Ergebnis ausgesehen hätte, wenn auch ein Grüner als Landratskandidat angetreten wäre, weiß niemand...
Mit 501 jugendlichen Wählern war die Wahlbeteiligung im Wahllokal „Mensa Gymnasien“ zufriedenstellend hoch, hieß es vom Kreisjugendring, der die U18-Wahl maßgeblich durchführte.
Als „realitätsnahes Projekt der politischen Bildung“ setze sich die U18-Wahl dafür ein, dass Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren symbolisch wählen gehen, sich damit politisch laut und sichtbar ausdrücken und direkt erfahren, wie Demokratie funktioniert, hieß es.
So entschieden sich die Jugendlichen übrigens bei der Landtags- und Bezirkstagswahl im Jahr 2018. Etliche von ihnen dürften bei den anstehenden Kommunalwahlen schon wahlberechtigt sein.