„Luft nach oben“


Die Bau-Gewrkschaft sieht beim Wohnungsbau im Landkreis Neumarkt noch „Luft nach oben“
Foto: Gewerkschaft
NEUMARKT. Im Landkreis Neumarkt wurden im letzten Jahr nach Angaben der Gewerkschaft 420 Wohnungen neu gebaut – 138 davon in Ein- und Zweifamilienhäusern.

Und dabei sei noch „Luft nach oben“. Insgesamt lagen die veranschlagten Bauwerkskosten für alle Wohngebäude, die 2024 im Landkreis neu entstanden sind, bei rund 90,4 Millionen Euro.

Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. „Jede Wohnung mehr zählt. Auch der Kreis Neumarkt braucht eine Neubau-Offensive. Ebenso mehr Sanierungen. Vor allem fürs seniorengerechte Wohnen“, sagte der stellvertretende IG Bau- Bezirksvorsitzende Manfred Götz.

Es werde nur dann mehr gebaut, wenn einfacher und damit günstiger gebaut wird, sagte Götz. Immerhin sei es machbar, die reinen Baukosten um ein Viertel bis zu einem Drittel zu senken. Das sei das Ergebnis einer aktuellen Wohnungsbau-Studie eines staatlichen Bauforschungsinstituts.

Der Bau habe eine Entbürokratisierung dringend nötig. Ziel müsse es sein, den Neubau schlanker und damit günstiger zu machen: „Runter mit überzogenen Standards und kostentreibenden DIN-Normen – und dadurch rauf mit den Neubau-Zahlen“, so Götz. Denn weniger Bau-Hürden würden mehr neue Wohnungen bedeuten.


Außerdem ließen sich durch weniger Auto-Stellplätze und erst recht durch den Verzicht auf Tiefgaragenplätze enorm Kosten sparen. Die Studie warne bei der Analyse der Neubaukosten auch davor, beim Lärm- und Klimaschutz zu überziehen: „Ein Beispiel sind dreifach verglaste Fenster. Die müssen nicht sein“, so Manfred Götz.

Es sei heute möglich, in guter Qualität deutlich günstiger zu bauen. Genau darin liege die Chance, jetzt wieder mehr zu bauen – „auch im Landkreis Neumarkt““, sagtr Götz. Schließlich sei es immer noch besser, einfacher zu bauen als gar nicht zu bauen.

Außerdem spare auch der Staat Geld, wenn er die Bauvorschriften herunterfahre: Sinken die Baukosten, dann sinkt auch die Förderung, die der Staat aufbringen muss, damit überhaupt gebaut wird. So ließen sich unterm Strich mehr Sozialwohnungen und mehr bezahlbare Wohnungen fördern und damit neu bauen, hieß es von der Gewerkschaft.

Für bundesweit 100.000 Sozialwohnungen, deren Neubau pro Jahr dringend notwendig sei, müssten Bund und Länder mindestens 11 Milliarden Euro an Fördermitteln bereitstellen. Um 60.000 bezahlbare Wohnungen neu zu bauen, seien mindestens 4 Milliarden Euro pro Jahr an Subventionen erforderlich.
11.06.25
Neumarkt: „Luft nach oben“
Telefon Redaktion


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