Kneipenbühne Oberweiling

Lebensfreude und Melancholie

NEUMARKT. Am Samstag gastiert "Greenfield" in der Kneipenbühne Oberweiling. Die Band aus dem Großraum Nürnberg/Erlangen hat sich der traditionellen irischen Musik verschrieben.

Wer einmal den Zauber der Grünen Insel erlebt hat, diese Mischung aus wilder Lebensfreude und tiefer Melancholie, den lässt er nicht mehr los. Reels, Jigs, Hornpipes und Polkas sind die traditionellen Tänze, die heute noch genauso jung sind wie vor hundert Jahren. Daneben spielt die Band auch Lieder von Liebe und Heimweh, von alltäglichen und ungewöhnlichen Begebenheiten. Aus dem reichen Fundus der irischen Musik pickt sich Greenfield bewusst die zu unrecht unbekannten Stücke heraus.

Der Kontakt zum Publikum gehört bei Greenfield genauso dazu wie die Möglichkeit, dass Tanzbein zu schwingen, wenn es in den Füßen juckt. Sechs Saiteninstrumente, Fiddle, Akkordeon, Bodhran, verschiedene Flöten und die Keltische Harfe prägen den Sound von Greenfield.
17.01.06

Fränkischer Charme...

NEUMARKT. Mit gewohnter Routine und fränkischem Charme spielten sich die fünf Freunde von Fett und Fertig am Samstag ein weiteres Mal in der Oberweilinger Kneipenbühne in die Herzen ihrer Zuhörer, einer mittlerweile eingeschworenen Fangemeinde, die hitverdächtige Nummern wie „Des is a Wampn“ oder „Iich schneids ned, meine Hoa!“ ebenso gut kennt wie immer wieder gerne hört.

Der unbedarfte Zuschauer gewinnt sofort den Eindruck, als handele es beim Fett-und-Fertig-Auftritt um eine Art merkwürdiger Familienfeier für Eingeweihte, in die er aber Ruckzuck integriert wird.

Für die Bühnenshow braucht das Quintett übrigens „keinen Laser, sondern volle Gläser“ – und bemerkt stolz in einem Song: welche Band sonst hat schon einen Braumeister als Mitglied! Wenn Rechtsanwalt Schang Daumer mit einem Tonumfang von locker fünf Oktaven und einer Stimme, deren Timbre irgendwo zwischen Rammstein und Maria Callas angesiedelt ist, loslegt, spürt man, was fränggischer Rogg bedeutet. Dabei hat man den Eindruck, dass Daumer die witzigen Textideen des Gitarristen Walter Schibalski eins zu eins umsetzt, ohne mit der Wimper zu zucken.

Die Band ist gut eingespielt und versteht sich blind – kein Wunder, sie steht in derselben Besetzung schon seit nahezu 25 Jahren auf der Bühne und gehört übrigens seit 1982 (damals als „Trümmerfeld“) zur festen Einrichtung des Owei-Programms.
15.01.06

Franngnrogg in Owei

NEUMARKT. Die Franngnroggband Fett und Fertig tritt am Samstag zum zwölften Mal in Oberweiling auf.

Fett und Fertig wäi a heiße broad washed odder abber fix und foxi wäi a alde Saufköötzn: das ist hier die Frage!

Die fünf Musiker jedenfalls beherrschen ihr Metier aus dem FF. Sie langen zu, wie es sich für Rockmusik gebührt. Im 4/4tel-Takt einen Bierkeller niederrocken: das ist so richtig nach ihrem Geschmack. Wer sich auf einen ästhetischen Kunstgenuss einstellt, sollte lieber gleich vor der Mattscheibe sitzen bleiben.

Fett und Fertig ist was es ist - eine aussterbende Angelegenheit, nach der kein Hahn mehr kräht, wenn es hell wird. Oder einfach Rock mit einer 25jährigen Reife: gut gelagert; Zeit, dass man ihn sich reinzieht.

Fett und Fertig sind Schibi Schibalski (g. voc), Schang Daumer (g, voc), der verwegene Werner (keys), Rick Roth (dr, voc) und Uli Weiß (b, voc).

Der von AC/DC gekofferte (!) Song "Iich bin ä bäiser Bou" ist programmatisch für F&F... Für F&F-Freunde: wie aus sicherer Quelle zu erfahren ist, hat die Band den einen und (sic!) anderen neuen Song im Programm!

6000 rockbegeisterte Internet-User können nicht irren! Beim Blue Note-Festival in Regensburg waren 2003 auch Fett&Fertig auf der Bühne. Wie konnte es dazu kommen? Nun, das Publikum hat entschieden. Nämlich es war so: Der Veranstalter stellte eine Reihe von Bands ins Netz und ließ dann das Publikum wählen. Die Pubrocker von Fett&Fertig gefällt dieses Votum.
14.01.06

"Leberkas muss her"

NEUMARKT. In der gut besuchten Kneipenbühne Oberweiling hatte der charismatische Krankenpfleger Wolfgang Berger – alias der Fälscher – vom ersten Moment an die Lacher auf seiner Seite und das Publikum voll im Griff, das - ohne mit der Wimper zu zucken - auf einen hochnotpeinlichen Text die Melodie des Kanons „Bruder Jakob“ sang oder sich zu dem Satz „A Leberkas muss her“ mit geballten Fäusten kollektiv von den Stühlen erhob.

Berger trifft exakt den Nerv der Volksseele, weiß, was seine Zuhörer wollen, die er auch gerne persönlich anspricht und auf liebenswerte Weise derbleckt.Am sympathischsten ist er, wenn er zu sich selbst in ironische Distanz geht und vom Chaos und der Schlamperei eines Junggesellendaseins zu erzählen weiß – dazu gehören auch seine gut gespielten niederbayerischen Macho-Ansichten oder die Klage des typischen Provinzlers über die Arroganz der Münchner: das Land-Ei in der Großstadt.

Etwas zu dick aufgetragen ist allerdings der Pathos bei seinen durchaus gut und ernst gemeinten Liedermacher-Liedern. Felix Trager übrigens, der den „Fälscher“ zuverlässig auf der Gitarre begleitet – verzieht während des gesamten Abends kaum eine Miene – und wenn ihm einmal ein Lächeln auskommt, erscheint dies wie ein Unfall. Das ist sehr witzig, ebenso witzig wie die Moikmusikanten-Parodie von der Weisheit der Hang-Henn’, die einen langen und einen kurzen Hax’ hat, am Hang steht und sich naturgemäß nicht umdrehen kann, ohne abzustürzen.

Sehr effektvoll ist Bergers Zugaben-Finale, in dem er die Geschichte eines gräuslichen Totengräbers erzählt – Alles in Allem ein abwechslungsreicher, höchst vergnüglicher Abend.
08.01.06


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang