neumarktonline Dokumentation

Preisverleihung „Sympathieblumen“

Von Helga Hoerkens*

Meine Damen und Herren, wir erleben heute eine Premiere, über die sich der Beirat der Menschen mit Behinderung sehr freut. Zum einen wird sie erstmals im feierlichen Umfeld der Weihnachtssitzung verliehen, und zum zweiten bekommen die Gewinner dank der Großzügigkeit des Oberbürgermeisters statt 1.500 insgesamt 2000 €, auch weil der Preis 3 Jahre lang wegen Corona nicht vergeben wurde. Zudem wurde die Sympathieblume geteilt in bauliche und investive Unternehmungen.

Aber was ist die Sympathieblume eigentlich? Sie ist ein Dankeschön an Geschäfte und Einrichtungen, die sich Gedanken machen, welche Hindernisse sich für behinderte Menschen darstellen und wie sie an unserem gesellschaftlichen Leben leichter teilnehmen können.

Für die baulichen Erleichterungen wurde das Schuhgeschäft Graf, Kirchengasse 5, ausgewählt. Der Entschluss, eine Rampe am Eingang anzubringen, fußt auf eine Beobachtung. Bei einem Ehepaar musste der Mann immer vor dem Geschäft warten, weil der schwere elektrische Rollstuhl nicht über die Stufen zu bringen war. Da die Rampe an der Grundstücksgrenze enden musste, war die Steigung etwas zu hoch. Damit die Rollstuhlfahrer nicht ungebremst in den davor parkenden Autos landen, haben sie neben der Tür ein Warnschild angebracht. Die Gänge im Geschäft sind breit und Wenderadien sind für Rollstühle ebenfalls ausreichend.


Der Preis für die besten Initiativen und Angebote geht an den DAV, den deutschen Alpenverein. Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Betreuer bekommen bei ihnen vergünstigte Eintrittspreise in der Kletterhalle, wo behinderte und nicht-Behinderte inklusiv zusammen klettern oder auch Kurse besuchen können.

Auch für die Frühförderstelle der Lebenshilfe gelten die gleichen Bedingungen, dazu gibt es kostenlos einen Raum für Besprechungen und Spiele mit Kindern.

Auch bei Sektionsfahrten können Menschen mit Beeinträchtigung mit Betreuern teilnehmen.

3x die Woche kommt die Lebenshilfe zur Reinigung der Kletterhalle und des Bistro.

Diese beiden Beispiele zeigen, dass es gar nicht so schwer ist, Menschen mit Behinderung ihr Leben zu erleichtern und ihnen das Gefühl zu geben, dazu zu gehören. Ich habe an mir selbst erlebt, dass ich, seit ich einen Neffen im Rollstuhl habe, Dinge als behindertenfeindlich sehe, die ich vorher einfach nicht bemerkt habe. Deshalb eine Bitte an Sie alle:

Erkundigen Sie doch einfach mal, wenn Sie etwas Neues planen, was behinderten Menschen da Probleme bereiten könnten.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Und jetzt geht’s zur Preisverleihung…

* Helga Hoerkens ist Vorsitzende des Beirata der Stadt Neumarkt für Menschen mit Behinderung

Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
19.Dezember 2024
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ISSN 1614-2853
22. Jahrgang