neumarktonline Dokumentation
Stadtrat: Verleihung der
Ehrenbürgerwürde
Von
Oberbürgermeister Thomas Thumann
Sehr geehrte Bürgermeisterkollegen Herr Löhner und Frau Heßlinger,
meine sehr geehrten Damen und Herren des Stadtrates,
sehr geehrter Herr Monsignore Distler,
meine sehr geehrten Damen und Herren!
Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste Auszeichnung der Stadt Neumarkt und wir
verleihen sie an Persönlichkeiten, die sich in besonders exponierter Art und Weise
um die Stadt und ihre Bürger verdient gemacht haben.
Sie, sehr geehrter Herr Monsignore Distler haben sich in Ihrem Amt als Priester nicht
nur um die geistlichen, sondern auch um viele persönliche Belange der Menschen
gekümmert und weit darüber hinaus viel Gutes geschaffen.
Von Ihren 45 Priesterjahren haben sie 28 Jahre lang als Stadtpfarrer an der
Hofkirche gewirkt und dabei nicht nur Seelsorge im besten Sinne des Wortes
betrieben, sondern auch viele Aufgaben, zahlreiche Ehrenämter und unzählige
Stationen eines erfüllten Priesterlebens durchlaufen.
Dabei haben Sie ab 1993 das Dekanat Neumarkt geleitet und 2012 kam noch das
ehemalige Dekanat Berching dazu – eine enorme Aufgabenfülle, die Sie als Dekan
zu absolvieren hatten.
Sie waren darüber hinaus aber auch z.B. 28 Jahre lang Präses der Katholischen
Arbeitnehmerbewegung Neumarkt und des Kreisverbandes der KAB.
Sie haben den Neumarkter Missionskreis unterstützt und 1990 einen neuen
Krankenpflegeverein in der Hofkirche gegründet.
Auch die Caritas Sozialstation Neumarkt haben Sie zusammen mit Konrad Fersch
initiiert und Sie haben 1993 die Notfallhilfe der Pfarrei und der Caritas für
Kriegsflüchtlinge in Kroatien ins Leben gerufen.
Nicht zuletzt haben Sie dafür gesorgt, dass 2015 die ehemalige katholische Bücherei
in eine Wohnung für eine Asylbewerberfamilie umgewandelt wurde.
Daneben waren Sie 24 Jahre lang Mitglied des Verwaltungsrates der Katholischen
Erwachsenenbildung und haben so in diesem Bereich positive Impulse gegeben.
Dass Sie 28 Jahre im Schuldienst als Religionslehrer an der Theo-Betz-Schule und
vier Jahre an der Katholischen Grundschule St. Marien tätig waren, möchte ich an
dieser Stelle ebenfalls erwähnen.
Denn auch Ihr Schuldienst ist ein Beleg dafür, dass Sie ein Freund der Kinder und
Familien sind.
In Ihrer Amtszeit wurde zum Beispiel 1993 der Kindergarten „Zu Unserer Lieben
Frau“ um eine Gruppe erweitert.
1994 kam dann der Neubau des Kindergartens St. Franziskus durch die Stadt
Neumarkt und Sie haben mit der Hofpfarrei die Trägerschaft dafür übernommen.
Hier erinnere ich mich noch gut daran, als wir vor vier Jahren gemeinsam gewirkt
haben, damit der Kindergarten St. Franziskus nicht nur saniert, sondern um eine
Kinderkrippe erweitert werden konnte.
Und ich habe noch das Bild vor Augen, wie Sie zusammen mit Architekt Breuer und
mir nach der Einweihungsfeier noch lange in dem neuen großen Raum der
Kinderkrippe standen und wir uns über diese großartig gelungene Maßnahme gefreut
haben.
Aber auch sonst waren Sie im Bereich Kinder und Jugendliche aktiv und haben
vieles vorangebracht.
So etwa die Übernahme der Kinderarche an der Saarlandstraße als innovative Form
der Kinderbetreuung durch die Hofpfarrei.
