Kneipenbühne Oberweiling

"Die Summe aller Teile"


Manfred Kempinger
NEUMARKT. Am Samstag ist der Passauer Kabarettist Manfred Kempinger zu Gast in Oberweiling, um dem Publikum sein neuestes Programm "Die Summe aller Teile" zu präsentieren.

Darin vollführt er einen Rundumschlag durch die politischen und gesellschaftlichen Befindlichkeiten der Republik. Sprachgewaltig sezieren seine Figuren den aktuellen Zustand aus verschiedenen kabarettistischsten Blickwinkeln, heißt es in der Einladung.

Der von der Presse als "niederbayrischer Michael Moore des Kabaretts" bezeichnete Autor der Münchner Lach- und Schießgesellschaft stellt dabei sein Typenarsenal auf die Bühne, genau beobachtet, brillant dargestellt und mit grandiosem Sprachwitz redend.
07.10.11

Jazz und Volksweisen


Boris Gammer, Wolfgang Berger und Hans "Yankee" Meier in Oberweiling

NEUMARKT. Daß sie Freunde sind seit vielen Jahren, hört man ihnen an: Boris Gammer (Jerusalem) Wolfgang Berger und Hans "Yankee" Meier (Regensburg) treffen sich jährlich, um miteinander zu musizieren, entspannt, fröhlich und auf höchstem Niveau, manchmal in Jerusalem, manchmal in Oberweiling.

Jazzstandards stehen dann ebenso auf dem Programm wie persische, russische, jüdische, arabische oder marokkanische Volksweisen. Spannnung, Abwechslung und Kurzweil sind somit garantiert.

Boris Gammer, mit internationalen Ehrungen überhäuft (einst war er bester Jugendklarinettist der Sowjetunion, später wurde er zum besten Saxophonisten Israels gekürt und spielte in den USA an der Seite vieler Jazzgiganten), brilliert mit atemberaubenden Soli auf der Klarinette ebenso wie auf dem Sopransax, auf dem er etwa mit Vierteltönen die Atmosphäre der marokkanischen Sahara einfängt oder mit glitzernden, souverän eleganten Kaskaden seinem Publikum die grenzenlosen Möglichkeiten von Holzblasinstrumenten aufzeigt, liebenswürdig, mit herzlicher Verspieltheit und gänzlich unprätentiös – als sei Virtuosität die normalste Sache der Welt.

Yankee Meier, ein Regensburger Gitarrenzauberer, der in Oberweiling etwa mit Steffi Denk oder dem Folkproject ein ums andere Mal seine Vielseitigkeit unter Beweis stellt, ist nicht nur kongenialer rhythmischer wie harmonischer Begleitmusiker, er steuert auch Soli bei, die sich auf Augenhöhe dessen befinden, was der sympathische Lette und Wahl-Israeli so an Steilvorlagen vorgibt.

Und was der dritte im Bunde, der stets gut gelaunt aussehende Wolfgang Berger, auf dem Kontrabass liefert, ist alleine schon die ach so beschwerliche Reise nach Oberweiling wert: exakt, gefühlvoll, schnell, groovig, mit schönem, warmem Ton spielt er entspannt und locker den ganzen Abend, slapped, zupft und streicht, dass es eine Wonne ist.

Ein begeistertes Publikum bekam als Zugabe "Bei Mir Bistu Shäin " und "Hava Nagila" ("Lasst uns glücklich sein" ) – das war man ohne Zweifel, nach diesem musikalischen Erlebnis.
02.10.11

"Jazz Meets Klezmer"


Boris Gammer und Hans Yankee Meier
NEUMARKT. Am Samstag tritt das Boris Gammer Quartett in der Oberweilinger Kneipenbühne auf: Hans Yankee Meier (git), Wolfgang Berger (b) und Michael Gottwald (dr) begleiten den israelischen Klarinettisten und Saxophonisten Boris Gammer, der in Lettland aufwuchs und schon 1966 seine erste Combo leitete.

Gammer spielte Sessions mit amerikanischen und europäischen Künstlern, wie zum Beispiel Mitgliedern der Duke Ellington/Mel Lewis Big Band und Oscar Peterson. 1978 wanderte der bis dahin bereits mit 18 Jazzpreisen ausgezeichnete Musiker nach Israel aus und fand dort schnell Anschluss an die Spitze der dortigen Jazzszene.

Wenige Jahre später wurde er Mitglied der "Rubin Academy of Music", in der er bis heute Saxophon und Improvisation unterrichtet. Mitte der Achtziger wurde Gammer beim "Israel Modern Jazz Festival" zum besten Saxophonisten Israels gewählt. Seit den neunziger Jahren konzentriert sich der Musiker vor allem auf die Zusammenarbeit mit internationalen Ensembles.

Sein aktuelles Quartett hat sich ganz dem Motto "Jazz Meets Klezmer" verschrieben. Das Quartett um den Bandleader Boris Gammer verbindet die Musik der jüdisch-russischen Vorväter Gammers mit dem "American Jazz" der Coltrane-Tradition. Aber auch Einflüsse der europäischen sowie der arabischen Musik dringen immer wieder durch.

So stehen traditionelle Klezmerstücke wie "Rabi Elimelech" oder "Hawa Nagila" neben Jazzklassikern à la "Sweet Georgia Brown", "Body And Soul" oder den marokkanisch- arabischen Klängen eines Klassikers wie "Miron".
28.09.11

"Rockig, lyrisch, witzig"


"huljet!"

NEUMARKT. huljet! – zu deutsch tanzt, lebt, freut euch: das ist das Motto der vierköpfigen Formation, die mit ihrem "World-Klezmer" das Kneipenbühnen-Publikum in Oberweiling begeisterte.

Die Nürnberger Kulturpreisträgerin Bettina Ostermeier (Gesang, Klarinette, Bassklarinette, Sopransaxophon und Akkordeon) und Robert Hoffmann, ein altgedienter, seit 1982 in Oberweiling immer wieder gern gesehener musikalischer Gast (Oud, akustische und elektrische Gitarre und Darabouka) – erzeugten ein phantastisches Klangspektrum, ebenso geschmackvoll wie abwechslungsreich und ohne jede Berührungsangst: orientalisch, südamerikanisch oder osteuropäisch muteten die Klänge, Rhythmen und Melodien an; rockig, lyrisch, witzig und in ihren Wendungen nicht selten überraschend.

Unterstützt wurden die Solisten von dem virtuosen Kontrabassisten Winni Wiesinger und einem Perkussionisten und Schlagzeuger, über den man in Oberweiling eigentlich nicht mehr viele Worte zu verlieren braucht, weil er dort in unzähligen Bands immer wieder seine unverwechselbar lockere, sympathisch-kreative Spielweise zum besten gab und hoffentlich noch lange geben wird: Sandor Toth.

Zwar ist das huljet!-Programm ähnlich geblieben – musikalisch hat das Quartett jedoch noch einmal einen gewaltigen Sprung gemacht; nach vorne versteht sich: die Band ist jazziger geworden seit dem letzten Kneipenbühnen-Auftritt vor vier Jahren: die gefühlvollen Lieder, mit denen Bettina Ostermeier die Seelen rührt, können deshalb viel mehr als früher zu prachtvoll übermütigen, wild und fröhlich ausgelassenen Kompositionen in Kontrast treten; das Resultat – eine wunderbar spannende Weite und Tiefe – kann sich hören lassen.

Und das darf nicht vergessen werden: spannende Soli, die den Gesamteindruck noch verschärften, gab es auch von Toth und Wiesinger.
26.09.11


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang