12.000 Fahrzeuge fuhren bisher durch die Mühlhausener Ortsmitte - jetzt soll Ruhe sein
Foto: Archiv
NEUMARKT. Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit konnte am Donnerstag die neue Ortsumgehung für Mühlhausen teilweise freigegeben werden.
Seit dem Nachmittag haben die Mühlhausener endlich Ruhe nach vielen Jahren des dichten Durchgangsverkehrs in der Ortsmitte.
Von einem "Vorzeigeprojekt mit rekordverdächtiger Bauzeit" sprach am Donnerstag Leitender Baudirektor Norbert Biller vom Staatlichen Bauamt Regensburg, der zur Teilverkehrsfreigabe eingegeladen hatte.
Mit vereinten Kräften hoben Regierungspräsident Axel Bartelt, Landrat Willibald Gailler, die Bürgermeister Dr. Martin Hundsdorfer und Bürgermeister Ludwig Eisenreich und die Firmenchefs der Baufirmen am frühen Donnerstag-Nachmittag die letzte große Absperrung zur Seite und gaben die Strecke für den Verkehr frei.
Mit der Verkehrsumlegung auf die neue 5,4 Kilometer lange Strecke wird das Baufeld im Bereich der alten Bundesstraße 299 frei für die Fertigstellung der Anschlussstellen Mühlhausen-Nord und Pollanten bis Ende des Jahres. Im nächsten Jahr wird die Großbaumaßnahme mit dem Bau der Brücken über die Sulz, der Anbindung der alten Bundesstraße bei Reismühle an die neue Ortsumfahrung sowie den auf 10 Hektar vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen endgültig abgeschlossen.
Die Bundesstraße 299 ist im Landkreis Neumarkt eine Hauptverkehrsachse in Nord-Süd-Richtung und Zubringer zum Autobahnnetz, hieß es. Sie ist täglich mit 12.000 Fahrzeugen, darunter 1000 Lastautos, belastet. Die Baumaßnahme der Umfahrung im Zuge der B 299 soll eine deutliche Entlastung der Ortsdurchfahrt in Mühlhausen bewirken.
Die Neubaustrecke hat drei Fahrstreifen, so dass wechselweise auf zwei Fahrstreifen sicheres Überholen möglich sein soll. Dies erhöhe die Verkehrssicherheit und die Verkehrsqualität dieser bedeutenden Verkehrsachse, hieß es am Donnerstag.
Mit der Voruntersuchung im Jahr 1991 lief die Planung konkret an. Schon im letzten Bundesverkehrswegeplan gelang es, die Maßnahme im vordringlichen Bedarf zu platzieren. Die Aufnahme der Ortsumfahrung in die Flächennutzungsplanung der Gemeinde hat dann geholfen, die Planung zügig und problemlos voranzubringen. Im April 2013 leitete die Regierung der Oberpfalz das Planfeststellungsverfahren für die Maßnahme ein und konnte in zweieinhalb Jahren im November 2015 den Beschluss erlassen.
Am 16. März 2016 begann mit dem Spatenstich der Bau. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit geht nun die Hauptstecke unter Verkehr. Die eigentliche Kernzeit für die Planfeststellung und Bau bis zur Inbetriebnahme der Strecke beträgt etwas mehr als fünf Jahre. Dies sei auch Ausdruck einer guten Zusammenarbeit und hohen Verlässlichkeit aller Projektbeteiligten sowie der tatkräftigen Unterstützung seitens der politischen und kommunalen Mandatsträger, hieß es am Donnerstag. Auch das große Verständnis und die Bereitschaft der Grundstückseigentümer für diese Maßnahme den notwendigen Grund bereitzustellen, sei lobenswert.