neumarktonline Dokumentation
Haushalt 2010
Von Kämmerer Josef Graf
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
viele Städte stoßen derzeit an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit.
Die aktuelle Finanzlage lässt sich oftmals nur als desaströs beschreiben. Massiv
sinkende Steuereinnahmen und ständig steigende Sozialabgaben drängen die
Kommunen weiter zu einem strikten Sparkurs und drohen einen Teil der Kommunen
handlungsunfähig zu machen.
Lassen Sie mich diese Aussagen beispielhaft und plakativ, bevor ich auf unseren
Haushalt eingehe, anhand von Konsolidierungsmaßnahmen in einigen ausgewählten
Städten aufzeigen:
- Duisburg (500.000 EW): .... bis zum Jahr 2014 sollen insgesamt 680 Stellen wegfallen, die Hundesteuer, die Nutzungsentgelte für Sporthallen angepasst werden ...
- Erlangen (100.000 EW): ... um die Einnahmen zu steigern, soll der Hebesatz bei der Gewerbesteuer auf 425 Punkte und bei der Grundsteuer auf 480 Punkte angehoben werden, ebenso stehen höhere Grabgebühren und Parkgebühren zur Diskussion ...
- Karlsruhe (286.000 EW): ... die Stadtverwaltung arbeitet mit einer Haushaltssperre für 2010 in Höhe von 5,9 Millionen Euro ...
- Ludwigshafen (166.000 EW): ... darüber hinaus wird das Freibad ..... aufgegeben.
- Marktredwitz (18.000 EW): ... z.B. wurde der Schlachthof verkauft und die Jugendherberge geschlossen. Gebühren bei Musikschule, Bücherei und die Nutzung der Sporthallen sind gestiegen ...
- Nürnberg (500.000 EW): ... das von den Dienststellen bewirtschaftete Budget wurde pauschal um 7 Prozent gekürzt .... Vereine erhalten geringere Zuschüsse ... Regierung verlangt, dass Nürnberg in den nächsten Jahren 30 Millionen Euro spart.
- Regensburg (130.000 EW): ... frei werdende Stellen werden verzögert um ein halbes Jahr wieder besetzt. Eine Haushaltssperre in Höhe von 10 Prozent für die Bereiche Verwaltungs- und Betriebsaufwand war erforderlich. Die Umstellung von Kameralistik auf doppische Haushaltsführung wurde verschoben.... Investitionen, vor allem in die Verkehrsinfrastruktur, werden gekürzt ...
- Schwerin (96.000 EW): ... die Stadt plant bis 2020 insgesamt 200 Personalstellen zu reduzieren, in dem altersbedingt freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt werden ....
- Stuttgart (593.000 EW): ... danach steigt unter anderem der Grundsteuerhebesatz auf 520 Punkte. Frei werdende Personalstellen werden teilweise nicht wieder besetzt, IT-Projekte werden gestreckt ...
- Wismar (45.000 EW): ... außerdem sollen die laufenden Geschäftsausgaben der Verwaltung um etwa 150.000 Euro gekürzt werden ...
- Wolfsburg (120.000 EW): ... das vorgelegte Haushaltssicherungskonzept hat zum Ziel, über 11 Millionen Euro in 2010 und 2011 einzusparen durch pauschale Kürzungen in zahlreichen Ausgabenbereichen.
- Wuppertal (360.000 EW): ... das Schauspielhaus soll als Spielstätte aufgegeben werden. Insgesamt 5 Schwimmbäder sollen geschlossen werden ...
Und Neumarkt?
Neumarkt ist tatsächlich von diesen Negativentwicklungen nicht betroffen. Die
Wirtschaftskrise hat bislang keine Spuren bei uns hinterlassen. Dank gebührt insoweit
unserer gut aufgestellten, vorrangig mittelständisch geprägten Unternehmerschaft,
unseren fleißigen Bürgerinnen und Bürgern und nicht zuletzt auch unserem soliden
Haushaltsfundament,
für das Sie verantwortlich zeichnen und das es ermöglicht gerade auch
in Krisenzeiten antizyklisch anzuschieben. Gerade weil dem so ist, sollten wir uns aber
auch künftig als "Hüter unserer Finanzen" verstehen.
In dieser Bitte an Sie werde ich bestärkt durch einen Artikel über eine kleine Stadt in
der Süddeutschen Zeitung, bei dem mir in der Überschrift zwei konträre Aussagen
aufgefallen sind.
Ich zitiere: "In guten Zeiten konnte sich Burgkirchen", um diese Kommune handelt es
sich nämlich, "vor Gewerbesteuer kaum retten." Die nächste Headline lautetet aber:
"Ende Mai sind wir zahlungsunfähig. Wäre die Gemeinde Burgkirchen ein
Privatunternehmen, bekäme sie Probleme wegen Insolvenzverschleppung." Zitat
Ende. Festzuhalten ist also, dass es auch einmal schnell und unerwartet in eine ganz
andere Richtung gehen kann.
Die Botschaft soll deshalb sein, dass auch wir als reiche und finanziell gesunde Stadt
bei unseren Entscheidungen Maß halten sollten. Ich habe vor kurzem im Verwaltungs- und
Kultursenat den Finanz- und Investitionsplan bis zum Jahr 2013 vorgetragen.
Erhebliche Investitionen prägen diese Planung und bedingen damit auch massive
Eingriffe in unsere Rücklagen. So sind im Investitionshaushalt 2009 bis 2013
Ausgaben in Höhe von 204 Millionen Euro veranschlagt. Davon entfallen auf die Jahre 2009 -
2010 ca. 96 Millionen Euro und auf die vor uns liegenden Jahre 2011 - 2013
108 Millionen Euro.
Wohl gemerkt: Vollständige Kosten für eine Generalsanierung der Jurahallen, ein evtl.
Betriebsdefizit einer Stadthalle oder Gesamtkosten für eine Dreifachturnhalle sind hier
noch nicht enthalten. Aufwendungen für die Wasserversorgung vom Hallerbrunnen,
für ein Biomasseheizkraftwerk oder ein Ganzjahresbad fallen in den Wirtschaftsplan
der Stadtwerke sind in den vorgenannten Ausgabemillionen ebenfalls nicht
berücksichtigt.
Der Finanzplan 2009 - 2013 (Verwaltungs- und Vermögenshaushalt) sieht Einnahmen
und Ausgaben von jeweils 540 Millionen Euro vor. Davon entfallen
auf die Vermögenshaushalte 214 Millionen Euro, auf die Verwaltungshaushalte 326 Millionen Euro.
Das veranschlagte Umsatzvolumen für die Jahre 2009 - 2013 erreicht damit eine
Höhe von 1,08 Milliarden Euro. Für den gleichen Zeitraum beläuft sich der durchschnittliche
Jahresumsatz demnach auf 216 Millionen Euro. Insoweit also lediglich ein Appell zur Vorsicht.
Zugegeben: Gründe zum Jammern und Wehklagen gibt es bei uns derzeit und gerade
beim Haushalt 2010 wahrlich nicht. Im Gegenteil: Wir legen Ihnen einen Haushalt für
das Jahr 2010 vor, der seinesgleichen sucht.
Wir stellen Ihnen wieder einen Haushalt vor mit einem Gesamthaushaltsvolumen von
114,1 Millionen Euro, davon 64 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 50,1 Millionen Euro im
Vermögenshaushalt. Wir konnten auch das Haushaltsjahr 2009 wieder bestens
abschließen und sogar der Rücklage fast 4,6 Millionen Euro zuführen. Angesetzte
Rücklagenentnahmen oder gar Kreditaufnahmen mit eingeplanten 36,5 Millionen Euro in
Summe waren also nicht erforderlich.
Das hängt sicherlich damit zusammen, dass wir uns im konsumtiven Bereich
ordentlich bewegt haben, dass unsere Steuereinnahmen über-durchschnittlich auf
hohem Niveau konstant gehalten werden konnten (das gilt insbesondere für die
Gewerbesteuereinnahmen mit 20,5 Millionen Euro), aber zu einem großen Teil auch damit,
dass wir doch viele Maßnahmen, die im Haushalt enthalten waren, tatsächlich nicht
umgesetzt und in die Zukunft verlagert haben. So wurden allein im Hoch- und
Tiefbaubereich 20 Millionen Euro weniger für Baumaßnahmen ausgegeben, als vorgesehen
war. Das habe ich im Zuge der Vorberatung des Haushalts bereits ausführlich
kommentiert und meine auch heute, dass in den Haushalt nur das eingestellt werden
kann, was von den Ressourcen her auch schulterbar ist.
Wenn ich den konsumtiven Teil des Haushalts anspreche, möchte ich Ihnen unsere im
Jahr 2010 vorgesehene Personalquote mit
13,28 Prozent, gemessen am Gesamthaushalt nicht verheimlichen. Sie liegt im Vergleich
mit allen Großen Kreisstädten nach wie vor an vorderster günstiger Stelle. Die
absoluten Zahlen im bayerischen Durchschnitt hat Ihnen mein Vorredner bereits
benannt. Diese sprechen für sich und liegen mit ca. 25 Prozent bis 30 Prozent unter dem
Durchschnitt vergleichbarer Städte.
Auch das ist sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal Neumarkts und berücksichtigt
natürlich den jüngsten Tarifabschluss, also moderate Lohnsteigerungen oder typische,
Ihnen auch im Stellenplan vorgestellte Beförderungen und Höhergruppierungen.
Ein weiterer wichtiger Indikator für einen Haushalt ist bekannterweise die Zuführung
vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt und damit die so genannte "Freie
Finanzspanne". Im Haushaltsansatz findet sich für die vorgesehene Zuführung ein
Betrag von 1,1 Millionen Euro. Das ist ansatz-bezogen im Vergleich zu den Vorjahren unter
Berücksichtigung einer Mindestzuführung von 200.000 Euro zwar doch deutlich weniger!
Dies gilt auch für die Freie Finanzspanne mit 900.000 Euro. Dem gegenüber steht aber
eine tatsächliche Zuführung im Jahr 2009 in Höhe von 17,5 Millionen Euro und die Hoffnung,
dass auch die Realität nach Ablauf des Jahres 2010 wieder besser ausschauen wird.
Unsere Pro-Kopf-Verschuldung zum 01.01.2010 beträgt bei 39.267 Einwohnern 16,78
Euro bzw. unter Einrechnung der Pro-Kopf-Verschuldung der Stadtwerke von 23,42 Euro
insgesamt 40,20 Euro/Einwohner.
Im Durchschnitt aller bayerischen Körperschaften ist
diese Zahl im Diagramm der Schuldenbalken damit kaum erkennbar, noch dazu wenn
man weiß, dass alle bayerischen kommunalen Körperschaften pro Kopf mit knapp
1.500 Euro verschuldet sind. Vor diesem Hintergrund wird sich der Gesamtschuldendienst
im Jahr 2010 auf 359.950,- Euro belaufen, so dass die Schuldendienstleistungen nur 0,32
Prozent des Gesamthaushalts betragen. Auf die Einwohner herunter gebrochen zahlt ein
Neumarkter 9,17 Euro im Jahr auf die Schulden, ein Durchschnitts-Bayer hingegen 88,25
Euro.
Die noch ausstehenden FAG-Zuschüsse des Freistaats belaufen sich auf knappe
850.000 Euro, davon ca. 530.000 Euro für die Schule Hasenheide und 205.000 Euro für die
Schule Wolfstein. Auch im GVFG-Bereich fehlt noch knapp 1 Millionen Euro, wobei der
Hauptbetrag hiervon mit 809.000 Euro auf die Umgehung Pölling fällt. Der Haushalt 2010
sieht insgesamt Zuweisungen bzw. Zuschüsse insbesondere von Bund und Land in
Höhe von gut
4,8 Millionen Euro vor.
Im Bereich der Gebühren, Beiträge, Mieten und Steuern können wir uns auch im Jahr
2010 wirklich sehen lassen. Herr Oberbürgermeister Thumann hat in seinem Vortrag
die einschlägigen Zahlen und Ausführungen bereits benannt. Insoweit reihen sich die
im Abgabenbereich geschaffenen Vorgaben in die Aufgliederung von Gründen ein, die
das gute Ranking der Stadt garantieren. Dazu zählt aber gleichzeitig und gleichwertig
auch eine über Jahre hinweg gepflegte Grundstücks- und Personalpolitik, ein hohes
Maß an ehrenamtlichen Engagement in unserer Stadt, der richtige Zeitpunkt von
Investitionen, auch unter Abgreifen der jeweils akquirierten Fördermittel und nicht
zuletzt die praktizierte Binsenweisheit "nicht mehr auszugeben, als an Einnahmen zur
Verfügung steht".
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
wir erwarten im Verwaltungshaushalt Einnahmen in Höhe von 64 Millionen Euro. Einen
wesentlichen Beitrag hierzu wird die Grundsteuer A und B mit
3,565 Millionen Euro, eine auch unter Berücksichtigung des
Wachstumsbeschleunigungsgesetzes vorsichtig kalkulierte Gewerbesteuer von
14,3 Millionen Euro, der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer mit 1,5 Millionen Euro und der Lohnund
Einkommenssteueranteil mit 13,5 Millionen Euro leisten. Staatliche Schlüsselzuweisungen
und Finanzzuweisungen, zu denen ich der Einfachheithalber heute auch die
Grunderwerbssteuer- und Einkommenssteuerersatzleistungen rechne, werden
prognostisch 3,26 Millionen Euro betragen. Die sog. "sonstigen Einnahmen", zu denen etwa
Einnahmen aus Verkauf, aus Mieten, Konzessionsabgaben, Zinsen etc. gehören,
werden voraussichtlich 10,339 Millionen Euro in die Kasse spülen.
An Gebühren und ähnlichen Entgelten sowie zweckgebundenen Abgaben, zusammen
mit kalkulatorischen Einnahmen und inneren Verrechnungen, stehen gute 17 Millionen Euro
an. Erfreulicherweise werden wir anstelle der vorsichtig kalkulierten
Schlüsselzuweisungen in Höhe von 600.000 Euro aufgrund des jetzt vorliegenden
Bescheides 2.337.000 Euro erhalten.
Lassen Sie mich nochmals kurz auf die Gewerbesteuer eingehen. Unserem Ansatz
von 14,3 Millionen Euro steht zum heutigen Zeitpunkt eine Sollstellung von ca. 15,6 Millionen Euro
entgegen. Ohne hellsehen zu wollen oder gar zu können, ist also jedenfalls die
begründete Aussicht vorhanden, dass wir auch 2010 voraussichtlich unseren
Gewerbesteueransatz erreichen und eventuell sogar wieder überschreiten werden.
Ein zunächst sehr erfreuliches Ergebnis im ersten Jahr nach der Wirtschaftskrise oder
vielleicht besser gesagt im zweiten Jahr der Krise, wenn man z.B. an die
Automobilzulieferer denkt.
Die großen Ausgaben im 9-er Einzelhaushalt des Verwaltungshaushalts beziehen
sich auf die Kreisumlage mit angesetzten 12,375 Millionen Euro bei einem im Zeitpunkt der
Haushaltserstellung als gleich bleibend unterstellten Hebesatz von 36 Prozent.
Zwischenzeitlich wissen wir, dass der Landkreis den Hebesatz auf 37 Prozent festgelegt
hat, was uns eine Ausgabenmehrung von 344.000 Euro beschert. Seit 1973 werden wir
dann an den Landkreis 283 Millionen Euro an Kreisumlage abgeführt haben. Eine stolze
Summe, wie ich meine. Ins Gewicht fallen natürlich auch die schon angesprochenen -
wenngleich im Vergleich günstigen - Personalausgaben einschließlich der
Deckungsreserve mit 15,155 Millionen Euro.
