Starker Anstieg im Vergleich zum Vorjahr !

NEUMARKT. Im Landkreis Neumarkt hat sich die Arbeitslosenquote im Juli im Vergleich zum Vormonat leicht von 6,1 auf 6,3 Prozent erhöht. Im Vergleich mit dem Juli 2002 stiegen die besorgniserregenden Zahlen aber um fast 20 Prozent !

Im Geschäftsstellenbezirk Neumarkt haben sich im Juli 772 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos gemeldet, das sind 55 mehr als im Juli 2002 und 219 mehr als im Juni 2003. Fast 670 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat beenden, so dass am Monatsende per Saldo 4.050 Personen arbeitslos gemeldet sind, rund 100 mehr als im Juni. Im Vorjahresvergleich ist der Bestand aber wesentlich schlechter. Im Juli 2002 gab es im Geschäftsstellenbezirk Neumarkt nur 3.386 Arbeitslose, also 19,6 Prozent weniger.

Die Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte und beträgt nun 6,3 Prozent. Im Juli des Vorjahres betrug die Arbeitslosenquote nur 5,3 Prozent.

Im Berichtsmonat wurden der Geschäftsstelle Neumarkt nur 183 offene Stellen gemeldet, 45 Prozent weniger als im Juli 2002. Gegenüber Juni stieg der Zugang der offenen Stellen um 26. Zum Monatsende waren noch 417 offene Stellen unbesetzt. Im Vorjahresmonat waren dies noch 618 unbesetzte Stellen (Vormonat 429). Im Vorjahresvergleich standen somit 32,5 Prozent unbesetzte Stellen weniger zur Auswahl an.

Von Kurzarbeit waren 332 Personen betroffen (Vormonat: 265). Im Juli 2002 gab es 283 Kurzarbeiter.

Bezirk liegt unter Bayerndurchschnitt

Mit Beginn der Ferien- und Urlaubszeit ist die Arbeitslosigkeit im ersten Monat der zweiten Jahreshälfte 2003 im Vergleich mit dem Vormonat wieder leicht angestiegen. Im Vorjahresvergleich sind 13 Prozent mehr Menschen im Arbeitsamtsbezirk Regensburg arbeitslos. Der Bestand an offenen Stellen ist gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 19 Prozent niedriger.

Über 3.700 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer meldeten sich im Laufe des Juli arbeitslos, fast 1.200 Personen (oder 47 Prozent) mehr als im Vormonat und rund 300 Personen oder 8,5 Prozent mehr als Juli des Vorjahres.
Das noch verfügbare Stellenangebot lag am Monatsende mit 2.700 Stellen um fast 14 Prozent unter dem des Vormonats.
Mit 6,2 Prozent Arbeitslosenquote liegt Regensburg unter dem Bayerndurchschnitt mit 6,6 Prozent Arbeitslosenquote.

Den Anstieg der Arbeitslosenzahlen erklärte die Direktorin des Arbeitsamtes Regensburg, Dr. Bärbel Gericke, wie folgt: "Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli im Arbeitsamt Regensburg ist zurückzuführen auf zunehmende Entlassungen zum Quartalsende und bevorstehende Betriebsferien, aber auch das Schuljahresende und die Beendigung der Berufsausbildung führen zu einem deutlichen Anstieg arbeitsloser Jugendlicher, vor allen Dingen an der sogenannten Schwelle zum Arbeitsmarkt."

Wieder über 17.000 Arbeitslose

Am Monatsende waren in Regensburg, Neumarkt und Kelheim 17.028 Arbeitslose registriert, 1.958 Personen mehr als im Juli des Vorjahres und 332 mehr als im Juni 2003. Die Arbeitslosenquote kletterte geringfügig von 6,1 Prozent im Vormonat auf 6,2 Prozent. Im Vorjahr errechneten sich nur 5,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote war also im Vorjahresmonat um 0,7 Prozentpunkte geringer.

Die größten Gruppen der Arbeitslosen stellen die arbeitslosen Männer und Frauen aus den Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen mit 2.584 Arbeitslosen, gefolgt von 1.781 Arbeitslosen aus dem Bereich der Warenkaufleute und 1.045 Personen aus dem Bereich der Schlosser, Mechaniker und zugeordneten Berufe.

Jugend mit Fehlstart ins Berufsleben?

Wie jedes Jahr steigt mit dem Ende schulischer und betrieblicher Ausbildung die Zahl der jüngeren Arbeitslosen an. Ende Juli waren bei den Dienststellen des Arbeitsamtes Regensburg 666 (Vormonat 473) Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres sind 17,5 Prozent mehr Jugendliche aus dieser Altergruppe von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den jüngeren Arbeitslosen zwischen 20 und 25 Jahren ist gegenüber dem Vorjahresmonat ein Anstieg von fast 31 Prozent festzustellen. Gegenüber dem Juni 2003 ist die Arbeitslosigkeit in dieser Personengruppe um rund 15 Prozent gestiegen.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen allerdings, dass die Arbeitslosigkeit bei diesen Personengruppen in den nächsten Monaten wieder spürbar abgebaut werden kann. Eine Vielzahl junger Fachkräfte werden spätestens im Herbst einen Arbeitsplatz gefunden haben. Andere werden weitere schulische oder betriebliche Ausbildungen in Anspruch nehmen, so dass ein Rückgang bei der Arbeitslosigkeit in diesen Personengruppen zu erwarten ist.

Stellenangebot reicht bei weitem nicht aus

Im Berichtsmonat Juli wurden dem Arbeitsamt Regensburg 1.312 Stellen zur Besetzung gemeldet, 11 Prozent mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist dies aber ein Rückgang von fast 20 Prozent.

Zum Monatsende standen noch 2.709 Stellenangebote (Vormonat 3.140) zur Verfügung, darunter 320 nur für Teilzeitarbeit. Im Juli 2002 gab es am Monatsende einen Bestand von 3.339 offenen Stellen (also 19 Prozent mehr), darunter 364 für Teilzeitarbeit.

Ein Blick auf den Stellenbestand nach den Berufsgruppen zeigt die größten Vakanzen bei den Warenkaufleuten mit 316 offenen Stellen, dahinter folgen die Schlosser, Mechaniker und zugeordnete Berufe mit 277, die Pflanzenbauer und Landschaftsbauer mit 274, die Montierer und Metallberufe mit 217 offenen Stellen.

Streik im Osten begründete Kurzarbeit im Westen

Im Berichtsmonat stieg die Zahl der Kurzarbeiter zum Stichtag auf rund 800 an.

Der Metallerstreik in den neuen Bundesländern im Vormonat hatte zur Auswirkung, dass sich die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Personen kurzfristig auf über 9.500 erhöhte. Diese Zahl wird aber in den Statistiken, wegen des Zähl-Stichtages für Kurzarbeiter (jeweils zum 15. des Monats) nicht erscheinen, weil nur die Kurzarbeiter gezählt werden, die am jeweiligen Stichtag von einem Arbeitsausfall betroffen waren. Gleichwohl muss Kurzarbeitergeld für rund 9.500 Personen seitens des Arbeitsamtes Regensburg gezahlt werden.

Über 950 Jugendliche suchen noch einen Ausbildungsplatz

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Juli 2003 im Arbeitsamtsbezirk Regensburg hat sich noch nicht positiv entwickelt. Seit 1.Oktober 2002 wurden dem Arbeitsamt Regensburg 3.807 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres, also vom 1.Oktober 2001 bis Juli 2002, waren dies 4.510 Stellen.

Ende Juli, zwei Monate bevor am Ausbildungsstellenmarkt Bilanz gezogen wird, waren noch 954 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Zum gleichen Zeitpunkt wurden noch 556 unbesetzte Ausbildungsstellen angeboten.

Dies ergibt ein Verhältnis von 1 : 0,58, das heißt, für 2 Bewerber steht rechnerisch nur rund ein Ausbildungsplatz zur Verfügung.
Vor einem Jahr standen noch 842 unbesetzte Berufsausbildungsstellen den damals noch 946 unvermittelten Bewerbern gegenüber.
Im Hauptamtsbezirk Regensburg gibt es für 600 noch nicht vermittelte Bewerber 266 Berufsausbildungsstellen, im Bezirk der Geschäftsstelle Kelheim für 124 Bewerber 123 Stellen und im Geschäftsstellenbezirk Neumarkt für 230 Bewerber 167 Stellen.
Damit könnte nur im Bezirk Kelheim - rein rechnerisch - fast jedem Bewerber um eine Berufsausbildungsstelle auch eine solche angeboten werden.

Die Direktorin des Arbeitsamtes Regensburg, Dr. Bärbel Gericke, bezeichnet es derzeit als wichtige Aufgabe ihres Hauses, hier in den nächsten Wochen gravierende Verbesserung zu schaffen. Dabei gibt sie aber zu bedenken, dass Entscheidungen oftmals noch ausstehen. Zum Teil sind in den Betrieben noch keine Einstellungsentscheidungen gefallen, andererseits haben auch Jugendliche oftmals andere Alternativen im Auge und sich noch nicht endgültig entschieden.

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