NEUMARKT. Die Pfleiderer Gruppe hat das Geschäftsjahr 2014 erfolgreich abgeschlossen, hieß es am Montag bei der Jahres-Pressekonferenz.
Der Konzernumsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 3,9
Prozent auf 960 Millionen Euro. Beide Geschäftsbereiche, Core West (Westeuropa)
und Core East (Osteuropa), wuchsen um 3 Prozent auf 627 Millionen Euro sowie um 4,2 Prozent
auf 364 Millionen Euro. Die Auslastung der Werke lag bei einem erfreulichen Wert von mehr
als 90 Prozent, hieß es.
Trotz einer leichten Marktabkühlung im vierten Quartal, die unter
anderem auf die Ukraine-Krise zurückzuführen sei, profitierte Pfleiderer insgesamt von
positiven Rahmenbedingungen. Insbesondere in Polen wuchs der Markt dank einer
aufstrebenden Möbelindustrie mit
starkem Exportgeschäft
und steigenden
Bauaktivitäten.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg 2014
um 30 Prozent auf 121 Millionen Euro. Die Marge verbesserte sich von 10,1 Prozent
auf 12,6 Prozent. Die positive Ergebnisentwicklung ist auf Preisverbesserungen,
höhere
Volumina
und
einen
verbesserten
Produktmix
sowie
auf
Produktivitätsfortschritte und Kostenreduktionen zurückzuführen, hieß es bei dem Pressegespräch in München (wir berichteten bereits kurz).
Im Juni 2014 kehrte die Pfleiderer Gruppe mit der Platzierung einer Anleihe im
Volumen von 321,7 Millionen Euro mit Erfolg an den Kapitalmarkt zurück. Gleichzeitig
konnte die Eigenkapitalquote im vergangenen Geschäftsjahr auf solide 30 Prozent
weiter verbessert und die Netto-Finanzverschuldung um 15 Prozent auf 324 Millionen
Euro gesenkt werden. Die gestärkte Kapitalstruktur stellt Pfleiderer auf eine
wirtschaftlich solide Basis und ermöglicht strategischen Handlungsspielraum für 2015.
„Pfleiderer befindet sich auch weiterhin auf einem klaren Wachstumskurs. Die
Emission unserer Anleihe, Investitionen von 48 Millionen Euro in die Fertigstellung
unserer neuen Spanplattenanlage in Neumarkt, sowie Investitionen in allen Werken
und ein umfangreiches Konzern-Optimierungsprogramm haben das Unternehmen im
vergangenen Geschäftsjahr wieder auf ein wettbewerbsfähiges Fundament gestellt“,
sagte Vorstandssprecher Michael Wolff. Man blicke dem neuen
Geschäftsjahr daher mit Zuversicht entgegen. Neben Investitionen von über 40
Millionen Euro und der Weiterentwicklung des Produkt- und Leistungsangebots
strebe man auch eine weitere Optimierung der Strukturen und Prozesse der gesamten
Gruppe an.
Neben den laufenden Effizienzprogrammen wird Pfleiderer 2015 die stärkere
Bündelung der Kräfte von der Pfleiderer GmbH und ihrer polnischen
Tochtergesellschaft Pfleiderer Grajewo S.A. vorantreiben und hat dafür Anfang des
Jahres die Vorstände und Aufsichtsräte der beiden Unternehmen personell weitgehend
vereinheitlicht (wir berichteten). Ziel sei die Beschleunigung von Entscheidungen, bessere
Einkaufskonditionen durch einen zentralen Einkauf, die Vereinheitlichung der
Geschäftsprozesse sowie eine spürbare Komplexitätsreduzierung. Durch diese
Maßnahmen sollen bis Ende 2017 ergebnisrelevante Synergien von über 15 Millionen
Euro erzielt werden.
Für 2015 erwartet Pfleiderer in einem stabilen bis leicht positiven Marktumfeld in
Europa weiterhin profitables Wachstum. Um von dem wachsenden Markt für
Holzrahmenbau zu profitieren und sich stärker als Partner für Architekten im
konstruktiven Bau und für Bauherren und Bauleitungen zu positionieren, hat Pfleiderer 2015
den neuen Geschäftsbereich „Konstruktiver Bau“ eingeführt. Darin hat Pfleiderer alle
wesentlichen Bauprodukte gebündelt und bietet nun ein attraktives umfangreiches
Sortiment an, hieß es. Insgesamt plant Pfleiderer, sich noch stärker im hochwertigen Bereich
mit innovativen Dekoren und Strukturen zu positionieren und diese auf der
anstehenden Möbelzuliefermesse Interzum im Mai zu präsentieren.
Das Unternehmen beschäftigt derzeit
gruppenweit rund 3300 Mitarbeiter. In Deutschland ist das
Unternehmen mit fünf Produktionsstandorten vertreten.