Sternwarte Neumarkt

Blick aufs Meer

NEUMARKT. Bei hoffentlich gewitterfreier Wetterlage zieht die Sternwarte am Freitag ab 21 Uhr die Abdeckungen von ihren Teleskopen.

Durch die vergrößernden Optiken der Teleskope können Kinder, Eltern, Großeltern und andere Junggebliebene dem Mond formatfüllend näherrücken.

Die Sonne steht steil am Mittagshimmel und unter heruntergelassenen Fensterläden träumt so mancher von Sommersonne, Strand und Meer. Der Mariahilfberg ist sicherlich nicht hoch genug, um einen Blick auf das ersehnte Meer zu werfen - er ist aber hoch genug, um von ihm einen Blick auf die Meere des Mondes zu riskieren. Die Meere heißen dort "Maria" und ein einzelnes Meer "Mare".

Wer durch die Teleskope der Sternwarte blickt, wird in den dunkelgrauen Mondmeeren staubtrockene dunkle Tiefebenen erkennen, die etwa 31 Prozent der sichtbaren Mondoberfläche ausmachen.

Bei den dunklen Tiefebenen handelt es sich um verheilte Wunden aus der Frühzeit des Mondes. Gewaltige kosmische Brocken durchschlugen den noch dünnen Mondmantel, worauf zähflüssige Magma aus dem Inneren des Mondes quoll, um als riesige Basaltfläche zu erstarren. Ältere Krater wurden überschwemmt - die wenigen Krater die sichtbar sind, stammen aus der jüngeren Geschichte des Monds.

Bei der Namensgebung der lunaren Meere stand der Aberglaube früherer Tage Pate. Die Formel gestaltete sich simpel. Der zunehmende Mond stand für gutes Wetter und andere angenehme Eigenschaften; der abnehmende Mond für schlechtes Wetter und Regen.

So sind auf der rechten Mondseite das "Meer der Ruhe" und das "Meer der Heiterkeit" zu finden; auf der linken Seite das "Regenmeer", das "Wolkenmeer" und der "Ozean der Stürme" zu finden.

Sternwarte Neumarkt

Programm drittes Quartal 2006
7.Juli 21 Uhr"Sommer, Sonne und staubtrockene Meere";
ein Beobachtungsabend für Kinder
14.Juli 20.15 Uhr"Unser Planetensystem - auf den Spuren einer virtuellen Reise";
ein illustrierter Vortrag von Hans-Werner Neumann
21. Juli 21 Uhr"Unsere Sonne" - Film;
bei klarer Sicht zusätzlich Himmelsbeobachtung
28. Juli 21 Uhr"Das Hubble-Weltraum-Teleskop" - Film;
bei klarer Sicht zusätzlich Himmelsbeobachtung
4. August 21 Uhr"Kopernikus - der Hingucker des Mondes";
ein Beobachtungsabend für Kinder
11. August 21 Uhr"Galaktische Odyssee: Supernova-Explosionen" - Film;
bei klarer Sicht zusätzlich Himmelsbeobachtung
18.August 21 Uhr"Galaktische Odyssee: Neutronensterne" - Film;
bei klarer Sicht zusätzlich Himmelsbeobachtung
25. August 21 Uhr"Galaktische Odyssee: Gibt es Leben im Weltall?" - Film; bei klarer Sicht zusätzlich Himmelsbeobachtung
1. September 20.15 Uhr"Plato - das schwarze Loch im Mond";
ein Beobachtungsabend für Kinder
8. September 20.15 Uhr"Galaktische Odyssee: Prachtvolle Strukturen im Kosmos" - Film;
bei klarer Sicht zusätzlich Himmelsbeobachtung
15.September20.15 Uhr"Galaktische Odyssee: Die Fingerabdrücke Gottes" - Film;
bei klarer Sicht zusätzlich Himmelsbeobachtung
16.September  "Astronomie - ein Buch mit sieben Siegeln?"
Brechen Sie die Siegel am 4. deutschen Astronomietag!
22.September 20.15 Uhr"Unser Sonnensystem" - Film;
bei klarer Sicht zusätzlich Himmelsbeobachtung
29.September 20.15 Uhr"Die Sonne - der wichtigste Stern in unserem Leben";
ein illustrierter Vortrag von Hans-Werner Neumann


Link zum Thema: www.sternwarte-neumarkt.de
06.07.06

Spontanität gefordert

NEUMARKT. "Mars, Saturn, Jupiter und das Kratermeer des Mondes" werden beim Kinderprogramm der Neumarkter Sternwarte am Freitag untersucht.

Spontanität ist am Freitag-Abend gefordert, wenn die Pforten der Sternwarte um 21 Uhr für Kinder, Eltern und Großeltern öffnen.

Verziehen sich die Wolken, so ist ein fantastischer Blick auf unseren Erdtrabanten möglich. Mächtig und groß, mit unzähligen Kratern, Rillen, Wällen und Terrassen überzogen, präsentiert er sich in den Okularen der Sternwarte. Ein "kenne ich schon" gibt es nicht - die Ansicht unseres treuen Erdbegleiters fasziniert den Beobachter immer wieder neu.

