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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

Die kürzeste Rede erhielt den längsten Beifall

NEUMARKT. Die kürzeste Rede erhielt den längsten Beifall. Sie wurde gehalten von Landrat Albert Löhner beim glanzvollen Neujahrsempfang des Neumarkter CSU-Stadtverbandes, zu dem sich auf Einladung

Der Zuckerbäcker und der Schlotfeger wünschen mit Leckereien
und Worten CSU-Fraktionsvorsitzendem Joachim Herrmann (2.
von links) ein erfolgreiches 2005. Alois Karl (am Mikrophon), Gi-
sela Burger und Helmut Jawurek (links) schließen sich an.
des Vorsitzenden Helmut Jawurek, MdB a.D., die Spitzen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche im Reitstadel ein (lang) abendliches Stelldichein gaben.

Für die Neujahrsansprache konnte der neue Fraktionschef der CSU im Bayerischen Landtag, Joachim Herrmann aus Erlangen gewonnen werden, der mit eher nachdenklichen Worten auf das neue Jahr einstimmte, während Landrat Albert Löhner lieber die Lachmuskeln des illustren Publikums streichelte. "Wer heute den Kopf in den Sand steckt, knirscht morgen mit den Zähnen", trat der Schwarzmalereien entgegen und mit einem durchaus zum Weitererzählen geeigneten Witz setzte er noch eins drauf: Ein Pfarrer klopft an

Keine Gebärdensprache, sondern Applaus für die Musiker: Hel-
mut Jawurek (links) und Jochim Herrmann.
die Himmelstür, und ein Busfahrer drängelt sich von ganz hinten vor und wird pompt von Petrus vor dem Pfarrer eingelassen. Dieser stellt den heiligen Türsteher zur Rede, der aber kontert: "Während bei deiner Predigt viele eingeschlafen sind, haben alle Fahrgäste im Bus gebetet."

Die selbst von Oberbürgermeister Alois Karl als "überraschend frohgelaunt" eingestufte Ansprache seines Vorredners Löhner war nicht das einzige "Knallbonbon" eines langen Abends, durch den in bewährter und charmanter Manier Ingrid Loichinger im langen, figurbetonten Kleid von Höhepunkt zu Höhepunkt führte.

Den musikalischen Einstieg vermittelte das symphonische Blasorchester unter der temperamentvollen Stabführung von Chris Wittl mit dem Gefangenenchor aus Nabucco. Je fortgeschrittener der Abend in die Nacht überging, desto heiterer wurden die Vorträge, angefangen von einem Straußschen Melodienreigen bis hin zu Musical-Hits. Der langanhaltende, oft frenetische Beifall und ein Gläschen Neujahrssekt dankte es den Musikern, denen noch eine große Karriere vorausgesagt wurde.


Andrang beim Umtrunk: Die Gäste stärken sich mit
einer Wegzehrung.
Eine weitere willkommene Abwechslung im Rede-Marathon: ein meisterlich geschnittener filmischer Jahresrückblick aus dem Neumarkter Studio-Archiv von "intv", präsentiert von den "Machern" Ingrid und Gerd Maschek, die auch die Großbildprojektion im Saal besorgten.

Lang war die Liste der Ehrengäste, die Vorsitzender Jawurek namentlich nannte, darunter einer, der lange Jahre die Belange der Stadt und des Landkreises im Maximilianeum vertrat: MdL a.D. Ludwig Rupp, besser bekannt unter seinem hintergründigen Kosenamen "Rupp-Spez". Und noch einer war in die Rolle des Zaungastes geschlüpft: Landrat a.D. Josef Werner Bauer, der mit Gattin Sieglinde das Geschehen von der Empore aus verfolgte. Andere wiederum waren nicht zu übersehen, auch wenn sie nicht namentlich begrüßt worden wären, so der Stellvertretende Präsident der Industrie- und Handelskammer Regensburg, Dr. Franz Ehrnsperger, oder die Abordnung der Schwestern aus dem Kloster St. Josef und dem Haus St. Marien.


Zwei Festredner: der humorvolle (Albert Löhner, links) blickt be-
sinnlich drein, der kritische (Rudolf Kraus) schaut eher fröhlich
aus.
In seiner Bilanz 2004 sprach Jawurek von einem "Jahr der enttäuschten Erwartungen", wobei er von dieser Einschätzung ausdrücklich die Stadt Neumarkt ausnahm. Während er beispielsweise die gescheiterte Föderalismusreform anprangerte, lobte er die erreichten Ziele in der Jurastadt: Fischermuseum, Stadtpark, Bürgerhaus, Ortsumgehung Pölling usw. Auch für das soeben begonnene Jahr liege die Meßlatte hoch: Stadthalle und Unteres Tor nannte er als Reizworte, aber "gemeinsam schaffen wir das."

Erwartungsgemäß skeptisch, ja ablehnend äußerte sich der frühere Parlamentarische Staatssekretär MdB Rudolf Kraus zu dem Drängen der Türkei in die EU. Einer Vollmitgliedschaft des 70 Millionen Einwohner starken, überwiegend in Asien gelegenen Landes lehnte er kategorisch ab, während der sich für eine "privilegierte Partnerschaft" schon eher erwärmen könnte.

In das gleiche Horn stieß der Hauptredner des Abends, Landtags-Fraktionschef Joachim Herrmann: So lange türkische Staatsbürger in der Bundesrepublik um politisches Asyl nachsuchten, sei es mit der

Chris Wittl vor seinem symphonischen Blasorchester Parsberg.
Fotos: Erich Zwick
Rechtsstaatlichkeit dieses Landes nicht weit her; da würden auch alle Beteuerungen nichts nützen. Mit der Erläuterung des "klaren Kurses der CSU" in der Bundesrepublik und im Freistaat stellte er mit einem Fünf-Punkte-Katalog, angefangen von der inneren Sicherheit, über Finanzen bis hin zu Familien- und Bildungspolitik, das Sitzfleisch seiner Zuhörer auf eine harte Geduldsprobe. Deswegen die anschließend dankbar aufgenommene, herzerfrischend kurze Grußbotschaft des Landrats zum Erholen und Entspannen.

Dem wollte ein nachdenklich gestimmter Oberbürgermeister nicht nachstehen. Alois Karl mahnte bei seinen Parteifreunden in Bund und Land Geschlossenheit an, die er gegenwärtig vermisse und was ihn daher "mit Unbehagen" erfülle. Dennoch hellte sich seine Miene auf, als er Altbundeskanzler Helmut Kohl ob der rückläufigen Umfrage-Ergebnisse zitierte: "Die andern gewinnen bei den Umfragen - ich die Wahl".

Nach diesen aufmunternden Worten und einem Brillantfeuerwerk auf der Großbildleinwand ging's zum gemütlichen Teil des Abends im Foyer, wo die umsichtigen Helferinnen der Frauenunion um Stadträtin Hela Buchner mit einem nahrhaften Umtrunk aufwarteten und die Hände der Gäste voll gefordert waren: rechts zum Glückwünschen, links zum Halten eines Zapfens Oberpfälzer Wurst.
Erich Zwick


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