Bürgerinitiativen danken Helfern


Jahrelang gab es erbitterten Widerstand und viele Demonstrationen gegen die dreispurigen Ausbau - hier an der Staufer Brücke
Foto: Archiv/Greiner
NEUMARKT. Der Grund für die überraschende Wende bei den Ausbau-Plänen der B299 ist wenigstens für die Bürgeriniatitiven sonnenklar. Sie machen den Wechsel im Chefsessel des Neumarkter Rathauses dafür verantwortlich.

Obürgerbürgermeister Markus Ochsenkühn wird von ihnen über den Schellnkönig gelobt - obwohl seine CSU damals ebenfalls für den dreispurigen Ausbau stimmte.

In einem Schreiben unmittelbar nach dem einstimmigen Beschluß im Neumarkter Stadtrat, auf den dreispurigen Ausbau der Bundessstraße zu verzichten, machen die Vertreter der Bürgerinitiativen aus ihrem Herzen keine Mördergrube: die frühere Stadtspitze wollte von den in Hinterzimmern ausbaldowerten Plänen trotz der Proteste aus der Bevölkerung nicht abweichen. Erst nach massiven Demonstrationen und dem „Brückenglühen auf der Staufer Brücke“ im April 2021 habe ein CSU-Stadtrat die Initiative ergriffen und einen ersten Kompromiß vorgeschlagen.


Für die Bürgerinitiativen besteht kein Zweifel, daß man entscheidenden Anteil am Machtwechsel im Rathaus hatte und verwies dabei auf das fulminante Wahlergebnis Ochsenkühns bei der OB-Wahl im Stadtteil Stauf.

Wir veröffetnlichen ein von Andreas Ostalecki, Thomas Hafner und Christian Strutz im Namen der Bürgerinitiativen unterzeichnetes Schreiben, das an die Unterstützer gerichtet ist, leicht gekürzt aber im Wortlaut.

Es ist fast genau ein Jahr her, als wir (...) unsere langjährige politische Neutralität aufgegeben und um maximale Unterstützung für Markus Ochsenkühn im zweiten Wahlgang bei der Wahl des Oberbürgermeisters gebeten (haben). Wir sind fest davon überzeugt, dass Ihr damit entscheidenden Anteil am Machtwechsel im Rathaus hattet. Sein fulminantes Wahlergebnis in Stauf ist ein gutes Indiz hierfür.

Danach wurde es ruhig und auch wir haben uns in der Außenwirkung zurückgehalten.

Das täuschte darüber hinweg, dass wir seit Amtswechsel in vertrauensvoller Atmosphäre zunehmend Gehör für unser gemeinsames Anliegen gefunden haben.

Um diesem Anliegen, der natur- und bürgerverträglichen Ertüchtigung der B299, Ausdruck zu verleihen, haben wir im Frühjahr 2020 – damals bereits unter erschwerten Corona-Auflagen – unsere gleichnamige Bürgerinitiative gegründet. Unter diesem Dach haben wir zunächst lösungsorientiert den konstruktiven Dialog mit allen handelnden Personen und Institutionen gesucht. Doch trotz vordergründiger Dialogbereitschaft wollte man die in Hinterzimmern sorgsam vorbereiteten Pläne für eine Maximallösung nicht mehr fallenlassen.

Als wir realisierten, dass wir nicht ernst genommen wurden, haben wir uns dazu entschlossen, uns öffentlichkeitswirksam mehr Gehör zu verschaffen. Dadurch konnten wir auch die Aufmerksamkeit im Nachbarstadtteil Woffenbach wecken und der dortigen Bürgerinitiative bei deren Gründung unter die Arme greifen. Mit Eurer Unterstützung wurde das Brückenglühen auf der Staufer Brücke im April 2021 zur wohl meistbeachteten Demonstration in der Geschichte Neumarkts. Spätestens danach war uns die Aufmerksamkeit der Amtsträger sicher. Kurz danach ergriff ein CSU-Stadtrat die Initiative und vermittelte einen Kompromiss, der zumindest auf dem ersten Bauabschnitt bis zur Au von einem Ausbau absehen sollte. Damit war der erste Stein aus dem Bollwerk gestoßen.


Mit dem heute (am Mittwochabend; d.Red.) gefassten Stadtratsbeschluss, abermals auf Initiative der CSU, nun in Person des Oberbürgermeisters, sehen wir uns mit unserer Position bestätigt. Wir freuen uns, dass der Stadtrat nun einstimmig gegen den dreistreifigen Ausbau gestimmt hat. Darüber hinaus wurde unser Kernargument, dass der Pöllinger Kreisel das größte Hindernis im Streckenverlauf ist, aufgegriffen und das Staatliche Bauamt um Verbesserungsvorschläge gebeten.

Dieser überparteiliche Konsens ist für uns Anlass, um Danke zu sagen:
  • Euch, unseren Unterstützerinnen und Unterstützern! Ohne Euch wäre all dies nicht möglich gewesen
  • Den Stadträten, die uns von Anfang an parteiübergreifend unterstützt haben und sich auch öffentlich für das Aktionsbündnis eingesetzt haben. Hervorheben möchten wir hier unseren Staufer Stadtrat Luis Urban
  • Den Stadträten, die zu Anfang noch nicht unserer Meinung waren, uns aber zumindest zugehört haben
  • Dem Staatlichen Bauamt Regensburg, das im Laufe der Jahre die eigene Maximalposition überdacht hat und sich nun konstruktiv mit dem geänderten Votum des Stadtrats auseinandersetzt
  • Und nicht zuletzt Herr Stadtrat Marco Gmelch und Herrn Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn für die Impulse, ohne die dieser bemerkenswerte Umschwung nicht möglich gewesen wäre
28.11.24
Neumarkt: Bürgerinitiativen danken Helfern
Telefon Redaktion


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