„Hasenpest“ im Landkreis
NEUMARKT. Im Landkreis Neumarkt wurden mehrere Fälle der meldepflichtige Infektionskrankheit „Hasenpest“ entdeckt. Sie kann auch Menschen gefährlich werden.
Seit Anfang Dezember 2024 wurde bei mehreren Feldhasen im Landkreis Neumarkt „Tularämie“ nachgewiesen, teilte das Landratsamt mit.
Die Tularämie, auch Hasenpest genannt, ist eine seltene Zoonose, die durch das Bakterium
Francisella tularensis hervorgerufen wird. Die Erkrankung kann wildlebende Hasenartige und Nagetiere betreffen und ist auf Wild- und Haustiere sowie Menschen übertragbar. Der Mensch ist für den Erreger sehr empfänglich und eine Infektion mit dem Bakterium kann in seltenen Fällen sogar lebensbedrohlich verlaufen.
Die meisten Infektionen beim Menschen sind auf den Kontakt mit infizierten Feldhasen zurückzuführen; dabei sind nur wenige Keime notwendig. Eine Übertragung kann durch Haut- und Schleimhautkontakt mit infektiösem Tiermaterial, durch den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem, kontaminiertem Fleisch oder Wasser stattfinden, selten durch Stiche von infizierten blutsaugenden Insekten oder Zecken, kontaminierte Stäube und Aerosole. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind nicht bekannt.
Kranke Hasen sind meist apathisch, verlieren Scheu und Fluchtdrang, haben Fieber und eine hohe Atemfrequenz. Innerhalb weniger Tage verenden die meisten Tiere. Bei chronischem Verlauf findet man Abmagerung, Milz- und Leberabszesse vor. Die Gefahr für Jagdhunde ist gering, aber eine Infektion ist möglich. Hunde zeigen zum Beispiel Appetitlosigkeit, Fieber und eine Schwellung der Lymphknoten.
Die Inkubationszeit beim Menschen beträgt meist drei bis fünf Tage. Erkrankte zeigen Allgemeinsymptome wie plötzliches hohes Fieber, Unwohlsein, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Wird der Erreger eingeatmet, kann es zu einer Lungenentzündung mit trockenem Husten kommen.
Tote Tiere, insbesondere Hasen, sollten auf keinen Fall berührt werden. Wer ein totes Tier findet, sollte stets den jeweiligen Jagdrevierbesitzer oder die Polizei informieren. Bei auffälligen Tieren muß das Neumarkter Veterinäramt informiert werdeb. Das Veterinäramt empfiehlt Jägern, die Feldhasen oder Wildkaninchen erlegen, das Tragen von Mundschutz und Einmalhandschuhen sowie die gründliche Reinigung und Desinfektion der Hände nach der Arbeit.
03.04.25
Neumarkt: „Hasenpest“ im Landkreis