Mars ist noch am Abendhimmel zu entdecken, allerdings ist nur noch seine rote Färbung sehenswert. Die Gasplaneten Jupiter und Saturn präsentieren sich hingegen mit all ihren Zauber - Saturn zeigt seinen majestätischen Ring und Jupiter sein turbulentes Wolkensystem und seine Monde.
01.06.06

Harmonie schauen

NEUMARKT. Um Einstein und "die Sehnsucht nach dem Schauen der Harmonie" geht es in einem Vortrag von Sebastian Deiries am Freitag um 20.15 Uhr in der Neumarkter Sternwarte.

Eine weit geöffnete Kuppel, ein unförmig großes Teleskop an dessen Fußende eine kleine Gestalt die Öffnung des Okulars sucht - so stellt man sich gern die Arbeit eines Astronomen vor. Anstelle dieser vergangenen Beobachtungsromantik haben heute elektronische Detektoren das menschliche Auge verdrängt, und Computer übernehmen die Steuerung der Kuppel und der Teleskope.

Sebastian Deiries vom European Southern Observatory (kurz ESO genannt) beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Einsatz von elektronischen Detektoren, die das optische Spektrum abdecken. Die Teleskope der ESO stehen weit ab in Chile, fern von jeglicher Zivilisation und deren lichtüberfluteten Metropolen, damit aber "näher am Universum". Von Garching aus werden die Teleskope ferngesteuert, die Datenflut der Detektoren gesammelt und wissenschaftlich ausgewertet.

Trotz aller Technisierung hat sich Sebastian Deiries die Begeisterung an der Astronomie, an der astronomischen Beobachtung und an den Wissenschaften bewahrt. Aus dieser sich öffnenden Sicht setzte sich Sebastian Deiries mit dem wohl größten Physiker aller Zeiten auseinander.

Neben dem Erfinder der Relativitätstheorie tritt hierbei aber auch ein ganz anderer, ein unbekannter Einstein hervor.

Einstein war nicht nur ein genialer Physiker sondern auch ein hochbegabter Musiker - vielen seiner Inspirationen lag die Musik zugrunde. Einstein widersprach so ganz dem Bild eines sich zurückziehenden Wissenschaftlers, der sich ausschließlich mit seinen Wissenschaften beschäftigt. Einstein zeigte sich wortgewandt, weltoffen, in seinem Denken sehr unabhängig und sein Zweifel an jeglichen Autoritäten brachte ihn auf verblüffend neue Ideen. Trotz seiner Gradwanderung während des 2. Weltkrieges, als er indirekt auf die Entwicklung der Atombombe einwirkte, blieb Einstein als überzeugter Pazifist und Querdenker stets unbequem.

Einstein hatte eine starke Beziehung zu Kindern - er sah sich selbst als Mensch, der nie aufgehört hat "Kinderfragen" zu stellen. "Schau ganz tief in die Natur, dann verstehst Du alles besser...", waren eines seiner eindrucksvollsten Aussagen. So stand auch nicht das Experiment im Zentrum seiner Forschung, sondern das Fragen und Denken, ganz nach dem Beispiel von Kepler und Pythagoras.

Seine Wortgewandtheit setzte er auch ein, komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge klar und einfach darzustellen. Die Popularisierung der Physik war ihm so wichtig, dass er auch andere Autoren bei der volkstümlichen Darstellung seiner Forschungen unterstützte.
18.05.06

Drei mächtige Krater

NEUMARKT. Schon am frühen Freitagabend steht er hoch am Himmel: Ab 21 Uhr, nachdem es ausreichend dunkel geworden ist, kann unser Mond von Kindern mit ihren Eltern oder Großeltern durch die Sternwartenteleskope beobachtet werden.

An der Tag- und Nachtgrenze, dort wo man sich auf dem Mond gute Nacht sagen würde, fallen drei mächtige Krater auf. Alle drei tragen klassische Namen Theophilus, Cyrillus und Catharina.

Theophilus befindet sich nahe der sichtbaren Mondmitte. Etwa fünf Kilometer groß war der Asteroid, der diesen 105 Kilometer weiten Krater in die Mondoberfläche geschlagen hat. Der Rand des Kraters steigt in Terrassen bis auf eine Höhe von 5000 Metern an; höher als der Montblanc. Im Teleskop entdeckt man ein Zentralmassiv, das von drei kleineren Bergen flankiert wird. Als wäre es eine Treppe Riesen, so schmiegen sich die drei Berge an das Zentralmassiv an.

An Theophilus schließt sich der Krater Cyrillus mit 100 Kilometer Durchmesser und einer Wallhöhe von 3000 Metern an, gefolgt vom Krater Catharina dessen Durchmesser 98 Kilometer misst.

Lässt man das Teleskop noch weiter schweifen, so rücken der rote Mars und der herrliche Ringplanet Saturn ins Blickfeld. Noch tief am Osthorizont ist der Gasriese Jupiter zu entdecken, der im Laufe der Nacht immer höher steigen wird.
04.05.06


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang