Oberbürgermeister- und Bundestagswahlen 2017

Bundestag Direktkandidat  
SPD

Johannes Foitzik

Liebe Wählerinnen, liebe Wähler,

mein Name ist Johannes Foitzik, ich bin 56 Jahre jung, seit 33 Jahren glücklich verheiratet und habe zwei erwachsene Söhne.

Im Herbst letzten Jahres habe ich mich nach vielen Überlegungen dazu entschlossen, als Bundestagskandidat der SPD für den Wahlkreis Amberg-Sulzbach-Neumarkt zu kandidieren. Vorab sei gesagt, eine solche Entscheidung sollte gut überdacht sein, denn eine Kandidatur und ein damit verbundener Wahlkampf können mit dem entsprechenden Engagement sehr zeit- und finanzaufwendig werden. Wer denkt, es wäre mit ein paar Plakaten, Flyern, Kulis und dem ein oder anderen Gruppenbild bei Dorffesten zwei Wochen vor der Wahl getan, den muss ich leider enttäuschen. In den letzten Wochen und Monaten habe ich viele Termine im Wahlkreis Amberg-Sulzbach-Neumarkt wahrgenommen. Und wie Sie, liebe MitbürgerInnen meinem Kalender auf meiner Homepage entnehmen können, sind noch einige bis zum 24. September 2017 zu absolvieren. Im Rahmen dieser Termine durfte ich schon viele Menschen treffen und, obwohl ich noch kein Abgeordneter bin, einige Meinungen hören, aber auch Vorwürfe und Beschwerden. Dies alles geschieht in meiner Freizeit, neben einer 40-Stunden-Arbeitswoche. Daher sei jedem geraten all das vorher mit dem Partner und der Familie abzusprechen. 


Ich habe mir viele Gedanken gemacht, ob und warum ich für den Bundestag kandidieren sollte. Nach meiner Ausbildung zum Maschinenschlosser bei den Friedrich Krupp Hüttenwerken in Bochum und meiner anschließenden Ausbildung zum Techniker, wechselte ich zu den Kabelwerken Reinshagen nach Wuppertal. Dort war ich als Konstrukteur für Steckverbindungen für Automobile tätig. Die Projektzusammenarbeit mit BMW führte mich dann nach Neumarkt. Inzwischen leite ich die Entwicklungsabteilung für die Bordnetzelektrik von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen und für die nicht Automobil - Kundenprojekte.

Ich hatte durch meine Arbeit im Ruhrgebiet, sowie hier in Bayern, viele Gelegenheiten Menschen und ihre Lebensläufe kennenzulernen. Die sich anbahnende gesellschaftliche Schieflage musste ich miterleben und bin selbst von den rasanten Veränderungen der Arbeitswelt betroffen und manchmal auch damit im Konflikt. Eben hier liegt der Grund, warum ich mich zur Wahl für den Bundestag stelle.

Ich arbeite mindestens 40 Stunden in der Woche seit ich 17 Jahre alt bin. Das ist nichts Besonderes, aber ich habe vor allem in den letzten Jahren oft feststellen müssen, dass viele ArbeiterInnen nicht entsprechend bezahlt werden. Ein gerechter Lohn für geleistete Arbeit muss sein, um stabile Gesellschaftsverhältnisse zu haben. Ebenso verhält es sich mit der Rente. Es ist blanker Hohn, dass Menschen nach über 40 Jahren Arbeit nicht von ihrer Rente leben können. Auch müssen schwer körperlich arbeitende ArbeiterInnen, wenn sie ihre Arbeit nicht mehr erfüllen können, ohne Angst vor Altersarmut in Rente gehen können. Oft hört man den Vorwurf, dass die Gerhard Schröder Ära zur sozialen Ungleichheit in diesem Land beigetragen hat. Dies trifft vollkommen zu. Aber die in der Ära Schröder beschlossenen Gesetze sind nicht in Stein gemeißelt. Und auch wenn sie unter rot-grün beschlossen wurden, wie immer wieder gerne betont wird, sind sie seitdem nicht wirklich von der seit 12 Jahren regierenden Kanzlerin angetastet, sondern eher ausgebaut worden. Dies ist, meiner Meinung nach ein fataler Fehler.

Ebenso sehe ich es als falsch an, dass ArbeitnehmerInnen in sozialen Berufen völlig unterbezahlt sind und auch zu wenig Anerkennung erhalten. Es ist schon eine verkehrte Welt, wenn wir Menschen, die unsere Angehörigen pflegen oder unsere Kinder betreuen, schlechter bezahlt und um jeden Euro Gehalt kämpfen müssen, aber dem Verwalter unserer Aktienfonds bereitwillig jeden Sold zahlen. Selbstverständlich tut auch er seine Arbeit. Aber es ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Prioritäten in unserer Gesellschaft verschoben haben.

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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang