Kneipenbühne Oberweiling
Geburtstag gefeiert

"Argile"
NEUMARKT. Ein blendend aufgelegter Dieter Weberpals zelebrierte mit seinen langjährigen musikalischen Weggenossen Robert Hofmann, Charles Blacksledge und Peter Horcher in der brechend vollen Oberweilinger Kneipenbühne am Samstag eine Zwanzig-Jahr-Feier ohnegleichen.
Die Bandgeschichte von
Argile, dem renommierten Musikprojekt mit internationalem Rang, nahm in Oberweiling seinen Ausgang, und der Querflötist Weberpals erzählte launig von den Stationen seiner musikalischen Lebensreise und seiner häufgen Präsenz in der "Kneipe" seit 1982.
Auf dem Programm des phantastisch eingespielten Quartetts standen dementsprechend Kompositionen aus allen Epochen der Gruppe, eine prächtige Palette afrikanischer, indischer, arabischer und lateinamerikanischer Musikformen.
Über die Virtuosität der einzelnen Mitglieder braucht man eigentlich kein Wort verlieren, nur soviel: zusammen wirkten sie wie eine diamantklare Einheit, sowohl mit ruhig-meditativen als auch mit tanzbar-groovigen Weltsounds.
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13.04.08
Abstecher nach Owei

Dieter Weberpals
NEUMARKT. Vor ihrer neuen Afrika-Tournee unternimmt am Samstag die Weltmusik-Formationen
Argile einen Abstecher nach Oberweiling.
Seit Jahren zählt
Argile in ganz Europa zu den renommiertesten Weltmusik-Formationen aus Deutschland.
Die Band war in den letzten zwanzig Jahren auf Festivals in ganz Europa zu hören - in Rom, Genua, Mailand, Prag, Krakau, Warschau, Stockholm, Kopenhagen, Amsterdam, Rotterdam, Paris, Barcelona mit so namhaften Musikern wie Ramesh Shotam aus Südindien, Sona Diabate und Famadou Konate aus Guinea, Farafina aus Burkina Faso, Biboul Darouiche aus Kamerun, Sourakata Koite aus dem Senegal, Dr. Meki Nzewi aus Nigeria, Bajaly Suso aus Gambia und Barry Sangare, Drisa Koné und der weltbekannten Sängerin Oumou Sangare aus Mali.
Die Gruppe um den Bandleader und Flötisten Dieter Weberpals hat eine "Imaginary Folk-Music for Global-Players" entwickelt: Zwischen Trance-Grooves, westafrikanischen Rhythmen, Zagazougou-Akkordeon, orientalischen Balladen und Balkan-Tänzen baut Argile musikalische Brücken im kulturellen Spannungsfeld zwischen Afrika, Orient und Europa. In den Nürnberger Nachrichten liest sich das so: "Die Stärke von Argile sind zum einen die guten Musiker, zum anderen das Konzept, das europäische und afrikanische Elemente nicht zum undefinierbaren ‚Einheitsbrei’ vermanscht, sondern beides in seiner Besonderheit erhält."
Zum 20jährigen Bestehen der Band unternimmt Argile 2007/08 vor einer neuen Afrika-Tournee eine "Jubilee-Tour", die sie mit neuer CD "filefola" (der Flötenspieler) im Gepäck nicht nur auf große Festivals, sondern auch durch eine Reihe von Clubs führt, in denen sie in den letzten zwei Jahrzehnten besonders gerne aufgetreten sind.
Dazu gehört natürlich auch die Kneipenbühne, in der
Argile am Samstag Station macht.
12.04.08
Die Worte fehlen...

Andy Fite
NEUMARKT. Manchmal, nicht oft, aber manchmal fehlen die Worte, um ein Konzert adäquat zu beschreiben. Der US-Amerikaner Andy Fite, seit Jahren in Stockholm ansässig, hat geschafft, dass einem die Spucke wegbleibt.
Nicht nur, dass er einer der besten Gitarristen ist, die jemals das Kneipenbühnenpublikum in Oberweiling zu Gesicht bekommen hat, nicht nur, dass er ein begnadeter Songschreiber ist, dessen wunderschön gesungene Melodien tief unter die Haut gehen, nicht nur, dass er mit samtweicher Stimme höchst komplexe und komplizierte Skatgesänge mühe- und fehlerlos frei improvisiert, nein – er ist zudem ein charismatischer Conferencier, dem der Schalk im Nacken sitzt, ein mit Wörtern spielender Kindskopf, dessen Kreativität schier aus allen Nähten zu platzen scheint.
So stellt er dem faszinierten Publikum Stücke aus seinem neuesten Album (dem dreißigsten, dem vierzigsten?) vor – jedem Stück ist ein Buchstabe zugeordnet. Andy bittet seine Zuhörer um entsprechende Zurufe und hat natürlich alle 26 Songs parat. Jemand sagt "X" - und schon singt Fite, wie er einmal zu Weihnachten (X-mas) eine Röntgenbrille (x-ray-specs) geschenkt bekommen hat: das ist traumhaft schön und zum Brüllen komisch.
Und wenn er einmal covert, dann aber auch absolut unvergleichlich: seine Version von "Smoke On The Water" hat – so geht das Fama - einst in einem New Yorker Club zwei Deep-Purple-Mitglieder vom Sockel gehauen, das Oberweilinger Publikum übrigens auch.
Wer dieses Jahrhundert-Highlight verpasst hat und seine Scheu vor dem fürchterlichen Wort "Jazz" zu überwinden vermag: Andy Fite hat versprochen, im September Oberweiling ein weiteres Mal zu beehren.
06.04.08
Internationaler Virtuose

Andy Fite
NEUMARKT. "Unverwechselbar, wundervoll", "Herrlich lustige Songs – unglaublicher Gesang", "liebenswert und zutiefst ernst", "Andy Fite kommt bei jedem an...": Dies sind nur ein Paar Schnipsel aus schwedischen und US-amerikanischen Kritiken über den Wahlstockholmer Gitarristen Andy Fite, der sich selbst als "Jazz-Komik-Philosoph" bezeichnet.
Die Veranstalter der Kneipenbühne Oberweiling dürfen diesen international renommierten Virtuosen am Samstag in Oberweiling begrüßen. Andy Fite ist so von der Oberweiling-Atmosphäre begeistert, dass er nur wegen dieses einen Auftritts aus Stockholm anreist.
Bevor er 1994 nach Schweden zog, lebte er zehn Jahre in New York City. Schon in seiner Heimatstadt Pittsburgh hatte Andy die Chance, mit internationalen musikalischen Größen wie Kenny Clarke, Billy Eckstine, Attila Zoller, Bucky Pizzarelli und Tal Farlow zusammenzuspielen.
Mitte der 80er in New York angekommen, begann Andy ein intensives Improvisationsstudium bei der Pianistin Connie Crothers, und schon führten die Erkenntnisse, die er dort gewann, zu einem großen Durchbruch und einem unverwechselbaren Stil. Bald spielte er regelmäßig mit engen Freunden des verstorbenen Pianisten Lennie Tristano, Andys großem Vorbild und einer wichtigen Quelle seiner Inspiration.
1987 bekam Andy einen Plattenvertrag bei New Artists Records und veröffentlichte dort zwischen 1988 und 1997 sechs CDs. Mit von der Partie waren Liz Gorrill, Red Mitchell, Bob Casanova, Carol Liebowitz and Roger Mancuso.
Seit seinem Umzug nach Schweden schrieb Andy immer mehr neue Songs, die er mit wachsendem Erfolg auch aufführt. Er spielt mit vielen schwedischen Topmusikern zusammen und veranstaltet eine monatliche Session im legendären Café Aguéli in Stockholm.
01.04.08