Bring Dich in Bestform!
NEUMARKT. „Bring Dich in Bestform“, animiert die Stadtbibliothek ihre Leser und hat auf ihrem Thementisch April die neuesten, auf aktuellen Forschungsergebnissen basierenden Anleitungen bereitgelegt.
- „Functional Fitness – That’s It!“ von Lamar Lowery gibt sich nicht nur modern, sondern stellt tatsächlich eine derzeit hochaktuelle Methode „made in USA“ vor. Im Gegensatz zum traditionellen Training geht es hier um individuelle und alltäglich nutzbare Programme, die je nach Bedarf oder körperlicher Einschränkung angepasst werden können.
- Mit „Military Fitness“ wollen der ehemalige Kampfschwimmer Torsten Schreiber und der Kampfsportler Andreas Aumann keineswegs zum Soldaten ausbilden, sondern mit ihrem effektiven Fitnesstraining zu mehr Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft, Flexibilität und Koordination verhelfen.
- „Das Muskel-Workout“ von Ingo Froböse zeigt, wie jeder ganz ohne Geräte zu Hause, im Büro oder unterwegs seine Kondition, Koordination und Muskelkraft steigern kann. Bei den über einhundert Übungen ist für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis etwas dabei; auch ein „Schlank-Mach-Zirkel“ fehlt nicht. Ohne Geräte, nämlich barfuß auf der Matte, kommt auch „Funktionelles Mattentraining“ aus, das (heil-)gymnastische Übungen zum Inhalt hat.
- Speziell an selbstbewusste Frauen wendet sich „Strong is the new skinny“ von Jennifer Cohen und Stacey Colino. Denn Frauen wollen einen straffen, sexy Körper, und der Weg dazu ist die richtige Mischung aus Krafttraining zum Muskelaufbau und einem wirksamen 10-Minuten-Intervalltraining.
- „Kettlebell Basics“ von Detlef Romeike macht ebenfalls auf Englisch, aber so heißt das Trainingsgerät nun einmal: die vielseitige, preiswerte und platzsparende „Kanonenkugel mit Griff“, die zur Standardausrüstung jedes guten Sportstudios gehört. Mit ihr lassen sich Herz/Kreislauf, Kraft, Beweglichkeit und Schnelligkeit trainieren. Vor allem die Körpermitte wird gestärkt und das Körpergefühl verbessert.
- Unter dem Titel „Core Fitness“ zeigen Kendall Wood und Michael de Medeiros 53 Übungen für die unteren, oberen und schrägen Bauchmuskeln. Besonderen Wert legen die erfahrenen Autoren auf den genauen Bewegungsablauf, der zu einem gestärktem Rumpf, einer schlanken Taille und einem flachen Bauch führen soll.
- Mit „Rope Skipping“ stellt Henner Böttcher die neue Art des Seilspringens vor, was auch die Unterzeile „Wo Sport Spaß macht“ rechtfertigt. Den Einstieg bilden einfache Sprünge im Einzelseil. Streng methodisch geht es weiter bis zu Partner- und Gruppenformen wie „Double Dutch“ und „Wheel“.
- „Funktionelles Faszientraining mit der Blackroll“ von Marcel Andrä widmet sich dem aktuellen Trend, auf der bewährten Schaumstoffrolle noch gezielter die sehnenartige Muskelhaut auf Belastungen im Sport und Alltag vorzubereiten, Schmerzen zu lindern und die Gesundheit zu erhalten.
- „Das ultimative Schlingentraining“ von Marcel Doll basiert auf einem Gurtsystem, das z. B. an einem Türrahmen fixiert wird. Der Autor bezieht aber auch die Faszienrolle für Dehnübungen ein. Der Schwerpunkt liegt auf Übungen mit dem Schlingentrainer TRX für verschiedene Schwierigkeitsstufen und Körperbereiche.
- Einer Volkskrankheit rückt Marta Agoston mit „Aktiv für gesunde Knochen: 80 Übungen zur Osteoporose“ zu Leibe. Konkret geht es um Übungen zur Osteoporose-Vorbeugung mit Beckenbodentraining. Ergänzt wird das Buch durch eine Video-DVD.
- „Die 77 größten Fitness-Irrtümer“ listet Michael Prang auf. Mit wissenschaftlich belegten Fakten wendet er sich gegen Behauptungen wie „Nordic Walking schont die Gelenke“, „Sport ist die beste Medizin gegen Cellulitis“ oder „Nach dem Sport sollte man nichts essen“. Stichwort Essen: „Das Praxisbuch der Sportlerernährung“ von Jakob Ogielda hilft, den individuellen Energie- und Nährstoffbedarf für Training und Wettkampf zu ermitteln.
- Mit „Gold“ ist Chris Cleave ein spannender Roman um zwei Goldmedaillengewinnerinnen gelungen. Die besten Radrennfahrerinnen ihrer Generation werden trotz starker Rivalität Freundinnen, deren Freundschaft allerdings, sportlich wie privat, immer wieder Zerreißproben ausgesetzt ist.
Brennpunkt Nahost
NEUMARKT.
Ist der von einer mühsam zusammengewürfelten Koalition bekämpfte Islamische Staat vielleicht nicht nur eine grausame Episode, sondern die Endstation? Mit welchen Methoden ködern Hassprediger Nachwuchs als Selbstmordattentäter? Welche Rolle kommt der Frau – auch der angeheirateten deutschen - in der islamischen Gesellschaft zu? Auf welch gefahrvollen Wegen versuchen junge Menschen, den bedrückenden Zuständen in ihrer Heimat zu entkommen? Das sind Fragen, die auf dem Thementisch der Stadtbibliothek im März nach Antwort suchen.
- In „Endstation Islamischer Staat“ beschreibt Rainer Hermann, wie der IS das Machtvakuum in Syrien und dem Irak mit einem „Staatsersatz“ ausfüllte. Anschaulich vergleicht der Islamwissenschaftler die Situation mit der in Europa im 17. Jahrhundert. Hier verwüstete der 30jährige Krieg ebenfalls ganze Landstriche, und Frieden gab es erst, als sich die Einsicht durch setzte, Staat und Religion zu trennen. Mit dem Titel „Allahs Narren“ brandmarkt Boualem Sansal die Beschränktheit der fanatischen IS-Ideologen und zeigt die Gründe sowohl für das Erstarken des Islamismus als auch die Mitverantwortung des Westens auf: die Unterstützung autoritärer Militärregime und das Schweigen sowohl arabischer als auch westlicher Intellektueller.
- „Der Name meines Bruders“ von Larry Tremblay macht am Beispiel der neunjährigen Zwillinge Amed und Aziz deutlich, wie der Krieg sich bis in einzelne Familien hinein auswirkt. Als eine Bombe auf ihr Dorf im Nahen Osten fällt, kommen einflussreiche Männer und predigen Rache. Einer der Jungs soll mit einem Selbstmordattentat zum Märtyrer werden, und weil Aziz unheilbar krank ist, fällt die Wahl auf Amed. Nur durch eine List gelingt es der verzweifelten Mutter, nicht beide Söhne zu verlieren. In Kanada inzwischen Schullektüre! Unter die Haut geht auch „Sommer unter schwarzen Flügeln“ von Peer Martin. Nuri kommt aus Syrien. Sie will sich an dem Rechtsradikalen Calvin rächen, der ihren Bruder zusammengeschlagen hat. Doch als Calvin eines Tages durch einen maroden Balkon zu brechen droht, rettet Nuri ihm das Leben. Damit kommt Calvins rechtsradikale Überzeugung ins Wanken.
- Spannend und aufrüttelnd ist „Aliyahs Flucht oder Die gefährliche Reise in ein neues Leben“ von Güner Yasemin Balci. Die Geschichte eines kurdischen Mädchens, das einen Griechen liebt, gibt Einblicke in die allen Veränderungen trotzende Innenwelt muslimischer Familienstrukturen und abgeschotteter Nachbarschaften, in denen viele Teenager in Deutschland aufwachsen. Kritisch werden Missstände hinterfragt wie die Rolle selbstgefälliger Migrantenvereine, die behördlichen Verfahrensweisen und unser weit verbreitetes Wegducken vor einer anderen Kultur. Als Ergebnis verweist die Autorin auf Ehrenmorde und die hohe Selbstmordrate.
- Spannend wie ein Roman liest sich „Afghanistan. München. Ich“ von Hassan Ali Djan. Der Autor landete nach einer lebensgefährlichen Flucht mit 16 Jahren in Deutschland – allein, als Analphabet und ohne jede Schulbildung. Sein Ziel: lernen und Geld verdienen, um so seiner Familie daheim ein besseres Leben zu ermöglichen. Mit bewundernswerter Willensstärke überwindet er alle Widerstände und ist heute voll integriert in der deutschen Gesellschaft.
- In „Abaya“ schildert Kerstin Wenzel schonungslos ihr eigenes Schicksal. Ihr syrischer Mann erwies sich als gewalttätig. Noch kinderlos, reichte sie die Scheidung ein, gab ihm aber eine „zweite Chance“. Als Ergebnis bekam sie vier Kinder, während er sich in die Salafistenszene verstrickte. Ein Urlaub in den Arabischen Emiraten wird zur Falle für sie und die Kinder. Fortan leben sie im „Gefängnis mit Meerblick“ – bis die Flucht gelingt.