2003 haben wir von Seiten der Stadt den Kinderhort Pfarrer-Ludwig-Heigl an der
Theo-Betz-Schule errichtet und auch da haben Sie mit der Hofkirche die Trägerschaft
übernommen.
In meiner Amtszeit im Jahr 2008 haben wir als Stadt bei diesem Kinderhort in
Abstimmung mit Ihnen eine Erweiterung um eine Gruppe vorgenommen, die ich nur
als gelungen ansehen kann.
Erwähnen möchte ich auch den Neubau des Jugendheims der Pfarrei an der
Friedenstraße und in dem Zusammenhang darauf hinweisen, dass vieles andere im
Bereich der Hofkirche baulich in Ihrer Zeit als Pfarrer vorwärtsgebracht wurde:
Dazu gehören zum Beispiel die energetische Sanierung des Pfarrheims an der
Saarlandstraße und des Kindergartens „Zu Unserer Lieben Frau“.
Aber auch die Renovierung der Hofkirche, des Glockenstuhls, der Kirchenorgel und
die Neugestaltung des Altarraums fallen unter Ihre „Bauherrentätigkeit“, ebenso wie
die Sanierung des Kaplanhauses und des Hauses Hofplan 6 mit neuen Räumen für
die Frauen- und Altenseelsorge der Diözese sowie für die ökumenische AsylSozialberatung.
Denn auch die Ökumene war Ihnen ein wichtiges Anliegen.
So haben Sie viele ökumenische Gottesdienste durchgeführt, auch
Schulgottesdienste seien da genannt, genauso wie die Segnung bei der Aktion
„Stolpersteine“ in der Stadt Neumarkt und Sulzbürg oder die Gebete zusammen mit
Vertretern der Evangelischen Kirche im Rahmen des Volkstrauertages und vieles
mehr.
Zuletzt waren Sie mit dabei, als Ende 2016 das neue Evangelische
Gemeindezentrum und der von der Stadt errichtete Klostersaal gesegnet wurden.
Sie haben mitgefeiert und damit gezeigt, dass dieses Projekt für Sie wichtig ist, auch
als Beziehungspunkt zwischen katholischer und evangelischer Kirche.
2008 haben Sie von Papst Benedikt XVI. den Ehrentitel „Kaplan seiner Heiligkeit“
verliehen bekommen und seit dieser Zeit werden Sie als Monsignore Distler
angesprochen.
Viele werden aber auch jetzt noch immer sagen, Dekan Monsignore Distler oder
Dekan Distler, auch wenn Sie Mitte dieses Jahres aus Ihrem Amt und aus Ihrer
Pfarrei ausgeschieden sind und nun ihren Ruhestand in Meckenhausen im
Elternhaus Ihrer Pfarrhaushälterin Elisabeth Harrer verbringen, die Sie seit 37 Jahren
tatkräftig unterstützt.
Ihr Wirken, sehr geehrter Herr Monsignore Distler hat viele Menschen mitgeprägt, hat
so manchem ein Stück geistiger Führung und einen spirituellen Halt gegeben.
Sie, sehr geehrter Herr Distler haben mit einer unermüdlichen Schaffenskraft und
Energie Menschen geholfen und sie unterstützt, Einrichtungen und Projekte
vorwärtsgebracht und so in der Hofpfarrei, im Dekanat, vor allem aber in den
Menschen und in unserer Stadt Neumarkt deutliche Spuren hinterlassen.
Es ist ein großes Lebenswerk, auf das Sie jetzt im Ruhestand stolz zurückblicken
können und das Ihnen einen Platz in unserer Stadtgeschichte zuweist.
Aufgrund Ihrer vielfältigen Verdienste um die Stadt Neumarkt hat der Stadtrat in
seiner Sitzung am 27. November 2017 beschlossen, Ihnen die
Ehrenbürgerwürde der Stadt Neumarkt
zu verleihen.
Ich gratuliere Ihnen persönlich und im Namen des Stadtrates ganz herzlich dazu und
darf Sie nun nach vorne bitten.
Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
21.Dezember 2017