Bundesweit wurden am Donnerstag Lastwagen und Omnibusse kontrolliert
Foto: Polizei
NEUMARKT. Im Rahmen einer am Donnerstag bundesweit durchgeführten Lkw-Kontrolle wurden am Autohof bei der Neumarkter Autobahnausfahrt etliche Verkehrssünder erwischt.
Bei den Kontrollen in der Oberpfalz wurden insgesamt 402 Lastwagen und Omnibusse überprüft - davon mussten 106 beanstandet werden, bei 22 Fahrern wurde zudem die Weiterfahrt untersagt.
Die zwischen 6 und 22 Uhr durchgeführten Überprüfungen waren Teil der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion „sicher - mobil - leben“.
Dabei standen insbesondere die Lenk- und Ruhezeiten, der technische Zustand der Lastautos und die Ladung und deren Sicherung im Fokus der Kontrolleure.
Die meisten Verstöße fanden sich bei den Sozialvorschriften wie zum Beispiel Lenk- und Ruhezeiten, gefolgt von Geschwindigkeitsüberschreitungen, Ladungssicherungsverstößen sowie Überschreitungen von Maßen und Gewichten.
Auch an der Neumarkter Autobahnausfahrt wurden die Polizisten fündig:
Ein 39jähriger ukrainischer Sattelzugfahrer hatte mehrmals gegen die Lenk- und Ruhezeiten verstoßen
Ein 46jähriger Fahrer aus Rumänien hatte seit mehr als 90 Tagen keinen Unternehmens-Download seines digitalen Kontrollgerätes durchgeführt
Ein 48jähriger türkischer Sattelzugführer fuhr mit einem zerplatzten Reifen am Anhänger - bereits auf der Felge - in den Rastplatz ein. Bei ihm wurde die Weiterfahrt bis zum Reifenwechsel unterbunden. Außerdem wurden auf dem Kontrollgerät mehrere Geschwindigkeitsverstöße festgestellt.
In Berching, am Parkplatz Grubmühle, wurde ein Sattelzug mit Anhänger entdeckt, der im Ladebereich mehrere gänzlich ungesicherte Holzpaletten und Autoteile geladen hatte. Der 26jährige Fahrer sicherte die Ladung im Anschluss der Kontrolle ordnungsgemäß und konnte weiterfahren.
Und das sind die gravierendsten Vorfälle in der Oberpfalz:
Bei einem rumänischen Klein-Laster mit Anhänger, der auf der Fahrt von Großbritannien nach Rumänien war, wurde an der A3 bei Laaber festgestellt, dass die Feststellbremse am Lastwagen und am Anhänger ohne jegliche Funktion war. Beim Lastauto waren an der Vorderachse keine Bremsbeläge mehr vorhanden. Am Anhänger war auch noch die Betriebsbremse ohne Funktion. Bei drei von vier Rädern waren keine Bremsbeläge mehr vorhanden. Zudem wurde festgestellt, dass die Ladung nicht gesichert und ein Reifen ohne Druck war. Hier wurde die Weiterfahrt unterbunden und das Fahrzeug stillgelegt. Die Fahrer warten nun auf Hilfe aus Rumänien.
Bei einem polnischen Lastwagen-Fahrer wurde am gleichen Parkplatz entdeckt dass er unter Drogeneinfluß stand. Der Fahrer viel auf, da er einen stark übermüdeten aber auch nervösen Eindruck machte. Ein Drogenschnelltest verlief positiv auf Amphetamine. Die Weiterfahrt wurde untersagt. Beim Fahrer wurde eine Blutentnahme veranlasst. Nach der Beschuldigtenvernehmung und Bezahlung einer Sicherheitsleistung wurde er wieder entlassen. Den Lastwagen fährt nun ein Ersatzfahrer weiter.
Ein 20jähriger Azubi im vierten Lehrjahr zum Landmaschinenmechatroniker war im Landkreis Cham mit einer landwirtschaftlichen Zugmaschine und einem Tieflader-Anhänger, beladen mit zwei Oldtimer-Traktoren privat zur Traktorweltmeisterschaft nach Österreich unterwegs. Der Fahrzeugführer hatte lediglich die Führerscheinklasse C. Die Klasse CE für „schwere“ Anhänger fehlte, die ansonsten vorgewiesene Klasse T für Fahrten mit land- forstwirtschaftlichem Zweck war nicht ausreichend, da es sich um keine Fahrt im Sinne dieser Privilegierung handelte.