- In „Frauenpower auf Arabisch: Jenseits von Klischee und Kopftuchdebatte“ lässt Karim El-Gawhary arabische Frauen zu Wort kommen: Umm Naama, die mit einem Euro am Tag ihre sechsköpfige Familie durchbringt; Mariam, die gegen die sexuelle Gewalt am Kairoer Tahir-Platz kämpft; Sareen, die ehemalige Scharfschützin Gaddafis; die junge Widerstandskämpferin Kouki; die Palästinenserin Kamile, deren Sohn in den „heiligen Krieg“ zieht; Umm Kaled, die einzige LKW-Fahrerin Ägyptens, die mit ihrem 30-Tonner durch das Nilland brettert; und schließlich Manal, die sich als erste saudische Frau beim Autofahren filmen ließ.
- „Der Himmel ist ein Taschenspieler“ von Tanja Langer ist eine afghanische Familiengeschichte, die west-östliche Lebens- und Überlebensformen vor Augen führt. Im Mittelpunkt steht der neunjährige Mahboob, der mit seiner Mutter nach Deutschland fliehen muss. Als er 20 Jahre später zu seinem Vater nach Kabul zurückkehrt, sieht er sich widersprüchlichen Gefühlen von Vertrautheit und Fremdheit, von Angst und Freude ausgesetzt. Hinter dem Titel „Afghanistans verborgene Töchter“ steckt eine Zufallsentdeckung der schwedischen Journalistin Jenny Nordberg: viele Mädchen in Afghanistan werden demnach bis zur Pubertät als Jungen verkleidet und dürfen ein freieres Leben führen, etwa draußen spielen oder die Schule besuchen. Denn Eltern ohne Söhne gelten als Versager, und in vaterlosen Familien müssen verkleidete Mädchen als Kinderarbeiter die Familie ernähren.
- Unter dem Titel „Am Abgrund“ legt der pakistanische Journalist Ahmed Rashid die aktuell vielleicht beste politische Analyse über die Krise in Pakistan/Afghanistan und den fortschreitenden Niedergang der ganzen Region vor. Bezeichnend für die Problematik des militärischen Rückzugs das Zitat eines westlichen Botschafters: „Wird es eine afghanische Armee und eine zivile Verwaltung geben, die übernehmen kann, oder knipsen wir einfach das Licht aus?“ „Plötzlich Pakistan“ heißt Hasnain Kazims spannende Reportage. Politik, Militär, Alltagsleben, Religion, Kultur und Natur – das ganze Spektrum beleuchtet kenntnisreich der Sohn pakistanischer Einwanderer, der als Auslandskorrespondent in der Heimat seiner Eltern tätig war.
„Mitten ins Herz“
NEUMARKT. Mitten ins Herz nicht nur ihrer Leserinnen trifft die Stadtbibliothek mit der Auswahl auf ihrem Thementisch im Februar.
Zwar geht es tatsächlich um Amors Pfeile, um Liebe. Aber keineswegs nur in Form von anspruchsvollen Liebesromanen, sondern vor allem mit lebensklugen Ratgebern, die sich auch die Männerwelt mit Gewinn für eine ausgefüllte Zweierbeziehung zu Gemüte führen darf.
- „Schlüsselsätze der Liebe“ gibt Oskar Holzberg allen Paaren mit auf den Weg. Einige Zitate deuten an, wie pointiert er sein Thema angeht: Wir durchschnüffeln Beziehungen nach Glück wie gut trainierte Trüffelschweine. Oder: Ein Kompromiss ist keine Selbstaufgabe. Oder: Eine Liebesbeziehung ist auch eine Frage des Willens. Die erläuternden Texte packen umfassend und einleuchtend die zentralen Aspekte einer Partnerschaft an – von Bindung und Verpflichtung bis zu Sexualität und Kommunikation.
- Hinter „Liebe machen“ verbirgt sich ein lebenskluger Beziehungsratgeber von Sandra Konrad. Entschlossen rückt sie „Liebesdenkfehlern“ zu Leibe, die Liebe überfordern, missverstehen und zu Beziehungsschieflagen führen. Auch hier ein bezeichnendes Zitat: Es geht in einer Beziehung nicht darum zu gewinnen. Es geht darum, gemeinsam weiterzumachen. Dazu als Warnung zu gern vorgeschobenen psychischen Altlasten: Keine Vergangenheit der Welt erlaubt, dass der Partner einem das Leben zur Hölle macht. „Frau Fröhlich sucht die Liebe … und bleibt nicht lang allein“, unter diesem Titel stellen Susanne Fröhlich und Constanze Klein die Ergebnisse eines Selbstversuchs vor, die Partnersuche einer Frau über 40. Während man sich früher darauf verlassen konnte, dass Cliquen, Zufall, Romantik oder Schicksal einem den Richtigen in die Arme trieben, haben inzwischen Dating-Portale, Single-Event-Manager, Flirtratgeber, Programmierer und Psychologen die Rolle Amors übernommen.
- „Romantik 2.0“ von Christian Schuldt ist zugleich Online-Dating-Ratgeber und Zeitgeiststudie, sieht den neuen Trend jedoch durchaus positiv: Im Netz lernen wir zuerst die inneren Werte kennen, bevor wir die äußere Verpackung zu sehen bekommen. Das macht das Online-Kennenlernen nach seiner Meinung intimer, idealisierender, romantischer als herkömmliche Flirts. In „Wenn Liebe fremdgeht: Vom richtigen Umgang mit Affären“ plädiert Ulrich Clement für ein neues Verständnis von Partnerschaft, in dem Affären und feste Beziehungen sich nicht ausschließen. Längere Beziehungen können sich abnutzen, dann werden vielfach Erfüllung und Abwechslung bei einem neuen Partner gesucht. Viele Beziehungen scheitern daran, andere werden gerade durch einen Seitensprung gerettet, erläutert der Paartherapeut aus seiner langjährigen Erfahrung.
- „Make Love“ und „Make more Love“ sind die Titel von Aufklärungsbüchern für Erwachsene ab 40 Jahre von Ann-Marlene Henning und Anika von Kaiser. Was ändert sich, wenn vieles nicht mehr so automatisch funktioniert wie früher? Wie gelingt es, nach 20 Ehejahren noch Lust aufeinander zu haben? Wie kann ich mein erotisches Potential ausschöpfen? Erfüllende Sexualität ist in jedem Alter lernbar, versprechen die Autorinnen. „Amor altert nicht“ versichert auch Elisabeth Drimalla. Sie spricht die spezifischen Veränderungen bei Mann und Frau an, die Sexualität eventuell beeinträchtigende Krankheiten, die Lebensgeschichte und aktuelle Lebenssituation. Mit Fallbeispielen und Übungsanleitungen sensibilisiert sie ihre männlichen und weiblichen Leser, Probleme durch gegenseitige Unterstützung zu bewältigen.
- „Carol“ heißt die DVD mit Cate Blanchett, Kyle Chandler und Rooney Mara. Carol führt eine unglückliche Ehe, lernt die junge Verkäuferin Therese kennen und entdeckt so ihre große Liebe. Ihr Mann sammelt daraufhin Beweise für das Scheidungsverfahren und versucht, ihr das Sorgerecht für die geliebte Tochter zu nehmen. „After Passion“ ist einer von inzwischen vier vorliegenden Bänden der „Jung-Autorin“ Anna Todd. Die wohlbehütete Tessa begegnet an ihrem ersten Tag auf der Washington State University dem unverschämten Hardin. Damit beginnt ein Gefühlschaos, an dem vor allem junge Leser mit Spannung und Vergnügen teilnehmen.
- „Euphoria“ von Lily King ist ein spannender und sinnlicher Roman, angelehnt an reale Ereignisse. Drei junge Ethnologen – eine Amerikanerin, ihr Mann und ein Brite - treffen in Neuguinea auf einen weiblich dominierten Eingeborenenstamm mit ungewohnten Ritualen. Je tiefer sie in das Leben des Stammes eindringen, umso deutlicher werden auch unterschiedlichen Wünsche. Vor allem die erotische Anziehung zwischen der Amerikanerin und dem Briten wird immer intensiver – bis eine dramatische Aktion einen für alle tragischen Ausgang herbeiführt.
- In „Jemand wie Du“ von Xisela Lopez bekommt die Polizistin Alex das Handy einer tödlich verunglückten Frau auf den Schreibtisch und findet darauf eine falsch adressierte SMS. Ironisch, todtraurig, witzig und voller Lebensweisheit führt die Liebesgeschichte zum Happy End. Ähnlich startet „Liebe mit zwei Unbekannten“ von Antoine Laurain: Eine Frau wird überfallen, ihrer Tasche beraubt, und sie fällt ins Koma. Der Finder sucht nach Hinweisen, die er in einem roten Taschenbuch entdeckt. Beim Lesen kommt er der Unbekannten immer näher und verliebt sich in sie. „Läuft da was?“ fragt die junge Autorin Judith Pinnow. Als die Fernsehmoderatorin Annabel, Mutter dreier Kinder, sich in einen wesentlich jüngeren Verehrer verliebt, stellt sich der Ehemann Tom sicherlich die gleiche Frage.
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