Kneipenbühne Oberweiling

"Gauwailers" in Owei


Die Gauwailers

NEUMARKT. Bissigen, erdverbundenen und traditionsbewussten Reggae mit sozialkritischen Texten auf bayerisch gibt’s am Samstag in der Kneipenbühne Oberweiling.

Anfang 1995 trafen sich die Sindlbacher Miche Süllner und Martin Fischer auf dem "Jura-Hills-Festival" in Gebertshofen und erfuhren eine Berufung wie weiland die Bluesbrothers Jake und Elwood, den Reggae unters Volk zu bringen - das war fortan ihr Auftrag.

Ab Ende 1999 probte man zwei Jahre intensiv. Süllner schrieb und schreibt die Texte, die passenden Melodien werden zusammen mit Martin Fischer und Stefan Kreuzer komponiert.

"Reggae lebt in erster Linie von Bass und Schlagzeug. Der Bass, sind die Muskeln, die Drums das Skelett und die Gitarren die Nerven" erklärt Martin Fischer. Auch, was Reggae-Stilrichtungen wie Dub, Dancehall, Ska oder Rock-Steady anbelangt, ändere sich daran nicht viel.

Die fünf Gauwailers, Miche Süllner (Gesang und Gitarre), Martin Fischer (Bassgitarre), Stefan Kreuzer (Harmoniegesang und Gitarre), Hennig Frank (Schlagzeug) und Julian Botzenhart (Keyboard) verstehen sich sowohl menschlich, als auch musikalisch blind. Bei den Proben fängt Miche Süllner mit einem Song an, die Kollegen steigen wie selbstverständlich ein. Sofort weht ein Hauch von Jamaika durch den warm eingerichteten Proberaum. Tieffrequente Linien aus dem Bassverstärker massieren den Bauch, pumpen den stählernen Rhythmus der Drums auf, bereiten den Teppich für Gitarrenriffs und Keys. Perfekt eingepasst der Gesang von Miche Süllner mit den klaren Botschaften.

Der Band-Name "The Gauwailers" bezieht sich sowohl auf einen Politiker aus dem Freistaat, wie auch auf Bob Marleys ständige Begleitband, "The Wailers". "Ich will mein Maul aufreißen, aber niemanden beleidigen", versichert Süllner.

Die Gauwailers scheinen die richtige Mixtur gefunden zu haben. Reggae funktioniert als Schmelztiegel. Die stetig anwachsende Schar der Fans ist bunt gemischt. Die Jüngsten sind so um die 13 Jahre alt, doch auch aufgeschlossene Senioren jenseits des siebten Lebensjahrzehnts hören gerne zu. Der Aktionsradius vergrößert sich kontinuierlich. In Clubs fühlen sich die puristischen Oberpfälzer Reggae-Pioniere am wohlsten. Doch auch vor mehr als zweitausend Leuten zu spielen, bereitet ihnen zunehmend Spaß. Der schnöde Mammon lockt die mit enormer Freude tourenden Gauwailers nicht. Wie sagte Bob Marley? "Das wiedergeborene Babylon wird untergehen".
03.05.08

"Echte Coolness"


K. J. Hiller Band
NEUMARKT. Die vier Musiker der K. J. Hiller Band spielen Blues, Rock 'n Roll und Boogie und man kann am Samstag in der Kneipenbühne Spaß, Leidenschaft und Feeling mit Stil erwaren.

Auf dem groovigen Teppich von Sänger und Schlagzeuger Tom Winter und dem Bassisten Tim Schiller ist es für den Harpspieler und Gitarristen Georg Fersch und Klaus J. Hiller (Gitarre, Gesang) ein Leichtes, Coverversionen á la K. J. zu interpretieren.

