Leserbriefe

„Auch Kleinvieh macht Mist“

Seit Jahrzehnten wird im Verkehrsausschuss, im Bausenat und im Stadtrat viel in Sachen Radverkehr geplaudert und auch vieles wieder zerplaudert. Was kam heraus, solche Stilblüten wie der Radweg in der Bahnhofstraße, der zwischenzeitlich schon wieder Geschichte ist. Naja, für das ach so tolle AGFK-Siegel hat die Straßenmalerei gereicht. Oder auch, keine Stilblüte, sondern durchaus sinnvoll, vor Allem, wenn man selber nicht mehr weiter weiß, die Beauftragung eines Radverkehrskonzepts für Neumarkt.

Am Montag ist Bausenatssitzung. Dieses vor Jahren in Auftrag gegebene Radverkehrskonzept steht auf der Tagesordnung. Schon im Vorfeld haben fast alle der im Stadtrat vertretenen Parteien einen Kommentar dazu abzugeben. Nächstes Jahr sind schließlich Kommunalwahlen. Da muss man rechtzeitig und öffentlichkeitswirksam für ein wenig Wahlkampfgetöse sorgen.


Die eine Partei will nochmals eine grundlegende Überarbeitung, was wahrscheinlich zu weiteren Jahren der Untätigkeit im Bereich Radverkehr führen würde. Eine andere fordert, dass man endlich ins Machen kommt. Das wäre auch schon vor dem Regierungswechsel im Rathaus im Oktober 23 möglich gewesen.

Solche Sachen, wie Parker auf den Radwegen, das sind Peanuts. Die haben mit dem Radverkehrskonzept nichts zu tun. Die Aussage – Ins Machen kommen – ist richtig. Das geht aber auch ohne Radverkehrskonzept. Wer mit dem Rad durch Neumarkt fährt, der findet überall etwas Verbessernswertes. Kleine Sachen, die seit Jahren von verschiedenen Seiten ans Rathaus herangetragen, dort aber lange Zeit konsequent ignoriert wurden.

Die letzten beiden Jahre, das ist nicht von der Hand zu weisen, hat sich da aber etwas in positiver Richtung geändert. Der „große Wurf“ wird nicht kommen. Von daher – gehen sie die vielen kleinen Sachen an. Auch Kleinvieh macht Mist. Wenn sie meinen, was ich verstehe. Frei nach einem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten.

Johann Wild, Neumarkt, 7.12.25

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ISSN 1614-2853 23. Jahrgang

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