Meinung zum Gen-Mais ist gefragt
NEUMARKT. In einer "Offene Anfrage" will der ödp-Kreisverband Neumarkt von der CSU, der SPD und den Grünen in Neumarkt wissen: "Was tun Sie gegen den unrechtmässigen Anbau von genverändertem Mais auf Staatsflächen in Bayern?"Entgegen massenhaften Protesten von Verbrauchern und Landwirten werde der Anbau von genverändertem Mais auch in Bayern auf Staatsflächen vorangetrieben, heißt es in der Presse-Mitteilung. Die ödp wolle mit einem weiteren Informationsstand am Samstag, 5.Juni, auf dem Bauernmarkt in Neumarkt am Unteren Markt die Bevölkerung wachrütteln, sich endlich dagegen zu wehren, "dass sie unrechtmäßig zu Versuchszwecken der Gentechnik-Lobby missbraucht wird". Auch die Neumarkter Abgeordneten in Bundes- und Landtag sollten wissen, dass "ihre Parteien hier gegen die breite Bevölkerungsmehrheit arbeiten".
Die Staatsregierung hintergehe Landwirte und Bevölkerung, indem die Standorte für den Anbau möglichst geheim gehalten werden sollen. Inzwischen startet Greenpeace zusammen mit Landwirten und Anbauverbänden juristische Schritte, um Information über die Anbauflächen zu bekommen. Ein Anbau sei so lange unrechtmäßig, so lange die Unschädlichkeit für Menschen, Tiere und Umwelt nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist, erklärte stellvertretender ödp-Kreisvorsitzender Erich Weber.
Die Staatsregierung ignoriere weiter alle Negativerfahrungen mit dem Genmais: Kühesterben bei einem Bauern in Hessen, der Genmais verfüttert hat, Studien über die Tötung von Insektenarten und einen erhöhten Insektizidverbrauch nach einigen Jahren des Anbaus. Weiterhin werde durch den Anbau auf den Staatsflächen die Haftung für Folgeschäden auf den Staat abgewälzt.
Die ödp sprach den Landwirten "Anerkennung und Respekt" aus, die weiter bei ihrer ablehnenden Haltung zum Erprobungsanbau bleiben. Die ödp forderte auch alle anderen Gruppierungen und Verbände im Landkreis auf, ihren Protest kundzutun.
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