Die Band hat Songs von B. B. King, Johnny Winter und Stevie Ray Vaughan im Repertoire. Die Nähe zum Publikum und die eigene Freundschaft macht diese Band so sympathisch: "Echte Coolness kann es überall geben, auch im Operpfalz-Delta."
25.04.08

Begeistertes Publikum


Die "Piludu-Schmeußer-Group"

NEUMARKT. Marco Piludu, filigraner Gitarrenvirtuose von internationalem Rang und Namen, debütierte vor knapp zweieinhalb Jahren in der Kneipenbühne Oberweiling zusammen mit Stefan Schmeußer am Schlagzeug, Norbert Emminger am Tenorsax und Gunter Rissmann am Bass als "Piludu 4" und sorgte für ein Highlight in der laufenden Saison.

Wer nun glaubte, der erneute Auftritt des Quartetts am Samstag in Oberweiling - jetzt als "Piludu-Schmeußer-Group" – sei eine Neuauflage, sah sich höchst angenehm enttäuscht.

Während damals Kurt Cobain und Michael Jackson als Komponisten ebenso mit von der Partie waren wie Marlene Dietrich, Connie Francis und Elvis Presley, konnte das ungemein gereifte Ensemble diesmal ausschließlich mit Eigenkompositionen aufwarten, deren melodischer, harmonischer und rhythmischer Reichtum ein ums andere Mal die Gehörgänge genussvoll kitzelte.

Stefan Schmeußer ist für die Jazzinteressierten unter dem Kneipenbühnen-Publikum seit geraumer Zeit ein Garant für hohe Qualität: ob bei dem Trio "common ground" oder dem Quartett "Tales" – es ist stets ein Genuss, dem sensiblen Drummer zuzuhören, dessen Kompositionen mit Ohrwurmcharakter oft höchst skurrille Titel tragen, etwa "Neuro-Linz" (in einem umwerfenden New-Orleans-Groove) oder "Der rote Fritz".

Der feinsinnige Linkshänder Piludu steht dem mit Titeln wie "Hauptsache egal" in nichts nach.

Piludu-Schmeußer - dieses musikalische Perpetuum Mobile - hat für sein modernes Mainstream-Projekt in Gunther Rissmann einen traumhaft stil- und rhythmussicheren Kontrabassisten gefunden, dessen Soli von höchster Güte sind.

Den Namen des vierten Mannes jedoch – nein, nicht Norbert Emminger, den kennt man schon als virtuosen Holzbläser! – muss man sich unbedingt merken: Stefan Schmid. Der für den verhinderten Emminger eingesprungene Tenorsaxophonist hat im zarten Alter von 24 Jahren bereits eine musikalische Reife erreicht, von der andere Musiker ihr ganzes Leben lang nur träumen. Technische Brillanz, gekoppelt mit einem unvergleichlich lyrischen Ton dürften dem unlängst als Stipendiat in die Yehudi Menuhin Stiftung aufgenommen Island-Deutschen alle Türen zu einer internationalen Karriere öffnen.

Das merkte auch ein begeistert aufmerksam zuhörendes Publikum und wurde im Zugabenteil mit "Love me tender" und "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n" reich belohnt.
20.04.08

Rhythmen dieser Welt


Die "Piludu-Schmeusser Group"
NEUMARKT. Vier Wochenenden mit erlesener Weltmusik und Jazz gehen am kommenden Samstag zu Ende, wenn "PSG" unter dem Motto "Urban Sounds - City Noises" ihr Debüt in der Kneipenbühne geben.

Die viel gereisten Musiker Marco Piludu (Gitarre) und Stephan Schmeußer (Schlagzeug) folgen mit ihrer aktuellen Band den Spuren metropoler Klänge und den pulsierenden Rhythmen dieser Welt.

In den Kompositionen dieses Ensembles reiht sich afrikanische Beschwingtheit an hitzige Diskurse New Orleansscher Prägung, und energiegeladene Riffs entladen sich in der melancholischen Stimmung frühmorgendlicher Abschiede an verwaisten Flughafenbars. Zu hören sind Streiflichter des urbanen Alltags, souveräne Kompositionen, die einen weiten Musikhorizont öffnen.

