Freie Wähler
Startschuß in Berngau
NEUMARKT. Eine "Regionale Energieoffensive" der Freien Wähler startet im September mit einer Besichtigungs-Tour im Landkreis Neumarkt.
Eine Besuchergruppe mit MdL Karl Vetter wird dabei am 23. September um 18 Uhr die Biogasanlage Allershofen bei Berngau besichtigen.
Bei allen Veranstaltungen wollen die Freien Wähler ihre Positionen zum Thema Erneuerbare Energien und Atomausstieg darstellen, die auf einen Beschluss der Landesversammlung in Bad Rodach fußen, der mit 98 Prozent Zustimmung gefasst wurden. Demnach streben die Freien Wähler eine hundertprozentige Versorgung mit Erneuerbaren Energien bis 2030 an.
Die Bezirksvorsitzende der Freien Wähler und parlamentarische Geschäftsführerin der Freien Wähler im Landtag, Tanja Schweiger, kündigte jetzt eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto "Regionale Energieoffensive" der Freien Wähler an. Vorgesehen sind Veranstaltungen in den 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten in ganz Bayern. In der Oberpfalz finden alle Veranstaltungen nach dem Startschuß im Landkreis Neumarkt von Ende September bis Mitte November statt.
Die Regierung in Bund und Land betreibe seit Jahren "gezielte Sabotage" an den Erneuerbaren Energien, um dann sagen zu können: wir müssen an der Atomenergie festhalten, erklärte Tanja Schweiger. Die Biokraftstoffe seien unter Mithilfe der Staatsregierung durch eine überzogene Besteuerung gezielt aus dem Markt gedrängt worden, die Verwirrung um die Photovoltaikförderung sei von Schwarz-Gelb nach demselben Muster "politisch angezettelt worden, um die Planungssicherheit in der Branche zu zerstören und den Ausbau der Erneuerbaren Energien einzudämmen".
Der
Abgeordnete Joachim Hanisch erklärte, längere Restlaufzeiten der deutschen Atomkraftwerke seien weder umweltfreundlich noch bedeuten sie preiswerten Strom für die Verbraucher. Dies gelte vor allem wegen der weiterhin ungeklärten Frage der Entsorgung strahlenden Atommülls - "denken wir nur an das marode Atommüllendlager Asse in Niedersachsen".
13.09.10
Störende Glocken
NEUMARKT. Sehr lebhaft und mitunter auch kontrovers verlief das UPW-Bürgergespräch, das diesmal im Schützenheim in Stauf stattfand.
Peter Misoch, Staufer Schützenmeister, begrüßte im vereinseigenen Schützenheim mehr als 30 Staufer sowie die UPW/FW-Stadträte Rainer Hortolani aus Stauf, Georg Jüttner aus Holzheim und Bürgermeister Franz Düring.
Als erstes kam das Biomasseheizkraftwerk in der jetzigen Dimensionierung mit einer Investitionssumme von 17 Millionen Euro zur Sprache. bürgermeister Düring sagte, dass der jetzige Standort hinter dem Stadtbauhof und der Stadtgärtnerei genug Fläche für eine Vergrößerung böte, wenn sich mehr als die "erwarteten 60 prozent" an privaten Energieverbraucher anschlössen. Auch andere Standorte für später notwendig werdende Kraftwerke seien nicht ausgeschlossen.
Zum geplanten Ganzjahresbad wurde in der lebhaften Diskussion von den Bürgern erklärt, daß man sich eine Kooperation zwischen Stadt und Landkreis wegen des Hallenbades wünsche. Düring und Jüttner, beide auch Kreisräte, wiesen auf den Stadtratsbeschluss hin, dass durch ein gemeinsames Gutachten die von beiden Seiten als unumgänglich anerkannte Sanierung des Hallenbades die Kosten ermittelt werden müssten und "auf Stadt und Landkreis umzulegen sind".
Den Nerv der Staufer traf Theo Dirnhofer mit einer leidenschaftlich geführten Aussprache um die Staufer Kapelle. Sowohl das frühmorgendliche Glockengeläut wie auch die Nutzung für liturgische Zwecke wurde von den jeweiligen Redners angesprochen. Dürings Hinweis, dass am Morgen um 6 Uhr das Geläut der St.Walburga-Kirche ausreiche und mittags und gegen Abend die Kapelle ihre Glocken ertönen lasse, könnte die Richtung für ein "offenes Gespräch" anzeigen, hieß es. Dass die Kapelle zu allererst liturgischen Zwecken wie Maiandachten oder Adventssingen zu dienen habe, stand für alle außer Frage.
