NEUMARKT.
Die CSU-Stadtratsfraktion befasste sich in ihrer letzten Sitzung schwerpunktmäßig mit dem Thema Familie.
"Wir sollten die von Bundespräsident Köhler gestartete Initiative weitertragen und auf städtische Ebene transferieren", so Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender Arnold Graf. Das Konzept von Oberbürgermeister Alois Karl, Familien mit Kindern beim Kauf von Wohneigentum finanziell unter die Arme zu greifen, will die CSU zügig umsetzen helfen. In einer Klausurtagung der CSU-Stadträte Ende Februar werde das Thema einen Schwerpunkt bilden.
Der Geburtenrückgang in Deutschland stelle eine Gefahr für alle gesellschaftlichen Bereiche dar, sagte Oberbürgermeister Karl. Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen durch eine zu geringe Binnennachfrage beeinflusse der Bevölkerungsrückgang mittelfristig auch den Wohnwert von Städten und Gemeinden. Über kurz oder lang sei der Leerstand von Wohnungen und Häusern zu erwarten. Kindergärten und Schulen müssten zentralisiert werden.
Stadtrat Franz Hierl regte an, auch die ideellen Punkte für Kinderfreundlichkeit nicht in den Hintergrund geraten zu lassen. Spielplätze, Betreuungs- und Schulmöglichkeiten stellten wesentliche Punkte für Eltern dar, wenn es um die Entscheidung ginge, eine bestimmte Kommune als Lebensmittelpunkt zu wählen. Die CSU will daher ein eigenes Kinder- und Familienprogramm erarbeiten, in dem alle Eckpunkte für ein familienfreundliches Neumarkt zusammengetragen werden.
Einen Bestandteil darin bilde auch das Bürgerhaus. Bürgermeister Arnold Graf regte an, das dort vorhandene Raumangebot dahingehend prüfen zu lassen, ob der Verein Storchennest e.V. seine Kinderbetreuung künftig dort anbieten und eventuell noch erweitern könne. Auch die Initiativgruppe für ausländische Kinder solle ins Bürgerhaus integriert werden. So seien ein stärkerer Austausch und Kontakt miteinander möglich.
Die Agenda-Beauftragte des Stadtrats, Ruth Dorner, berichtete über die Belebung des neuen Bürgerhauses. Man arbeite bereits mit 25 Vereinen zusammen und zahlreiche Bürger hätten schon ihre ehrenamtliche Mitarbeit angeboten. Arbeitslose brächten sich genau so ein wie Rentner, Hausfrauen und Arbeitnehmer. Eine Mitarbeiterin habe bereits eigens ein PC-Programm zur Vermittlung von Freiwilligen Helfern in Vereine und Initiativen geschrieben. Das Berufsförderzentrum werde in Kürze ein Filmprojekt für Deutsche, Ausländer und Aussiedler anbieten. Durch die gemeinsame Aufgabe sollen neben der Teamfähigkeit die Wertevermittlung und soziale Kompetenz im Mittelpunkt stehen.
Ludwig Segerer fasste die Meinung der CSU-Stadtratsfraktion zu verschiedenen Verkehrsthemen zusammen. So stünden für die CSU beim Umbau der Amberger Straße die Verflüssigung des Verkehrs, eine bessere Grüngestaltung und stadteinwärts ein angegliederter Radweg im Mittelpunkt des Interesses. Durch den Einbau von Querungshilfen solle die Verkehrsteilnahme für Fußgänger sicherer werden. Außerdem sei ein funktionierendes, geregeltes Linksabbiegen von wesentlicher Bedeutung. Lediglich für den LKW-Verkehr werde keine Aufwertung angestrebt. "Wir wollen den Schwerlastverkehr nicht über die Amberger Straße und die Dammstraße durch die Innenstadt schleusen", so CSU-Vorsitzender Helmut Jawurek. Die LKW´s sollen nach wie vor primär über den Äußeren Ring geleitet werden.
Auch eine Kreisverkehrlösung am Weißenfeldplatz wurde in Grundzügen vorgestellt. Eine Entscheidung soll jedoch erst nach weiteren Planungsschritten und Verkehrsüberlegungen gefällt werden.
Auch am Ortseingang Höhenberg will die CSU erneut initiativ werden. Das Straßenbauamt soll in einem ersten Schritt zur Einebnung des Erdwalls gegenüber der Ortseinfahrt bewegt werden. Durch den damit verbundenen besseren Straßeneinblick soll die Verkehrsgefährdung gemindert werden. In der weiteren Abfolge will die CSU eine Linksabbiegespur von Pelchenhofen kommend durchsetzen. Mehr Überblick an dieser Kreuzung will die CSU auch durch eine Neuordnung der vorhandenen 16 Hinweis- und Verkehrsschilder erreichen.
Sechzig Jahre nach Kriegsende soll ein Anlaß sein, der Ereignisse von 1945 entsprechend zu gedenken. Oberbürgermeister Alois Karl ist es ein Anliegen dies in zweierlei Hinsicht zu würdigen. Zum einen soll der Opfer auf allen Seiten gedacht werden. Gleichzeitig will er aber auch an 60 Jahre Freiheit und Frieden in Deutschland erinnern. Auf dem Gelände des ehemaligen Gefangenenlagers in Wolfstein will die CSU daher ein Gedenkkreuz aufstellen lassen. Das Kreuz soll aus dem Holz der vor Jahrzehnten abgebrochenen Notkirche gezimmert werden.
Abschließend regte stellvertretender Fraktionsvorsitzender Dr. Heinz
Sperber an, als weitere Attraktion am Volksfestzug künftig auch die
Militärkapelle der US-Truppen in Hohenfels einzuladen.