Die Piludu-Schmeusser Group lebt Jazz - mal mit Latin-Music, New Orleans oder Hard Bop heftig flirtend: ein musikalischer Schmelztiegel des modernen Lebens.

So weiß der bayerische Rundfunk (9. 7. 2007): "Harmonisch avancierter Jazz mit souligen Anteilen, eine gute Mischung von Intellekt und Sinnlichkeit, kompositorischem Kalkül und spielerischem Feuer."

Marco Piludu (Gitarre) machte sich einen Namen auf renommierten Festivals wie der Nürnberger Gitarrennacht, Jazz Ost West oder dem JazzOpen Stuttgart. In New York City nahm er mit Tim Hagans (Trompete) und dem Bassisten Tony Scherr eine CD auf. Der Süddeutsche Rundfunk produzierte das Marco Piludu International Quartet mit dem Japaner Terumasa Hino (Trompete), Manfred Bründl (Bass) und Michael Kersting (Drums). Es folgten Aufnahmen und Konzerte mit Jürgen Seefelder, Wolfgang Haffner, Thorsten Krill, Andreas Maile, Thomas Stabenow, Sebastian Studnitzki, Frank Kuruc und Roberto di Gioia und nicht zuletzt Fernseh- und Rundfunkproduktionen beim Bayerischen Rundfunk und beim Jazzforum des WDR Köln.

Der Schlagzeuger Stephan Schmeußer studierte Jazz- und Popularmusik am Bruckner-Konservatorium in Linz bei Doug Hammond und Jeff Boudreaux, wo er mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Er belegte beim internationalen Yamaha Bandwettbewerb in der Budokan-Hall in Tokio mit der Pop-Rock Band Blue Noise einen sagenhaften 2. Platz und erhielt den Kulturförderpreis der Stadt Fürth mit der Time Bandits Big Band. Auf Tourneen und Konzerten mit Joan Orleans (Gospelmusical "Mahalia") Benny Bailey, Peter O´Mara, Tony Lakatos, John Lee Sanders, Ingrid Jensen (Maria Schneider Big Band), den Nürnberger Symphonikern oder Fiddler’s Green konnte er internationale EWrfahrungen sammeln.

Norbert Emminger (Saxofone)spielte mit vielen renommierten Big Bands wie der Big Band der Bamberger Symphoniker, dem Glenn Miller Orchestra unter Leitung von Will Salden, Conexion Latina, der HR Big Band und dem Sunday Night Orchestra, mit dem er 1996 den Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg und 2004 den Bayerischen Kunstförderpreis erhielt. 1997 bekam er den Kulturförderpreis der Stadt Fürth mit der Big Band "Time Bandits", die er seit 1995 leitet. Er arbeitete u.a. mit Al Porcino, Conte Candoli, Jerry Bergonzi, Roman Schwaller, Benny Bailey, den New York Voices, Anthony Martinez, Marvin Santiago und Maria Schneider. Tourneen und Konzerte führten ihn nach Frankreich, Luxemburg, Österreich, Schweiz, Italien, Polen, Tschechien, Rumänien, Norwegen, Russland, Australien und Indien. N.E. ist darüber hinaus auf zahlreichen Tonträgern zu hören.

Gunter Rissmann (Bass) ist als freier Musiker vorwiegend im Jazzbereich tätig. Er kann auf Auftritte und Produktionen mit Joe Nay, Leslek Zadlo, Pete Yellin, Ingrid Jensen, dem Sunday Night Orchestra und dem Glenn Miller Orchestra zurück blicken. Er wurde zu diversen Festivals eingeladen wie Jazz Ost-West, dem Schleswig Holstein Festival, Jazzfestival Worms, Jazzfestival Burghausen, Jazzfestival Kempten, Jazzfest Wendelstein. Er war an Produktionen im Theater Hof, Theater Baden-Baden, Theater Bruchsal, Staatstheater Nürnberg, Theater Heilbronn und in der Kleinen Komödie Fürth beteiligt.
18.04.08


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23. Jahrgang