Der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand wird knappe 19 Millionen Euro erreichen,
wobei insbesondere der Unterhalt unserer Grundstücke, der baulichen Anlagen und
des unbeweglichen Vermögens mit 7,7 Millionen Euro, aber auch die sonstigen Verwaltungsund
Betriebskosten mit 6,2 Millionen Euro hervorstechen. Auf der Grundlage der
prognostizierten Gewerbesteuereinnahmen ist eine Gewerbesteuerumlage von
3.135.000 Euro zu erwarten. Nicht unerheblich belasten werden uns natürlich auch
Zuweisungen und Zuschüsse für laufende Zwecke und soziale Einrichtungen, also
z.B. im Sportbereich oder für unsere Kindergärten, Krippen und Horte mit einem
Volumen von 5.123.000 Euro.
Nachdem wir Ihnen den Haushalt in mehreren Referentenbesprechungen und den
Sitzungen des Verwaltungs- und Kultursenats vorgetragen haben, erspare ich mir
heute auf die Einzelpläne und damit auf Einzelausgaben näher einzugehen. Hierzu
hat Herr Oberbürgermeister bereits die wesentlichen Ausführungen gemacht und
sicher werden auch die Fraktionsvorsitzenden hierzu noch Stellung beziehen.
Zu Ihrer Erinnerung möchte ich deshalb nur, soweit der Verwaltungshaushalt betroffen
ist, ein paar neue Stichworte als Ergänzungen geben:
So beschäftigen wir 2010 nun insgesamt 6 Auszubildende und
einen Beamtenanwärter. Wir haben für das Thema "Wissenschaftsanbindung der Stadt
und Nachhaltigkeit" (500.000 Euro) ebenso Mittel eingestellt wie für den
Stadtmarketingprozess, für das Citymanagement oder für die Umsetzung der
Energieförderrichtlinien und dort auch eine personelle Verstärkung vorgenommen.
Wir sehen die gesetzlich vorgeschriebenen Zuschüsse für die Ganztagsklassen,
aber auch Aufwendungen für das Programm "Stärken vor Ort", die Fortschreibung des
Stadtleitbildes oder Zuschüsse für das beitragsfreie Vorschuljahr vor. Wir stellen Mittel
für den Gesamtverkehrsplan genauso ein wie für Bevölkerungsmodelle oder den
integrierten Stadtentwicklungsplan. Wir erhöhen im Zuge der gesplitterten
Niederschlagswassergebühr unsere eigenen Entwässerungsgebühren für die
Straßenentwässerung und sehen Mittel für ein integriertes Tourismuskonzept vor. Wir
unterstützen in gleicher Weise Selbsthilfegruppen, das Familienzentrum oder die
Schuldnerberatung. Wir stellen Planungskosten für Bauleitpläne z.B. im Bereich des
Unteren Tors, der Oberen Klosterwiese oder im Bereich Blomenhof ein und haben
Planungsmittel für Vorplanungen des Ganzjahresbades, der Umgestaltung des
Marktplatzes oder für die Grünordnung des alten Bauhofgeländes berücksichtigt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
mit dieser kurzen Aufzählung aus dem Verwaltungshaushalt und unter
Ausklammerung von lediglichen Wiederholungen von Maßnahmen aus dem
Vermögenshaushalt will ich es auch nun sein Bewenden lassen.
Ich glaube aber
schon, dass der Haushalt 2010 ein Stück weit Treibstoff für die Konjunktur, jedenfalls
auf regionaler Ebene ist. Ich bitte Sie aber auch nochmals, auch die Kollegen aus der
Verwaltung , bei der Haushaltsbewirtschaftung Augenmaß zu wahren, damit wir
tatsächlich auch in der Lage sind die heuer angedachten, diskutierten und vor allem
auch noch vor uns liegenden Investitionen auf den Weg bringen.