Ein Ärgernis, unter dem nahezu alle Staufer leiden, sind der zunehmende Verkehr und die zunehmende Raserei von Berngau nach Neumarkt auf der Staufer Hauptstraße. Hortolani regte die Aufstellung der mobilen Geschwindigkeitsmesser durch die Polizei an. Ein Vorschlag zielt darauf ab, durch eine geänderte Vorfahrtsregelung die "durch Stauf rasenden" Autofahrer zum Halten zu zwingen: Die Staufer Hauptstraße, von der Stadt kommend, sollte als Vorfahrtsstraße in die Buchberger Straße abbiegen.
Besorgt äußerten sich die anwesenden Staufer über das abrupte Ende des Fahrradweges am Ortseingang. Die Breite der Staufer Hauptstraße erlaube problemlos eine Weiterführung des Radwegs, nicht zuletzt zum Schutz der radelnden Schulkinder.
Feuwehrkommandant Beck bedauert die Verschmutzung und Verwilderung des Staufer Weihers zu einem "verschlammten Vollbiotop", so dass "die Schwäne nicht mehr schwimmen können, sondern nur noch watscheln", wie eine Stauferin ergänzte. Früher wurde das Wasser des Weihers für Feuerwehrwehrübungen und zum Feuerlöschen verwendet, heute müsse dafür kostbares und kostspieliges Trinkwasser verbraucht werden. In dieser Frage hatte sich der Staufer Stadtrat Rainer Hortolani bereits kundig gemacht: er konnte ankündigen, dass im Herbst das erste Drittel des Weihers gesäubert werde.
28.07.10
Stadtbaumeister zu Gast
NEUMARKT. Trotz Sommerhitze war das traditionelle Bürgergespräch der UPW im Schützenhaus Holzheim gut besucht.
UPW-Vorsitzender Stadtrat Bernhard Lehmeier und die komplette Vorstandschaft konnten zu den anwesenden Stadträten auch Bürgermeister Franz Düring und auf Einladung Stadtbaumeister Müller-Tribbensee begrüßen.
Die Jungen Freien Wähler Matthias Penkala und Christopher Würtz berichteten eingangs vom Besuch der Landtagsabgeordneten Tanja Schweiger in Neumarkt.
Stadtbaumeister Müller-Tribbensee erläuterte mit Stadtrat Rudi Bayerl ausführlich die momentanen Themen zum Lärmschutz beim TSV Wolfstein und einer geplanten Vernetzung der Sportplatzbelegungen der Vereine im Stadtgebiet im Einklang mit der wichtigen ehrenamtlichen Vereinsarbeit aller Vereine. Hier gelte es für alle einen zufriedenstellenden Kompromiss in Bezug Spielbetrieb und Lärmbelästigung zu finden.
Auch die zunehmende Lärmbelästigung am Altenhof will die UPW gemeinsam mit dem Stadtbaumeister unter die Lupe nehmen und Lösungen für eine spürbare Reduzierung suchen.
Karl Inderst bemängelte zu wenig Gießkannen im Friedhof Holzheim, auch die neu festgelegten Grababmessungen in der neuen Friedhofsatzung waren weitere Themen des Abends.
Das Ortszentrum in Pölling wird derzeit durch eine Fachfirma beplant, berichtete Stadtbaumeister Müller-Tribbensee. Dazu erfolgt auch eine Befragung der Pöllinger Bürger. Dank des Kaufs des Distler-Anwesens durch die Stadt könne nun ein "richtiges Ortszentrum" für die Pöllinger Bürger entstehen. Wegen der Beantragung von Mittel zur Städtebauförderung werde hier aber noch einige Zeit beansprucht werden. Durch den kommenden S-Bahn Anschluss erfahre das neue Pöllinger Ortszentrum ebenfalls eine deutliche Aufwertung, hieß es.
Die Beleuchtung des Fahrradweges am alten Kanal bei Holzheim sollte nach Ansicht von Xaver Betz verstärkt werden, da hier eine erhöhte Unfallgefahr für Radfahrer und Fußgänger besteht.
Der Kreisverkehr Blomenhof, Straßensanierungen und Stauraumkanäle im Stadtgebiet waren weitere Themen des Abends, die der Stadtbaumeister erläuterte. Vorsitzender Bernhard Lehmeier bedankte sich abschließend für den guten Besuch und verwies auf das nächste Bürgergespräch am 26.Juli im Schützenheim Stauf.
02.07.10