neumarktonline Dokumentation
Übergabe der Auszeichnung
"Stille Helden"
beim Neujahrsempfang der Stadt
Von Oberbürgermeister Thomas Thumann
Vielen herzlichen Dank Herr Prof. Schmieder für diesen anschaulichen und wie ich finde sehr
einprägsamen Vortrag, der eine Bereicherung unseres heutigen Neujahrsempfangs darstellt.
Eine Bereicherung ganz anderer Art für unsere Stadt sind Mitbürgerinnen Mitbürger, die sich
ehrenamtlich für andere engagieren, die für andere da sind und Aufgaben für andere
übernehmen.
Unsere Stadt hat viele solche aktiven Bürger,
sei es in den über 350 Vereinen in unserer Stadt,
bei den Rettungs- und Hilfskräften,
beim BRK, dem THW, bei den Feuerwehren oder den sozialen Verbänden, den Kirchen und
den karitativen Organisationen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle allen, die sich freiwillig für ihre Mitmenschen einsetzen und
durch ihr Wirken viel Gutes tun.
Heute erleben wir nicht nur den 4. Neujahrsempfang der Stadt, wir verleihen heute auch zum
4. Mal den Ehrenamtspreis "Stille Helden – Neumarkter Preis für bürgerschaftliches
Engagement".
Den Preis hat die Freiwilligenagentur Neumarkt mit ihnen Frau Finn an der Spitze im Jahr
2007 angeregt und wir als Stadt haben diese Idee gerne aufgegriffen.
Im Rahmen des Neujahrsempfangs würdigen wir damit das freiwillige, ehrenamtliche
Engagement von Bürgerinnen und Bürgern in unserer Stadt und wir tun dies unter dem Titel
"Stille Helden, weil wir dabei Menschen in den Vordergrund rücken wollen, die sonst eher im
Hintergrund viel Gutes bewirken.
An dieser Stelle möchte ich der Jury herzlich danken, die die eingegangenen Vorschläge
geprüft und letztlich die Preisträger ausgewählt hat.
Herzlichen Dank dir, liebe Bürgermeisterin Ruth Dorner,
herzlichen Dank ihnen, Frau Finn,
und herzlichen Dank Herr Dr. Röbke vom Landesnetzwerk bürgerschaftliches Engagement,
dass sie die sicherlich nicht einfache Aufgabe übernommen und diese ebenfalls ehrenamtlich
absolviert haben.
Meine sehr geehrte Damen und Herren!
Auch für das Jahr 2010 wollen wir wieder drei "Stille Helden" ehren, wir werden ihnen ihre
Einsatzbereiche kurz vorstellen und im Anschluss daran die Auszeichnung an sie verleihen,
stellvertretend immer auch für die vielen in unserer Stadt, die sich freiwillig und ehrenamtlich
jahrein, jahraus viele Stunden für andere einsetzen.
Ich darf nun Frau Finn nach oben auf die Bühne bitten.
Meine sehr geehrte Frau Hoffmann!
Ihr Weg in das bürgerschaftliche Engagement könnte typischer nicht sein: denn er beginnt mit
der Freiwilligenagentur Neumarkt.
Wie sie ja sicher wissen, hat sich die Freiwilligenagentur Neumarkt zur Aufgabe gemacht,
Bürgerinnen und Bürger an Organisationen und Einrichtungen zu vermitteln, die ehrenamtlich
Tätige suchen.
So war es auch bei Ihnen, Frau Hoffmann, im Jahr 2007, als wir sie an die Regens-Wagner-
Stiftung Lauterhofen vermitteln konnten.
Diese betreibt eine Wohngruppe in Neumarkt und bietet dort auch betreutes Wohnen in der
eigenen Wohnung für über 20 körper- und geistig behinderte Menschen.
Seit damals sind Sie, Frau Hoffmann, zu einem festen Bestandteil der Wohngruppe "Lukas"
an der Regensburger Straße geworden.
Sie stellen Freizeitprogramme für die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohngruppe
zusammen und berücksichtigen deren individuellen Wünsche und Bedürfnisse.
Da geht es dann zum Beispiel zum Kegeln, auf Fahrradtouren, in Konzerte oder in den
Tiergarten, im Sommer wird gegrillt, an Ostern gebastelt und vieles mehr.
Sie sind trotz Ihrer Berufstätigkeit regelmäßig in der Wohngruppe und nehmen sich viel Zeit
für die Mitmenschen dort.
Dabei sind Sie sogar ein- bis zweimal pro Monat auch am Abend im Einsatz und begleiten die
Bewohnerinnen und Bewohner bei vielen ihrer Tätigkeiten.
Mit Ihrem großen Einsatz sind Sie für die hauptamtlichen Betreuerinnen und Betreuer der
Gruppe bereits zu einer echten Bereicherung im Team geworden.
Darüber hinaus sind aber auch echte Freundschaften und damit Bindungen entstanden, was
sich zum Beispiel darin zeigt, dass Sie zu Geburtstagsfeiern mit eingeladen werden und dass
Sie auch immer wieder zu Hause in Ihrer eigenen Familie Besuch von Mitgliedern der
Wohngruppe erhalten.
Selbst Ihre Kinder haben inzwischen Kontakte zu den Bewohnerinnen und Bewohnern der
Wohngruppe "Lukas" erhalten und verbringen gemeinsam die Zeit mit ihnen.
Kein Wunder, dass Sie selber sagen: "Die Menschen der Wohngruppe "Lukas" gehören
inzwischen zu meinem Leben dazu!"
Ich denke, schöner kann man die Bedeutung Ihres freiwilligen Engagements nicht
beschreiben und ersichtlich machen, welch guten Dienst Sie leisten.
Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung
"Stille Heldin 2010"
Mein sehr geehrter Herr Platzer!
Ihr Engagement wird so manchem Gast und auch den Neumarktern selber schon oft ins Auge
gestochen sein, wenngleich die wenigsten wissen dürften, dass Sie dahinter stecken.
Denn wer im doch recht großen Stadtgebiet Neumarkts gerne wandert und die gut
ausgeschilderten Wanderwege etwa im Lengenbachtal, um den Buchberg, auf der
Zeugenbergrunde oder auch auf dem neuen Eppeleinsweg benutzt, der hat das Wirken von
Herrn Platzer schon kennen gelernt.
Denn seit drei Jahren kümmert sich Herr Platzer um die Markierung unserer Wanderwege mit
einer Gesamtlänge von über 200 Kilometern.
Dabei nimmt Herr Platzer jährlich rund 2.000 Markierungen vor, er ersetzt beschädigte
Tafeln, fügt Ergänzungen ein und arbeitet dabei eng und gut mit dem Tourismusbüro der
Stadt Neumarkt und dem Fränkischen Albverein zusammen.
So hat Herr Platzer im letzten Jahr den 48 Kilometer langen Rundwanderweg um die Stadt
Neumarkt, die Zeugenbergrunde, nicht nur inspiziert, sondern auch wieder auf Vordermann
gebracht, indem er beschädigte Markierungen ergänzt oder fehlende ersetzt hat.
Dadurch hat er sicherlich einen wertvollen und wichtigen Beitrag geleistet, dass unsere
Zeugenbergrunde zum 2. Mal als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet
worden ist.
Dort, auf der Zeugenbergrunde, ist Herr Platzer auch als Wanderführer im Einsatz und
vermittelt den Mitmenschen die Freude an der Natur, den sorgsamen Umgang mit Wäldern
und Wiesen und vor allen Dingen die Schönheit unserer Heimat.
Seine Leidenschaft fürs Ehrenamt bringt er auch im Alpenverein ein, wo er seit 25 Jahren
aktiv ist und wo er unter anderem den kompletten Jakobsweg erwandert hat oder im Jahr 2010
die Alpen von Bad Tölz nach Venedig überquert hat.
Herr Platzer weiß also, wovon er spricht, wenn er ausdrückt:
"Eine gute Markierung ist für Ortsunkundige äußerst wichtig, denn wenn man sich zwei- bis
dreimal verläuft, verliert man den Spaß!"
Deshalb sorgt er dafür, dass sich Auswärtige und auch die Einheimischen auf den Neumarkter
Wanderwegen gut zurechtfinden und immer wieder gerne kommen.
Sehr geehrter Herr Platzer!
Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zur Auszeichnung
"Stiller Held 2010"
Sehr geehrte Frau Fuchs!
Jeder von uns liebt Tiere, und in vielen Haushalten stellen Hunde, Katzen, Fische, Kaninchen
oder andere Haustiere wichtige Familienmitglieder dar.
Es gibt aber auch die Kehrseite des Umgangs mit unseren Haus- und Wildtieren.
Diese Kehrseiten kennen Sie, sehr geehrte Frau Fuchs.
Seit 2001 sind Sie 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Neumarkt und leiten in dieser
Funktion auch das Tierheim in unserer Stadt.
Dabei sind Sie an vier Nachmittagen in der Woche von Donnerstag bis Sonntag jeweils bis in
die Abendstunden hinein im freiwilligen, ehrenamtlichen Einsatz.
Sie versorgen die neu aufgenommenen Tier, organisieren die tierärztliche Versorgung, sorgen
für eine Betreuung durch Besucher oder die Vermittlung in verantwortungsvolle Hände und
bei Wildtieren für die Weitergabe an entsprechende Fachstellen, wie etwa an die Igelstation.
Damit aber nicht genug.
Frau Fuchs arbeitet nicht nur sehr zeitintensiv in dem Tierheim, zuhause erledigt sie auch
noch alle Büro- und Verwaltungsaufgaben, die der Tierschutzverein so mit sich bringt, und
das alles rein ehrenamtlich, unterstützt von ihrem Mann.
Dass dies ein Einsatz ist, der nicht selten sieben Tage die Woche umfasst, zeigt, welches
Engagement Frau Fuchs an den Tag legt und welchen Stellenwert die Tiere bei ihr
einnehmen.
Aber auch Arbeitsplätze für Menschen sind neu im Tierheim entstanden, für Mitbürger, die
vorher auf Harz IV angewiesen waren und die nun im Tierheim eine neue Aufgabe erhalten
haben.
Dabei vermitteln Sie den Mitarbeitern, dass sie gebraucht werden und sie verhelfen ihnen zu
einem neuen Selbstbewusstsein für ihr eigenes Leben.
Das Engagement für Mitmenschen und Tiere wird bei Ihnen groß geschrieben und wie sehr
dies Ihr eigenes Leben prägt, mag ein Zitat von Ihnen belegen.
Sie selber sagen:
"Die Tiere müssen jeden Tag versorgt werden – ich plane deshalb mein Leben und meine Zeit
um das Tierheim herum".
Dies verdeutlicht Ihr außergewöhnliches Engagement, Frau Fuchs, das Sie wohlgemerkt
ehrenamtlich leisten.
Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung
"Stille Heldin 2010"
Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
13.1.2011