Ein Großteil der Landschaftspflegemaßnahmen findet in Natura 2000-Gebieten im Landkreis Neumarkt statt, hier die Pflege der Wacholderheiden im Wissinger Bachtal
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NEUMARKT. Der Landschaftspflegeverband setzt jährlich über 100 Maßnahmen in Natura 2000-Gebieten um, hieß es bei der Mitgliederversammlung.
Landrat und Vorstandsvorsitzender Willibald Gailler begrüßte die Mitglieder und freute sich darüber, dass die Regionalveranstaltung Oberpfalz in Neumarkt stattfand (wir berichteten).
„Die Umsetzung der Ziele von Natura 2000 kann nur gelingen in Partnerschaft von Landnutzern, Grundeigentümern, politischen Entscheidungsträgern, Vereinen und Verbänden und den Bürgern vor Ort“, sagte Gailler. Der Großteil der Landschaftspflegemaßnahmen findet in den insgesamt 19 Natura 2000-Gebieten im Landkreis Neumarkt statt.
Im Jahr 2017 konnte mit der Umsetzung von 130 Landschaftspflegemaßnahmen ein neuer Rekord erreicht werden.
Neben den zahlreichen Einzelmaßnahmen setzte der Landschaftspflegeverband im vergangenen Jahr einen besonderen Schwerpunkt im Bayern-Netz Natur-Projekt „Wissinger Laber“, das auch zum Großteil ein Natura 2000-Gebiet ist.
Im Projekt „Juradistl“ lag im vergangenen Jahr ein Schwerpunkt in der inhaltlichen und grafischen Überarbeitung aller bisherigen Informationsmittel sowie in einer Auffrischung des Markenauftritts der Juradistl-Produkte.
Im Arbeitsbereich der Gewässerentwicklung konnte im Frühjahr 2018 die Renaturierung des Hengerbachs in der Marktgemeinde Postbauer-Heng abgeschlossen werden.
Seit dem Jahr 2016 läuft auch wieder die Heckenpflege im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms. Der Landschaftspflegeverband beantragte die Erneuerungs-Pflege für insgesamt 16 Heckenelemente in den Gemeindegebieten von Dietfurt, Seubersdorf, Pilsach, Lauterhofen und Neumarkt.
Die Auszahlungen für alle durchgeführten Maßnahmen der Landschaftspflege, Gewässerentwicklung und Heckenpflege betrugen im Haushaltsjahr 2017 rund 400.000 Euro.
Der Landschaftspflegeverband erhieltdafür im letzten Jahr Zuschüsse in Höhe von rund 319.000 Euro.
Im Ersatzgeld-Projekt für den Landkreis Neumarkt endete im Mai 2017 die vierjährige Pilotphase.
Ein Abschlussbericht dokumentiert alle Flächenankäufe mit den dazugehörigen Aufwertungs- und Folgepflegemaßnahmen sowie auch das grundsätzliche Vorgehen in diesem Pilotprojekt, das beispielhaft für etliche weitere Projekte in Bayern sei. Die Untere Naturschutzbehörde zusammen mit dem Bayerischen Naturschutzfonds, in deren Auftrag der Landschaftspflegeverband dieses Pilotprojekt umsetzte, zeigten sich mit dem Projektverlauf und den Ergebnissen rundum zufrieden. Rund 36 Hektar auf 15 zusammenhängenden Flächenkomplexen konnten angekauft werden.
Das Projekt kann nun nahtlos fortgesetzt werden. Der Landschaftspflegeverband ist von der Unteren Naturschutzbehörde in Abstimmung mit dem Bayerischen Naturschutzfonds beauftragt, das Projekt für weitere fünf Jahre umzusetzen.
Auch vom Umweltbildungs- und Regionalentwicklungszentrum Haus am Habsberg konnte Landrat Willibald Gailler Positives berichten.
Mit insgesamt über 10.500 Besuchern bei allen Umweltbildungsveranstaltungen im Jahr 2017 konnte ein neuer Teilnehmerrekord verbucht werden. In 68 öffentlichen Veranstaltungen des Jahresprogramms sowie 93 Umweltbildungseinheiten, insbesondere für Schulklassen, wurden die Kernthemen Nachhaltigkeit, regionale Kreislaufwirtschaft, Ernährung, Gesundheit und Bewegung behandelt.
Das Veranstaltungsjahr 2017 klang Mitte Oktober mit einer Jubiläumsobstbörse aus. Die Obstbörse konnte 20jähriges Jubiläum feiern und bot daher ein besonders umfangreiches Begleitprogramm mit einer großen Obstsortenausstellung im Foyer des Landratsamtes.