Wenn ein Kämmerer
vom "Sparen" spricht, geht es nicht nur darum, das Sparschwein gefüllt zu halten. Das
ist nur der eine Teil. Der andere Teil betrifft die Forderung nach einer
zukunftsgerichteten Investition in die Weiterentwicklung der Stadt unter Abwägung von
Kosten und Nutzen, von Aufwand und Ertrag, insbesondere unter Einstellung und
Berücksichtigung der jede Investition begleitenden Betriebskosten. Anders formuliert:
"Das Notwendige tun, das nur Wünschenswerte vor Ausführung zweimal
hinterfragen".
Lassen Sie uns auch trotz im Haushalt vorhandener Deckungsreserven
und Deckungsringe darauf achten, dass insbesondere von Ihnen zu beschließende
Ausgaben auch tatsächlich mit Haushaltsmitteln unterlegt sind. Wir werden von Seiten
der Kämmerei hier auch künftig verstärkt darauf achten, dass neben allem
Wünschenswerten auch das Haushaltsrecht eingehalten wird.
Wir stellen auch verstärkt fest, dass viele Organisationen auf unterschiedlichsten
Ebenen bis hin zum Freistaat Bayern in den verschiedensten Bereichen einfach, also
begründet oder unbegründet, ihre Mittel kürzen, die guten Umsetzungsideen und
Wünsche aber dennoch aufrechterhalten. Hier droht die Gefahr, dass die untere
kommunale Ebene, also die Gemeinde oder die Stadt, quasi als Sammelbecken für
die finanzielle Umsetzung von Bitten und Forderungen missbraucht wird. Hier gilt es
entgegen zu wirken und künftig auch verstärkt Zuständigkeiten zu beachten.
Immerhin mit 35,2 Millionen Euro müssten wir unsere Rücklagen "anzapfen" um den Haushalt
2010 ansatzgemäß auszugleichen. Auch wären 3,4 Millionen Euro hierfür an Krediten
aufzunehmen. Das tut dann nicht so weh, wenn wiederum bei den Ausgaben nicht
alles umgesetzt wird und bei den Einnahmen, insbesondere bei den
Steuereinnahmen, unsere Hoffnungen übertroffen werden oder z. B. sonstige hohe
Einnahmen anstehen, wie das z. B. mit dem - absolut marktgerechten - Kaufpreis der
Firma Bögl im Zusammenhang mit dem Areal Unteres Tor ansteht.
Unser Stiftungshaushalt ist ausgeglichen, auch im Bereich "Betreutes Wohnen".
Erwähnenswerte Sonderheiten liegen hier nicht vor. Gerade im Bereich des
"Betreuten Wohnens" können wir grundsätzlich volle Belegung vermelden, wenngleich
es gerade in letzter Zeit zu einem gehäuften Wechsel im Mieterbesatz kam.
Augenblicklich werden deshalb zwei Wohnungen zur Vermietung ausgeschrieben.
Auch ich bedanke mich abschließend bei allen, die an der Haushaltsaufstellung
mitgewirkt haben, die ihre Anregungen, Wünsche, aber auch Bedenken eingebracht
haben, aus dem Stadtrat Ihnen allen, insbesondere aber den jeweiligen
Fachreferenten. Aus der Verwaltung möchte ich auch heuer wieder den Leiter unseres
"Amtes für Finanzen", Herrn Tischner, ausdrücklich loben und mich bei ihm für seine
zuverlässige und loyale Zuarbeit bedanken. In diesen Dank schließe ich
stellvertretend für weitere Mitarbeiter auch Frau Kirchinger-Mally mit ein, die mit mir
zusammen jedes Jahr den Stellenplan zu erarbeiten hat.
Stimmen Sie bitte gemeinsam dem Haushalt zu, folgen Sie damit der
Beschlussempfehlung des Senats, definieren Sie damit die Richtung, in die sich die
Stadt Neumarkt i.d.OPf. im Jahr 2010 bewegen soll und gehen Sie sorgsam mit den
Haushaltsmitteln um, gemäß dem Slogan:
"Damit wir auch morgen noch kraftvoll zupacken können!"
Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen