Kneipenbühne Oberweiling
"Lustig und virtuos"

"Letzte Bestellung"
NEUMARKT. Lustig und virtuos: Das Trio "Letzte Bestellung" begeisterte die Zuhörer in der vollen Oberweilinger Kneipenbühne mit großem musikalischem Variantenreichtum aus dem Folk- und Bluesspektrum und herrlich schrägen, oftmals skurrilen Texten.
Da war der irre Zwiefache "bieseln und bierholen" zu erleben, da konnte man Klassiker wie den "Tiger Rag" genießen, bei dem sich der Jazz-Kontrabassisst Wolfgang "Woife" Berger sichtlich wohl und zu Hause fühlte und einen perfekten Walking Bass fabrizierte, da wurde liebevoll "die Schäina vom Landkreis Rosenheim" besungen, da durfte auch einmal philosophiert werden: "Des is der Anfang vom End, aber für a jed's End kriegst an neuen Anfang gschenkt"; und schließlich bekam man ein wirklich liebenswertes musikalisches Testament zu hören: "Schmeißts mei Hirn in Wirbelwind, damit sis weiterdraht und schießts mei Mai glei aufn Mond, weil sonst bin i ned stad."
Christian Veith und Thomas Pielmeier an Gitarren, Mandoline, Bluesharp und Resonatorgitarre erwiesen sich nicht nur als Groove-Spezialisten, sondern brillierten auch mit grandiosen Soli. Von all dem konnte das Publikum schier nicht genug bekommen.
04.02.14
Schmankerl zum Schluß

Die "Silver Dollar Babies"
NEUMARKT. Nach knapp anderthalb Jahren gab es am Samstag in der Oberweilinger Kneipenbühne ein Wiedersehen mit den "Silver Dollar Babies", einem vokalorientierten Countryrock-Quintett aus der Regensburger Gegend.
Die fünf Musiker konnten schon im Herbst 2012 begeistern – da hatten sie sich gerade erst gegründet. Am Samstag allerdings toppten sie im vollen Klassenzimmer alle Erwartungen. Das begann schon mit einer fünfstimmigen a-cappella-Komposition, die derart lupenrein gesetzt und interpretiert wurde, dass sich allein deshalb der Konzertbesuch gelohnt hätte.
Dann folgte eine geschmackvolle Auswahl bekannter und weniger bekannter Songs – von Eliza Doolittle bis zu "The Band Of Heathens". Leo Kottkes wunderschönes Liebeslied "Louise" war ebenso zu hören wie das sozialkritische "16 Tons" von Merle Travis. Frontsänger Christian Koller ("Kommt Beaujolais, kommt Idee, kommt Lied") streute auch vier Eigenkompositionen ein, die sich stilistisch nahtlos zwischen die Coverversionen fügten und qualitativ den großen Vorbildern in nichts nachstanden – etwa das hitverdächtige "Tell It To the Moon" oder das "grundgrantige" "Trying A Love Song".
Was wunder, dass Happy Tröster (Gitarre, Mandoline, Dobro, Gesang) "der Vater des Projekts", Christian Veith (Gitarre, Mandoline, E-Bass, Gesang), Moni Berger (Harfenistin und Frontsängerin), Reinhold Bauer (Perkussion und Gesang) und der stimmgewaltige Christian Koller (Gitarre und Vibro-Slap) zu mehreren Zugaben aufgefordert wurden. Dass die fünf das erwartet hatten, war klar: sie hätten sich sonst wohl nicht die Schmankerl für den Schluss aufgehoben.
26.01.14
Erfrischend neue Band

"Silver Dollar Babies"
NEUMARKT. Mit den "Silver Dollar Babies" kommt am Samstag eine erfrischend neue Band in die Oberweilinger Kneipenbühne, die es mühelos schafft, Hits von "Green Day" oder "John Denver" zu kreuzen.
Die modernen Arrangements entstauben den vermeintlichen Mief von Schlagern aus dem Country und Rockgenre und durch den vielstimmigen Gesang entsteht eine wunderbare akustische Klangcollage mit Tempo und Witz.
In diesem Quintett haben sich einige der Schwergewichte der Regensburger Musikszene gefunden. Initiator Happy Tröster kennt man seit vielen Jahrzehnten als Gründungsmitglied von "Chambergrass".
Eine der beiden markanten Frontstimmen mit sofortigem Wiedererkennungsfaktor stammt von Christian Koller, ehedem Sänger von "Tana Nile" oder "Snakehunter", die zweite von der Harfenspielerin Monika Berger, einer versierten Sängerin aus dem Nachbarfeld des traditionellen Viergesangs.
Vierter im Bunde ist der Gitarrist und Mandolinenspieler Christian Veith, auch Ex-Chambergrasser, Verfasser einer Mandolinenschule, Teil des Duos "Letzte Bestellung" und überregional begehrter Musiker .
Vervollständigt wird das Quintett von dem Perkussionisten Reinhold Bauer, Leiter der Regensburger Samba Bateria Sarará und viel beschäftigter Musiker.
22.01.14
"Unverschämte Wirtshausmusik"

Konstanze Kraus und Otto Göttler
NEUMARKT. In der bis zum letzten Platz gefüllten Oberweilinger Kneipenbühne debütierten die Allgäuerin Konstanze Kraus und der Oberbayer Otto Göttler mit ihrer "unverschämten Wirtshausmusik".
Auf dem Programm standen witzige Couplets, stilistisch oft zwischen Weltmusik und Jazz angesiedelt, neben liebeswerten, unverdünnten bayerischen Volksmusik-Schmankerln. Vieles davon wurde zweistimmig gesungen.
Konstanze Kraus, eine vorzügliche Harfenistin mit klassischer Ausbildung, die auch mit Instrumentalstücken aus dem Bereich der E-Musik zu überzeugen wusste, trug mit ihrem hinreißenden Dialekt und ihren oft skurrilen Liedern zum variantenreichen Gesamtbild bei, Otto Göttler setzte mit Akkordeon, Bandoneon, Ukulele, Trompete und Tuba die klanglichen Farbtupfer. Walzer, Polkas und raffiniert-pfiffige Zwiefache waren da zu hören – das alles begeisterte das Publikum derart, dass, obwohl kein Platz dazu da war, ein Pärchen doch tatsächlich auf der Bühne einen Tanz wagte.
Der Giesinger Weinhändler und Gründer des "Bairisch Diatonischen Jodel-Wahnsinn" und seine Partnerin frotzelten über Beckenbauer, Hoeneß, deren Fans samt Finanzamt und Polizei; und auch so mancher Politiker und Metzger bekam sein Fett weg. Darüberhinaus neckten sie das Publikum oft mit spöttischen Bemerkungen. Sie taten das ebenso charmant wie hinterfotzig und stets gnadenlos routiniert.
Zudem standen herrlich lustige Lieder auf dem Programm, allesamt von dem Duo geschrieben: Geschichten von seltsamen Bräuten, nächtlichen Fastfoodketten-Besuchen, vom Zusammenhang zwischen Energiewende und Diskothekensterben, von Flipflop-Gummisohlen und Rumpsteaks.
Offenbar trafen sich irgendwann an einem Glückstag zwei wunderbare Musikanten auf Augenhöhe – zur Freude für die bayerische Musiklandschaft.
g
21.01.14