Kneipenbühne Oberweiling
Juwelen der 60er

"Papa Caravan" am Samstag in Oberweiling
NEUMARKT. Wieder volles Haus in Oberweiling: relativ kurzfristig sprang die frische Neumarkter Gruppe "Papa Caravan" am Samstag für die eigentlich auf dem Plan stehende New Yorker Vokaljazzerin Andrea Wolper ein: die hatte wegen einer schweren Erkrankung ihre Europatournee komplett absagen müssen.
Nun standen Manu und Tobi Götz also nach über 15 Jahren (damals, Silvester 1995, hatten sie sich mit "Sticks and Stones" durch die Kneipe gebluest) mit "Papa Caravan" wieder einmal auf den Brettern der Kneipenbühne.
Das Quintett hat sich auf Juwelen der späten 60er-Jahre spezialisiert; neben Hits von "The Mamas & The Papas" oder "Simon and Garfunkel" interpretieren sie "Crosby Stills Nash and Young" und Ähnliches - das Gewicht liegt also auf gepflegtem mehrstimmigen Gesang. Das Ganze wird getoppt von wunderschönen Beatles-Songs wie "Julia", "Mother Nature’s Son" oder "Blackbird" aus dem "Weißen Album".
Es fehlt dieser sympathischen jungen Truppe noch die Routine, die Sicherheit geben und somit Glanz und Druck erhöhen und den Mitgliedern die Schüchternheit nehmen könnte. Viele Auftritte sind "Papa Caravan", diesem lobenswerten Projekt, daher von Herzen zu wünschen.
14.03.10
"Papa Caravan" in Owei

"Papa Caravan"
NEUMARKT. Am Samstag debütiert eine Neumarkter Band in der Kneipenbühne: Unter dem Namen "Papa Caravan" haben sich eine Handvoll Musiker zusammengeschlossen, die seit über zehn Jahren in diversen Besetzungen und verschiedenen Genres zusammenarbeiten.
Sie verknüpfen ihre Neigung zu klassischem und alternativem Rock mit ihrer Vorliebe für die Singer/Songwriter/Folkszene der 60er und 70er Jahre. So spannt sich der Bogen der Interpretationen von Bob Dylan, Simon & Garfunkel, America, Neil Young und Crosby, Stills, Nash & Young bis zu Songs von Dave Grohl und den Babyshambles, ergänzt durch aktuelle Eigenkompositionen.
Bei der "Acoustic-Formation" Papa Caravan wirken Stefan Zieris (Gitarre, Harp, Gesang), Tobias Olbrich (Gitarre, Gesang), Johannes Hacker (Bass), Jürgen Heigl (Drums, Percussion), Manuela Olbrich (Gesang) und als "special guest" Marcus Pfister (Bass, Piano, Gesang) mit.
12.03.10
"Musikalisches Feuerwerk"

"Yellow Cab"
NEUMARKT. Als vor knapp einem Jahr "Voice & Strings" in der Oberweilinger Kneipenbühne debütierten, war das ein denkwürdiger Abend.
Warum? Weil Steffi Denk, "Bayerns schärfste Stimme" mit ihrer witzig-skurril-schrillen Art ihrem Publikum höchste Wonnen bereitete; weil sie - die normalerweise unterwegs ist mit Paul Kuhn, Hugo Strasser, Max Greger oder der SWR Big-Band - zusammen mit dem Gitarrenvirtuosen Hans "Yankee" Meier phänomenale Qualität an den Tag respektive den Abend legte.
Am Samstag ist sie mit "Yellow Cab" zurück in Oberweiling: dann wird sie auf einer musikalischen Taxifahrt zusammen mit Anne Schnell (Perkussion, Gesang), Mathias Klimmer (Gitarre, Gesang), Florian Kopp (Gitarre, Gesang) und Steffen Zünkeler (Bass, Gesang) ein stimmgewaltiges musikalisches Feuerwerk abbrennen und Rock-Klassiker von den Beatles, den Eagles, Michael Jackson und von anderen musikalischen Giganten zum Besten geben.
Dass es auch ihre Mitmusiker in sich haben, kann man sich eigentlich denken: Florian Kopp ist als Kabarettist erfolgreich mit seinem Programm "KoppFlos" unterwegs, Anne Schnell (Sängerin, Schauspielerin, Sprecherin) und Steffen Zünkeler reüssieren mit ihrer Band "Jojo Effect" und auch die Gruppe "Flez Orange"(eine etwas andere "Volksmusik"), bei der Mathias Klimmer mitwirkt, dürfte nicht so ganz unbekannt sein.
Man darf sich also auf einen "oberkurzweiligen" vergnüglichen Abend von höchster musikalischer Qualität freuen.
02.03.10
Zuhörer tanzten

"Argile" in der Kneipenbühne
NEUMARKT. Afrikanische Stimmung, die bis zum Siedepunkt ging und trotz der herrschenden Enge die eine und andere Zuhörerin zum Tanzen zwang, wurde in der der Oberweilinger Kneipenbühne zelebriert, von keiner geringeren Band als "Argile".
Die Stammbesetzung mit Peter Horcher (accordion, piano, perc), Robert Hofmann (bass, saz, perc) Charles Blackledge (drums, perc) und Dieter Weberpals (flute, perc) ist wunderbar eingespielt. Weberpals, der in schöner Regelmäßigkeit seit sage und schreibe 28 Jahren immer wieder neue und hochinteressante internationale Musiker vorwiegend aus Schwarzafrika vorstellt, stand diesmal dem Tänzer, Sänger und Trommler Alexis Madokpon aus Westafrika zur Seite.
So vielseitig wie die Sprachen, die in Madokpons kleiner Heimat Benin gesprochen werden - es sind etwa 60! - war das Programm des Weltmusikquintetts. Das reichte von klugen, groovigen, durch Rhythmuswechsel schillernden Jazznummern wie "Couscous" bis hin zu westafrikanischen Hip-Hop-Einlagen; da rockte das Multitalent Robert Hofmann auf der türkischen Saz; er, bei
Argile im Hauptberuf Bassist, spielte sein Instrument wie eine brillante Sologitarre und bestand auch schwierige Unisonopassagen mit der leichtfüßig klingenden Querflöte Weberpals’ bravourös.
Blackledges souveräne Schlagzeugsoli passten ebenso ins Bild wie Peter Horchers lyrisches tangoeskes Akkordeonspiel oder das altehrwürdige "Lied von der Hoffnung" (Barry Sangare †), bei dem Madokpon mit gefühlvollem Gesang in der bewegten
Argile-Geschichte schwelgte. Mit fünf ekstatischen Trommeln begann das Konzert und es endete mit einem ebensolchen Tanz des sympathischen Schwarzafrikaners, dessen Charme sich niemand entziehen konnte.
28.02.10