Einige der am Oberen Markt gesetzten Stolpersteine
NEUMARKT. In Anwesenheit von aus den USA angereisten Angehörigen der Opfer wurden am Montag in Neumarkt "Stolpersteine" zu Ehren der Opfer des Nazi-Regimes gesetzt.
Die kleinen Pflastersteine mit einer quadratischen Messing-Tafel wurden vom Künstler Gunter Demnig an der Oberen Marktstraße, der Bahnhofstraße und der Stephanstraße verlegt.
Eine große Zahl von Zuschauern war zu dem kleinen Festakt gekommen. Unter ihnen befanden sich auch die extra aus den USA angereiste Ehefrau und zwei Söhne von Ernest Haas - dem vermutlich einzigen jüdischen Neumarkter, der die Konzentrationslager der Nazis überlebte.
Am Oberen Markt 39 wurden für ihn und seine Familie fünf "Stolpersteine" gesetzt, die an die Opfer der Nazi-Greuel erinnern sollen. Danach wurden weitere Stolpersteine für die Familie Baruch in der Bahnhofstraße 13 und vier Stolpersteine für die Familien Haas/Löw in der Stephanstraße 17 gesetzt. Bereits
zuvor wurden in Sulzbürg, an der Straße Am Schloßberg 12, fünf Steine für die Familie Weil angebracht.
Inzwischen sind in 22 Ländern Europas Stolpersteine verlegt, laut Demnig sind dies insgesamt 61.000 Steine.
An jedem Verlegeort werden die Biographien vorgelesen und ein entsprechendes Rahmenprogramm soll für eine würdige Feier sorgen.
Beim kleinene Festakt in Neumarkt waren auch die Vorsitzende der "Initative Stolpersteine", Prof. Dr. Heide Inhetveen, ihre Stellvertreterin und gleichzeitig Bürgermeisterin der Stadt Neumarkt, Gertrud Heßlinger, sowie Vertreter des Stadtmuseums und des Stadtarchivs, der Katholischen und Evangelischen Kirche und des Ostendorfer Gymnasium als weitere Mitglieder anwesend.
Der Künstler Gunter Demnig verlegte die Stolpersteine am Oberen Markt im Rahmen eines kleinen Festaktes