MdB Alois Karl

S-Bahn: Querschüsse aus Neumarkt


Aufmerksame Zuhörer im Hintergrund: die schon zur frühen Morgenstunde abkömmlichen Mitglieder
der CSU-Marktgemeinderatsfraktion.

NEUMARKT/POSTBAUER-HENG. Mit geharnischten Protestbriefen an die Deutsche Bahn AG versuchen Neumarkter Pendler, den Bau der S-Bahn zu verhindern. Sie befürchten einen Qualitätsverlust, wenn als Folge der S-Bahn der schnelle, im Zwei-Stunden-Takt verkehrende Regionalexpress zwischen Nürnberg und Regensburg (München) eingestellt wird.

Dieses Damoklesschwert schwebte bereits über dem ab Dezember 2006 gültigen Fahrplan, den die Bayerische Eisenbahngesellschaft am Donnerstag in Fürth für den Einzugsbereich des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) verabschiedete und bei dem alles vorerst beim bestehenden Angebot bleibt.

Von den "Querschlägen" aus Neumarkt unterrichtete am Donnerstag Bürgermeister Hans Bradl seinen Parteifreund, den Bundestagsabgeordneten Alois Karl im Rahmen von dessen Besuchstour durch die Gemeinden seines Wahlkreises.

Als einen ganz prominenten S-Bahn-Gegner machte Bradl den Landtagsabgeordneten Herbert Fischer aus, dessen Befürchtungen allerdings nicht von der Hand zu weisen sind. Bei einem 20/40-Minuten-Takt der S-Bahn würde sich die Bayerische Eisenbahngesellschaft sicherlich überlegen, ob es da noch des Luxus' einer schnellen Verbindung ohne Unterwegshalten bedarf. Vom Landratsamt hingegen wurde immer wieder betont, dass der Landkreis nur unter der Voraussetzung der Beibehaltung des Regionalexpresses seine Zustimmung zur S-Bahn gegeben habe.

So segensreich die neue ICE-Trasse von Nürnberg über Ingolstadt nach München für den westlichen Teil des Landkreises sein wird, könnte auch sie dem Parallelverkehr auf der östlichen Route über Neumarkt-Regensburg die Fahrgäste wegnehmen und daher für die Bahn uninteressant werden. Schon deshalb sei man mit der seit 30 Jahren thematisierten S-Bahn auf der sicheren Seite. Weshalb die Strecke nach Neumarkt immer wieder von dem einen Jahr aufs nächste vertröstet wurde, sei für ihn ein Rätsel, meinte Bürgermeister Hans Bradl. Die vielbeschworene Metropolregion Nürnberg, zu der nun auch einmal Postbauer-Heng gehöre, fühle sich nicht als gleichberechtigter Partner, beklagte das Gemeindeoberhaupt, der diese Einschätzung auch Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly schon unverblümt habe wissen lassen. Gerade dieser spreche immer von "gleicher Augenhöhe", die er - Bradl - aber nicht erkennen könne.

Die Bahnstrecke durch Postbauer-Heng möchte er nicht zum Güterbahngleis verkommen lassen, während sich andere den Personenverkehr unter den Nagel reißen. Mit den "anderen" waren zweifelsfrei die Neumarkter gemeint, denen er es ankreidete, dass sie auf der einen Seite die längere Fahrzeit durch die S-Bahn kritisieren und auf der anderen Seite kräftig dazu beitragen, durch einen neuen Bahnhof Woffenbach einen zusätzlichen Halt zu etablieren.

Da fühlte sich der Bundestagsabgeordnete Alois Karl doch ein bisschen auf den Schlips getreten; denn gerade er in seiner Amtszeit als Oberbürgermeister pochte auf diesen zusätzlichen Bahnhof. Und er verteidigte sein seinerzeitiges Engagement damit, dass im Jahre 2020 der Pachtvertrag mit der Flugsportgruppe Neumarkt ausläuft und das Fluggelände einer anderen Nutzung zugeführt werden kann: Wohnbebauung, Gewerbegebiet und Fachhochschule - alles denkbar und für alle ein S-Bahnhof nur von Vorteil.

Vorteile sieht Bürgermeister Hans Bradl im S-Bahnhof Postbauer-Heng auch für die Pendler aus dem Raum Berngau, die schon jetzt lieber auf dem großzügigen "Park and Ride"-Platz der Marktgemeinde ihr Fahrzeug abstellen als in Neumarkt, wo sie oft nicht wissen, wo sie es lassen sollen.

Da das Thema S-Bahn allein die Besuchszeit ausfüllte, konnten die anderen "Sorgenkinder" nur kurz gestreift werden: die Lärmschutzwand entlang des Gleiskörpers, die Zukunft der Berufsschule Neumarkt und der Gewerbesteuer. Bei ihrer Einschätzung, diese Steuer nicht als Spielball der Interessen zu mißbrauchen, waren sich der Bundes- und der Kommunalpolitiker einig.
Erich Zwick

20.07.06

Bürgersprechstunde

NEUMARKT. Am Freitag bietet der Wahlkreisabgeordnete für Amberg-Sulzbach-Neumarkt, Alois Karl, von 9 bis 11 Uhr eine Bürgersprechstunde in seinem Neumarkter Büro in der Hallertorstraße 16 an.

Auch in der Sommerpause des Deutschen Bundestages will er den Bürgern und Unternehmern die Möglichkeit geben, mit ihrem Direktabgeordneten ihre Anliegen zu besprechen, sagte MdB Karl. Die Erfahrungen aus voran gegangen Sprechstunden zeige, dass hier ein großer Bedarf bestehe und er bei einem Teil dieser Anliegen eine positive Klärung herbeiführen konnte.

Eine Anmeldung ist nicht zwingend erforderlich. Zur Vermeidung von unnötigen Wartezeiten bittet Alois Karl aber darum, dass unter 09181/487555 bei Susanne Pirzer eine telefonische Voranmeldung erfolgt. Auf diese Weise können ein exakter Termin und für eine zügige Bearbeitung eventuell notwendige Unterlagen gemeinsam abgestimmt werden.
19.07.06

Silber für Alois Karl


Staatsminister Günther Beckstein (r.) überreichte MdB Alois Karl
im Innenministerium die Kommunale Verdienstmedaille.
NEUMARKT. Als eine von 17 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erhielt der Stimmkreisabgeordnete für Amberg-Sulzbach-Neumarkt und frühere Oberbürgermeister Alois Karl die Kommunale Verdienstmedaille in Silber.

Innenminister Dr. Günther Beckstein, der die Ordensverleihung in München vornahm, würdigte in seiner Laudatio ausführlich die Leistungen des Neumarkters.

Alois Karl habe in den Jahren als Oberbürgermeister viele zukunftsweisende Projekte auf den Weg gebracht. Hervorzuheben sei besonders die gelungene und erfolgreiche Landesgartenschau im Jahr 2000, die in Rekordzeit auf die Beine gestellt werden musste, weil Neumarkt für einen anderen Bewerber kurzfristig eingesprungen war. Die damals errichteten Anlagen, wie z.B. sieben neue Kinderspielplätze, der Hildegard-von-Bingen-Garten und renaturierte Gewässerlandschaften, bereicherten nun die Stadt. Mit der Altstadtsanierung und verkehrsberuhigenden Maßnahmen wurde die Attraktivität der Stadt Neumarkt ebenfalls erheblich gesteigert, begründete Bayerns Innenminister Günther Beckstein die Verleihung.

Auch kulturell sei die Stadt wesentlich aufgewertet worden: Die Stadtbücherei, die Säle der Residenz und das Stadtmuseum seien saniert, das Museum "Lothar Fischer" geschaffen worden. Zahlreiche Veranstaltungsreihen, wie das Altstadtfest, der "Sommer im Park" und "Kleinkunst in der Residenz" seien von Alois Karl ins Leben gerufen worden. Im Schulwesen sei ein neues Schulkonzept umgesetzt und es fast alle Schulen neu gebaut oder aufwändig saniert worden. Mit der Schaffung eines gut funktionierenden Stadtbussystems mit Integration in den VGN und den RVV sei die notwendige Anbindung an größere Wirtschaftsräume erreicht worden.

Als ehemaligem Vorsitzenden des Kreisjugendrings lag Karl besonders die Jugendarbeit am Herzen, sagte Beckstein. Er habe ein personell und finanziell gut ausgestattetes Jugendbüro geschaffen, das sich auch um die Randgruppen der Jugendlichen kümmere. Unter seiner Führung seien im Stadtgebiet mehrere Plätze für Jugendliche, wie die Inline-Bahn, Basketballplätze oder die Streethockeybahn und vereinsgeführte, aber auch kommunale Jugendräume entstanden. Auch für die Senioren sei das Angebot deutlich ausgeweitet worden. "So entstand unter seiner Führung ein Haus für Betreutes Wohnen mit Tagespflege und das BRK-Seniorenheim; ferner wurden weitere Angebote für Senioren ins Leben gerufen", so Günther Beckstein weiter.

Beckstein: "In Zahlen ausgedrückt hatte Neumarkt während der 15 Jahre Amtszeit von Alois Karl bei einer Investitionssumme von 430 Millionen Euro den übernommenen Schuldenstand halbiert und die Rücklagen verdoppelt. Die solide Finanzwirtschaft verschaffte der Stadt Neumarkt eine der niedrigsten Schuldenstände vergleichbarer Städte und ein solides Rücklagenpolster."

Mit der Medaille werden Persönlichkeiten geehrt, die sich im besonderen Maße um die kommunale Selbstverwaltung verdient gemacht haben.
18.07.06


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang