SPD Neumarkt
Närrischer SPD-Nachwuchs
NEUMARKT. Der traditionelle SPD-Kinderfasching des Ortsvereins Neumarkt findet am Sonntag, 27. Januar, im Johanneszentrum statt.
Ab 14 Uhr (Einlaß 13 Uhr) gibt es Musik und Spiele, eine riesige Tombola mit tollen Preisen und eine Maskenprämierung.
Der Eintritt ist für Kinder frei, für Erwachsene wird ein Unkostenbeitrag von 3 Euro erhoben
20.01.13
Negativtrend umkehrbar ?

Der Landkreis Neumarkt zwischen den Fronten: im Norden schaut es meist noch schlechter aus, im Süden mitunter deutlich besser. (Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)

Der Altersdurchschnitt im Landkreis Neumarkt steigt erheblich.
(Zur Vergrößerung auf die Grafik klicken)
NEUMARKT. Die SPD-Kreis- und Stadtratsfraktionen wollen durch eine aktive Politik im Landkreis den negativen Bevölkerungsprognosen für den Landkreis entgegenwirken. Die Regionalpolitiker sehen durchaus Chancen, den Negativtrend umzukehren, hieß es.
Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender Helmut Himmler stellte bei der Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion in Neumarkt die wichtigsten Ergebnisse des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung zur Bevölkerungsprognose 2031 für Bayern und den Landkreis Neumarkt vor, nachdem
neumarktonline bereits vor mehreren Wochen über die dort prophezeite Überalterung der Bevölkerung berichtet hatte (
Bericht hier).
Die Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung 2011 bis 2031 für die bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte zeigen, dass die Bevölkerungszahl Bayerns in den kommenden 20 Jahren weitgehend stabil bleibe.
Nach den aktuellen Berechnungen werde die Einwohnerzahl Bayerns in 20 Jahren mit 12,61 Millionen Einwohnern auf dem heutigen Niveau von rund 12,60 Millionen Personen liegen. Allerdings dürfte die Bevölkerungsentwicklung in Bayern nicht gleichmäßig verlaufen, sondern vorerst noch ansteigen.
Nach Erreichen ihres vorläufigen Maximums von etwa 12,69 Millionen Personen im Jahr 2021 werde gemäß den Prognosen die Bevölkerungszahl im Freistaat dann aber langfristig zurückgehen.
Auch die demographische Entwicklung könnte regional sehr unterschiedlich ausfallen: Oberbayern könne in den kommenden 20 Jahren als einziger Regierungsbezirk in Bayern noch mit einer deutlichen Bevölkerungszunahme (+6,5 Prozent) rechnen. Die Regierungsbezirke Mittelfranken (-1,4 Prozent), Niederbayern (-1,3 Prozent) und Schwaben (-0,9 Prozent) werden eine relativ stabile Einwohnerentwicklung vorweisen können und im Jahr 2031, wenn die demographischen Trends der Vergangenheit auch in den kommenden 20 Jahren fortbestehen sollten, einen Bevölkerungsbestand nur wenig unter dem heutigen Niveau vorweisen können. Weite Teile der Oberpfalz (-3,5 Prozent), ausgenommen Stadt und Landkreis Regensburg, und besonders die Regierungsbezirke Unterfranken (-6,0 Prozent) und Oberfranken (-9,3 Prozent) müssen sich dagegen auf merkliche Bevölkerungsverluste einstellen.
Für den Landkreis sei nach Aussagen Himmlers die prognostizierte Entwicklung ebenfalls bedenklich, denn die Landkreisbevölkerung werde von 128 000 im Jahr 2011 auf 124 600 im Jahr 2031 zurückgehen, was einen Bevölkerungsverlust von 2,6 Prozent bedeute. Sehr stark werde die ältere Bevölkerung wachsen, während der Rückgang an Kindern und Jugendlichen dramatisch sei – wie im ganzen Land.
Die SPD-Kommunalpolitiker sehen in den Prognosen allerdings keine zwangsläufige Negativentwicklung, sofern man rechtzeitig durch eine aktivierende und kreative Politik dem Trend entgegenwirke. Derzeit und nach den Prognosen werden die bayerischen Städte und Ballungsgebiete wachsen, während die ländlichen Regionen Bevölkerung verlieren. Je weiter die Entfernung zu den Ballungsräumen sei, umso negativer sei die Entwicklung. Daher habe der Wettbewerb um junge Menschen, Familien und Arbeitskräften zwischen Stadt und Land längst begonnen und man müsse den Landkreis entsprechend positiv positionieren.
Nach Einschätzung der SPD-Kreisräte können manche der 19 Landkreiskommunen auch in den kommenden zwei Jahrzehnten noch wachsen. Besonders in den an den Großraum Nürnberg angrenzenden Kommunen mit Neumarkt sowie auch im Raum Parsberg mit der Nähe zu Regensburg seien solche Optionen realisierbar.
Wichtige Voraussetzungen dafür seien nach Aussagen von Carolin Braun preiswerte Wohnungen sowie die Bereitstellung von günstigem Bauland für Einheimische und zuzugswillige Familien. Die Parsberger Kreisräte Jutta Spengler und Erwin Jung berichteten von diesbezüglichen Erfolgen in ihrer Stadt. Auch die Neumarkter Stadträte Gertrud Heßlinger und Günther Stagat wollen sich in der Stadt für diese Ziele einsetzen. Günther Stagat nannte als Zielsetzung, einen wesentlichen Teil der in Neumarkt arbeitenden, aber außerhalb des Landkreises lebenden Arbeitskräften attraktive Angebote zu unterbreiten.
Neben einer weiterhin guten ökonomischen Entwicklung, einer intakten Umwelt, sicheren Lebensbedingungen, guten Schulen sei im Landkreis eine moderne Familienpolitik mit entsprechenden Betreuungs- und Ganztagsschulangeboten erforderlich. Die Arbeitswelt werde dies ohnehin notwendig machen. Auch für den immer größer werdenden Anteil der Senioren müsse nach Meinung von Erna Späth und Stefan Großhauser noch viel getan werden, um einer Abwanderung in die Großstädte entgegenzuwirken. Neben Verbesserung der Mobilität durch einen attraktiven ÖPNV müsse man den vielen Senioren in jeder Gemeinde und in jedem Dorf Angebote für ein aktivierendes Leben bieten.
Die drohenden Bevölkerungsverluste müsse man – so Josef Mayer – nicht als unabänderliche Entwicklung hinnehmen. Kreative Kommunalpolitik könne durchaus eine andere, positivere Bevölkerungsentwicklung ermöglichen.
neumarktonline-Leser können sich die Statistik für den Landkreis Neumarkt übrigens hier herunterladen (PDF, 1,3 MB).
31.12.12
"Schwieriges Verhältnis"
NEUMARKT. Die Landkreispolitik der SPD habe aus gutem Grund Parsberg immer in seiner Zentralitätsfunktion im Süden des Landkreises Neumarkt unterstützt, da neben Neumarkt im Norden die ehemalige Kreisstadt Parsberg historisch und räumlich mit den Schulen und Einrichtungen des Gesundheitssektors diese Funktion immer sehr gut ausgefüllt habe, meinte Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender Helmut Himmler aus Berg bei der Jahresabschlussitzung der SPD-Kreistagsfraktion in Parsberg.
Den Anforderungen an eine älter werdende Gesellschaft trage nach Aussagen des Parsberger Kreisrats Erwin Jung der Landkreis Neumarkt aktuell mit der Etablierung einer Behandlungseinheit Akutgeriatrie (Altersmedizin) im Kreiskrankenhaus Parsberg Rechnung. Zum 7.Januar wird die Abteilung mit 20 Betten offiziell eröffnet. Jutta Spengler sieht durch diese wichtige Ergänzung der medizinischen Dienstleistungsangebote den Standort Parsberg gut für die Zukunft positioniert. Die Gesundheitswirtschaft gehört für die Sozialdemokraten zu den Schlüsselbranchen der Zukunft mit gewaltigen Arbeitskraft- und Wertschöpfungspotentialen, hieß es.
Ein großes Lob spendeten die SPD-Kreisräte ihrem Kassier Robert Zeller, der sich - so Stefan Großhauser - vorbildlich um die Finanzen der Fraktion sowie des Kreisverbandes kümmere.
Dieses Jahr habe in erschreckender Weise "die Verharmlosung und dilettantische Arbeitsweise der sogenannten Verfassungsschützer offengelegt", hieß es. Neonazis seien gefährlich und die SPD sei daher stolz auf die Arbeit und das zivilgesellschaftliche Engagement von Carolin Braun, der stellvertretenden Landrätin und SPD-Kreisvorsitzenden. Durch die verantwortungsbewusste Arbeit aller demokratischer Parteien und das Wahlverhalten der Bürger seien in der Region Neumarkt rechte Gruppierungen bisher ohne jede Bedeutung geblieben und das sollte auch so bleiben.
Trotz durchschnittlicher Kauf- und noch immer unter dem Bayerndurchschnitt liegender Steuerkraft werde in den Kommunen des Landkreises einschließlich dem Kreishaushalt vernünftig gewirtschaftet und die Städte, Märkte und Gemeinden hätten ihre Verbindlichkeiten erheblich reduziert. Deshalb habe man im Landkreis auch in schwierigeren Zeiten Gestaltungsmöglichkeiten und könne nach Aussagen Dirk Lippmanns stetig in die Zukunft investieren.
Eine moderne Bildungs- und Familienpolitik ist für die SPD im Landkreis unabdingbare Voraussetzung für eine weitere positive Entwicklung des Landkreises, hieß es. In allen 19 Kommunen sei diesbezüglich in Zusammenarbeit mit den Schulen und Kindergartenträgern sehr viel geschehen in Sachen Ausbau der Betreuungs- und Bildungsinfrastruktur bis hin zu Ganztagsschulen.
Betreuungs- und Bildungspolitik müßten im Zusammenhang der Beschäftigungs- und damit der Wirtschaftspolitik in der Region betrachtet werden. Der absehbare und sich verschärfende Arbeitskräftemangel werde eine höhere Frauenerwerbstätigkeit erforderlich machen und auch die bestens qualifizierten Frauen brauchen zuverlässige Betreuungsmöglichkeiten, um Familienleben und Berufstätigkeit vernünftig regeln zu können. Daher müsse die soziale Infrastruktur weiter zielgerichtet ausgebaut werden, zum Beispiel durch Ferienbetreuung für Schulkinder oder Ganztagsangebote an den weiterführenden Schulen.
Die geringen Arbeitslosenquoten im Landkreis Neumarkt seien nach Aussagen des Freystädter Kreisrats Stefan Großhauser eine hervorragende Leistung von "tüchtigen Unternehmern und einer leistungsbereiten Arbeitnehmerschaft". Trotzdem müsse man immer die wenig erfreulichen Erscheinungen des Arbeitsmarktes sehen.
Diese Negativntwicklung sei durch die starke Zunahme von befristeten Jobs und Leiharbeitsverhältnissen extrem verstärkt worden. Bei den Realeinkommen sei diese Entwicklung ebenfalls deutlich spürbar. Nur das obere Zehntel der Beschäftigten habe bei den Löhnen und Gehältern seit dem Jahr 2000 real zugelegt. Die restlichen neun Zehntel hätten nach Angaben des DIW klar verloren, je weiter unten, umso stärker. In den untersten drei Zehnteln betrugen die Reallohnverluste sogar zwischen 15,6 und 21,9 Prozent. Diese Fehlentwicklungen gelte es zu korrigieren - auch im Landkreis Neumarkt.
Die erfreuliche ökonomische Entwicklung bleibt nach Auffassung der SPD-Politiker im Landkreis für die Region nur erfolgreich, wenn auch die arbeitenden Menschen ihren gerechten Anteil an der erarbeiteten Wertschöpfung erhalten - gutes Einkommen sei schließlich Kaufkraft und führe zu weiterer wirtschaftlicher Prosperität.
Dringend zu verbessern sei nach Aussagen Himmlers das "derzeit sehr schwierige Verhälnis zwischen Stadt und Landkreis Neumarkt". Man werde sich als Region nur mit eigenem Selbstverständnis und stetiger Kooperationsbereitschaft gut weiterentwickeln. Daher setzte die SPD im Landkreis auf "Gemeinsamkeit statt lähmendem Gegeneinander".
26.12.12