Freie Wähler
Startschuss in Berngau

Vier Tonnen Besuch war nach Allershofen gekommen
NEUMARKT. Die bayernweite "regionale Energieoffensive" der Freien Wähler begann mit einer Auftaktveranstaltung im Landkreis Neumarkt.
Der Vorsitzende der Freien Wähler Berngau, Günter Müller, begrüßte zur Besichtigung MdL Dr. Karl Vetter, Harald Hillebrand und Hermann Lorenz, beide Mitglied des Landesarbeitskreises Energie und Umwelt der Fw, sowie zahlreiche überparteiliche Mandatsträger aus der Region und interessierte Bürger. Alle miteinander brachten immerhin 4040 Kilo auf die Waage des Energiewirts, die er für die Abrechnung zugelieferter Biomasse verwendet.
Albert Fiehl, Energie- und Landwirt aus Allershofen stellte den Gästen zunächst seine Biogasanlage vor. Bei einem Rundgang erläuterte er unter anderem die Anlieferung der Rohstoffe, den Gasproduktionsprozess sowie die Leistung der Anlage. Allershofen sei wohl eines der ersten "100-Prozent-EE-Dörfer".
Im Anschluss an die Besichtigung der Anlage wurde die Veranstaltung im Sportheim des FSV Berngau fortgeführt, bei der MdL Karl Vetter das Konzept der regionalen Energieoffensive vorstellte. Dabei bezog er zunächst Stellung gegen die geplante Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken der schwarz-gelben Regierung in Berlin, die nichts anderes sei als "die Durchsetzung von Lobbyinteressen der vier großen Strommonopolisten in Deutschland".
Besonders kritisierte er, dass sich im Nachhinein herausstellte, dass bei dem Beschluss nicht einmal der Bundesumweltminister anwesend gewesen sei.
Danach umriss er in knapper Form das energiepolitische Konzept der Freien Wähler. Unabdingbarer Teil dieses Konzeptes sei, an dem beschlossenen Atomkonsens mit Ausstieg bis zum Jahr 2023 festzuhalten.
Vetter zeigte sich aber zuversichtlich, dass Probleme der erneuerbaren Energien durch innovative Ideen in Zukunft gelöst werden. Auch Energieeinsparungen müssten - wo sie möglich sind - vorbehaltlos gefördert werden, etwa bei der Sanierung von Altbauten. Er forderte, dass die Kappung der Förderung von Freiflächenphotovoltaikanlagen zurückgenommen wird.
Ein besonderes Anliegen sei den Freien Wählern auch die regionale Wertschöpfung, etwa durch regionale Stromerzeugung, die nach Meinung Vetters Arbeitsplätze schaffe und so zur Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raumes beitrage. Bis 2030 müssten alle Regionen in Bayern zu "100 Prozent erneuerbaren Energieregionen" um gewandelt werden.
Harald Hillebrand sagte, dass die Konzentration auf eine einzelne Energiequelle allein nicht zielführend sei, stattdessen brauche man einen Energiemix aus Biogas, Biomasse- Wasser-, Wind- und Solarenergie in Verbindung mit Energieeffizienz und - einsparung. Der Flächenbedarf hierfür müsse von den Kommunen anhand eines Energieleitplanes bei frühzeitiger Einbindung der Bürger ermittelt werden.
24.09.10
Start in Berngau
NEUMARKT. Im Rahmen der von der Landtagsfraktion der Freie Wähler gestarteten "Energieoffensive Bayern" (
wir berichteten) kommt am Donnerstag MdL Dr. Karl Vetter in die Gemeinde Berngau.
Auftakt der "Offensive" ist um 18 Uhr in Allershofen bei der Biogasanlage von Landwirt Albert Fiehl. Eine Besichtigung und Erläuterung der Anlage und des bereits mehrere Jahre in Betrieb befindlichen Wärmeversorgungskonzepts für den gesamten Ort Allershofen schließt sich an.
Gemeinsam mit Vetter und dem Mitglied im Landesarbeitskreis Energie und Umwelt, Harald Hillenbrand, geht es dann weiter zum Diskussionsforum ins Sportheim Berngau unter dem Motto "Bayern 2030 - 100 Prozent Energieversorgung mit alternativen Energiequellen?". Zuhörer sind willkommen.
23.09.10
"100 Prozent regenerativ"
NEUMARKT. Die Gemeinde Berngau soll zu 100 Prozent aus regenerativen Energiequellen versorgt werden, wenn es nach den Freien Wählern geht.
Das strebe man als Hauptziel für den gesamten Gemeindebereich an, hieß es im Vorfeld der bayernweiten Veranstaltungsreihe "Regionale Energieoffensive", deren Startschuß am nächsten Donnerstag im Berngauer Ortsteil Allershofen fällt.
Dort läuft mit Erfolg eine Biogasanlage, die den Berngauer Freien Wählern als Vorbild dient: Bei der letzten Gemeinderatssitzung vor wenigen Tagen ging ein Bauantrag für eine weitere Biogasanlage ein. Die Beratung und eine Entscheidung dazu soll in der nächsten Sitzung am 13.Oktober erfolgen.
Als energiepolitisches Hauptziel streben die Freien Wähler für Berngau eine hundertprozentige Energieversorgung aus regenerativen Energiequellen für den gesamten Gemeindebereich an, heißt es jetzt in einer Pressemitteilung. Derzeit würden laut Mitteilung der Energieversorger bereits etwa 4,8 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr aus regenerativen Energiequellen in Berngau erzeugt - davon rund 3 Millionen in der Anlage in Allershofen. Der Gesamtstromverbrauch liege bei rund 6,2 Millionen Kilowattstunden.
Aber auch noch andere Pläne gibt es: man dränge auch auf die Verwirklichung einer Bürger-Freiflächen-Solaranlage, hieß es. Als möglicher Standort soll die Erddeponie an der Gemeindegrenze zu Neumarkt in Frage kommen. Größere energetische Baumaßnahmen stehen bei der Grund- und Hauptschule an, in Kombination mit der Verwirklichung einer zentralen Energieversorgungsanlage, die zugleich für alle kommunalen Liegenschaften eingerichtet werden soll.
Da paßt es den Berngauer Freien gut ins Konzept, daß die landesweite Veranstaltungsreihe "Regionale Energieoffensive" ausgerechnet in Berngau eröffnet werden soll (
wir berichteten). Es wird dabei am Donnerstag, 23.September, um 18 Uhr eine größere Besuchergruppe mit MdL Karl Vetter und anderen Politikern der Freien bei der Besichtigung der Allershofener Anlage erwartet. Um 19.30 Uhr ist ein Diskussionsforum im Berngauer Sportheim geplant.
16.09.10