An Nazi-Opfer erinnert
In Neumarkt wurden vier neue „Stolpersteine“ verlegt, hier am Viehmarkt
Foto: Lisa Niebler
NEUMARKT. Vier neue „Stolpersteine“ erinnern im Neumarkter Stadtgebiet an Opfer des Nationalsozialismus und sollen als Mahnmale dienen.
Insgesamt wurden bisher knapp 60 Stolpersteine in Neumarkt verlegt - meist vor den früheren Wohnorten der Nazi-Opfer, bevor sie verschleppt und ermordet wurden.
Der Künstler Gunter Demnig verlegte diesmal vier Stolpersteine, um an Joseph Schmid, Ludwig Witmann, Mathilde Rindsberg und Joseph Fink zu erinnern, die im Rahmen des Euthanasieprogramms „Aktion T4“ 1940 und 1941 ins Todeslager Hartheim bei Linz deportiert wurden. Der „Aktion T4“ fielen insgesamt mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen oder psychischen Behinderungen zum Opfer.
Die vier glänzenden Messingplatten in Lampertshofen und der Innenstadt sollen laut Dr. Heide Inhetveen, einer der Vorsitzenden der Initiative Stolpersteine in Neumarkt und Sulzbürg, als Mahnmäler dienen, um das Andenken an die Getöteten zu wahren.
Dass diesen Mitmenschen heute gedacht werden kann, sei vor allem den Recherchen von Stadtarchivar Dr. Frank Präger und Heinz Rösch, der sich ebenfalls bei der Initiative Stolpersteine engagiert, zu verdanken, hieß es. In mühevoller Arbeit haben sie in Akten und Listen gestöbert und so die Lebensläufe rekonstruiert.
Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn zeigte sich während der mit Klarinetten-Musik von Danièle Wittl und Christine Schwarzmann umrahmten Verlegung der „Stolpersteine“ nachdenklich:„ Diese Gedenksteine stellen ein wichtiges Symbol für die Erinnerungskultur der Stadt Neumarkt dar“. Sie sollten immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass man niemals vergessen dürfe, was in dieser schrecklichen Zeit geschehen sei. Als Demokraten müssen man dafür Sorge tragen, „dass unsere Gesellschaft tolerant und gerecht bleibt“, sagte Ochsenkühn.
16.10.24
Neumarkt: An Nazi-Opfer erinnert