In Neumarkt fand das 12. Orthopädie- und Unfallchirurgiesymposium statt: (v.l.) Dr. Götz Gerresheim, Dr. Andreas Merkel, Dr. Michael Janka, Prof. Dr. Alexander Schuh, Frank Janssen, Prof. Dr. René Handschu, Johanna Neppert und Dr. Wolfgang Hönle
Foto: Schwindl
NEUMARKT. Über 100 Orthopäden und Unfallchirurgen aus dem nord- und mittelbayerischen Raum waren zu einem Sypmosium nach Neumarkt gekommen.
Sie befassten sich mit der Geriatrie also der Altersmedizin - und muskuloskelettalen Erkrankungen. Das diesjährige Thema wurde auch vor dem Hintergrund gewählt, da die Geriatrie im Klinikum im Herbst von Parsberg nach Neumarkt umziehen und dort mit doppelten Kapazitäten vorgehalten wird.
Durch die demografische Entwicklung in Deutschland und einer verbesserten medizinischen Versorgung habe die Zahl älterer und hochbetagter Menschen mit muskuloskelettalen Erkrankungen zugenommen, sei es unfallbedingt oder aufgrund eines degenerativen Prozesses. Die Vorbereitung vor und Betreuung während eines operativen Eingriffs erfordere die Einbindung vieler Disziplinen - wie Geriatrie, Neurologie, Anästhesie, Innere Medizin, Physiotherapie, Ergotherapie, Sozialdienst - und nehme einen hohen Stellenwert bei den häufig multimorbiden Patienten ein, um die Patientensicherheit trotz spezieller Risikoprofilen zu optimieren.
So sei der stationäre Aufenthalt des geriatrischen Patienten häufig wegen Begleiterkrankungen und besonderen sozialen Herausforderungen komplex und in zahlreichen Fällen auch problembehaftet, hieß es. Für die Psyche des älteren Patienten spiele die oft verlängerte Dauer des Krankenhausaufenthalts eine große Rolle. Gründe für einen verlängerten Aufenthalt seien zum Beispiel das schwierigere Entlassmanagement, so dass häufig spezielle Rehabilitationseinrichtungen gefunden werden müßten und der Weg in die ambulante Versorgung deutlich verzögert sei.
Diese wenigen angedeuteten Probleme würden die Notwendigkeit der engen interdisziplinären Abstimmung im Krankenhaus, aber auch der engen Zusammenarbeit des stationären mit dem niedergelassenen fachärztlichen, allgemeinärztlichen, physiotherapeutischen und pflegerischen Sektor belegen.
Die Fortbildungsveranstaltung für niedergelassene Ärzte und Klinikärzte war mit einem hochkarätigen Referententeam besetzt. Landrat Willibald Gailler zeigte sich bei der Begrüßung erfreut, dass das Neumarkter Orthopädie- und Unfallchirurgiesymposium sich mittlerweile einen „exzellenten Ruf weit über die Landkreisgrenzen hinaus“ erworben habe.
Eine Ausstellung mit Firmen, die für die Versorgung von Verletzungen und Erkrankungen verschiedene medizinische Hilfsmittel anbieten, rundete das Symposium ab. Organisiert wurde das Symposium vom Muskuloskelettalen Zentrum am Klinikum Neumarkt unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Schuh sowie den Chefärzten der Orthopädischen Chirurgie, Dr. Wolfgang Hönle, der Unfallchirurgischen Klinik, Dr. Thomas Schmickal, der Abteilung Wirbelsäulenchirurgie/Neurochirurgie, Dr. Michael Janka, und der Schmerzklinik, Frank Janssen.