Europaabgeordneter Albert Deß

Faire Lebensmittelpreise

NEUMARKT. Faire Lebensmittelpreise sind für MdEP Albert Deß Voraussetzung für einen nachhaltigen Tierschutz.

"Leider schaut der deutsche Verbraucher einseitig auf den Preis statt auf Qualität", so der landwirtschaftspolitische Sprecher der CSU-Europagruppe. Der Welttierschutztag am 4. Oktober sei eine passende Gelegenheit, den Bürgern diese Zusammenhänge wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Tierschutz sei seit langem der Teil der landwirtschaftlichen Ausbildung. Allein aus betriebswirtschaftlichen Gründen sei es für die Landwirte wichtig, für das Wohlergehen und die optimale Lebensqualität ihrer Tiere zu sorgen. "Fühlen sich Tiere wohl, schlägt sich das etwa bei Kühen in einer deutlich höheren Milchleistung nieder", erklärte Albert Deß. Moderne Stallungen seien besonders haltungsgerecht geworden.

"Für Modernisierungen und Neuinvestitionen brauchen die Landwirte ein gesichertes Einkommen - verlässlich über Jahre hinweg", forderte Albert Deß und unterstrich die Bedeutung gerechter Preise für landwirtschaftliche Produkte. Aktionen so genannter Tierschützer, die einseitig emotionalisierend wirken und eine verzerrte Sichtweise vertreten, erteilte Deß eine Absage. Konstruktiver und sachlicher Dialog hingegen decke genau so gut Missstände auf, vermeide verhärtete Fronten und sorge damit weitaus besser für einen nachhaltigen Tierschutz.
30.09.05

Gegen Beitrittsgespräche

NEUMARKT. Bei der Abstimmung im EU-Parlament über den Entschließungsantrag zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, die am Mittwoch stattfand, sprach sich MdEP Albert Deß (CSU) dagegen aus.

Der Abgeordnete bezeichnete es als unverantwortlich, mit der Aufnahme der Verhandlungen zu beginnen, da das Land in keiner Weise die Voraussetzungen für eine EU-Mitgliedschaft erfülle. Nach wie vor gebe es Defizite in grundlegenden Bereichen, was Berichte über Einschränkungen der Pressefreiheit, Folterungen oder Benachteiligung von Christen belegen, argumentierte der Abgeordnete.

"Hier handelt die EU-Kommission wider besseres Wissen", sagte Deß nach der Abstimmung und forderte den zuständigen Kommissar Olli Rehn zum Rücktritt auf, bevor er noch weiteren Schaden anrichte.

Man brauche sich nicht zu wundern, so Deß weiter, dass sich die EU-Bürger immer weniger mit Europa identifizieren könnten und das Vertrauen in Kommission, Parlament und Rat verlieren. Dies führe zu einer ablehnenden Haltung, die sich in der Nicht-Ratifizierung der mühevoll ausgehandelten Verfassung, wie in Frankreich oder den Niederlanden geschehen, niederschlage.

"Mit der Ablehnung habe ich sicherlich im Interesse meiner bayerischen Wählerinnen und Wähler gehandelt", sagte der Abgeordnete abschließend und hob erneut die von der Union vertretene Lösung der privilegierten Partnerschaft für die Türkei hervor.
29.09.05

Bauern auf Sozialhilfe-Niveau

NEUMARKT. Das Erntedankfest am 2. Oktober nahm MdEP Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe, zum Anlass, auf die Situation der deutschen Verbraucher und der Landwirte hinzuweisen.

"Im Verhältnis zum Einkommen sind Nahrungsmittel für die deutschen Verbraucher so preisgünstig wie nirgendwo sonst", sagte Deß. Trotz steigender Auflagen, Bürokratie und hoher Arbeitsbelastung müssten sich immer mehr Bauernfamilien zusehends mit einer Entlohnung auf Sozialhilfeniveau zufrieden geben.

"Die Erntekrone als Mittelpunkt des Erntedankfestes steht für die Früchte des Feldes und Gartens, und drückt unseren Dank an Gottes Schöpfung aus", so Albert Deß. Mehr als 4,3 Millionen Menschen, 900 000 direkt in der Landwirtschaft Beschäftigte, sorgen in Deutschland dafür, dass 82 Millionen Verbraucher ihr tägliches Brot in höchster Qualität bekommen. "Wir alle haben Anlass, Gott dafür zu danken", sagte der Abgeordnete.

Nicht nur die jüngsten Naturkatastrophen zeigen jedoch, dass das "täglich Brot" nicht für alle auf der Welt selbstverständlich ist. "Hungersnöte wie im Niger dokumentieren die Unfähigkeit der WTO, für eine ausgleichende Verteilung der Güter zu sorgen", so Albert Deß und forderte die WTO auf, sich vom bloßen Handelsliberalismus abzukehren und in ihrer Zielsetzung mehr an die Menschen und nicht nur an große Konzerne zu denken. Dies könne die weltweite Versorgung mit Nahrungsmitteln verbessern.

"Es ist nicht nachvollziehbar, dass in den letzten zehn Jahren trotz weiterer Liberalisierung der Märkte die 50 ärmsten Länder noch ärmer geworden sind", empörte sich Albert Deß. Auch 2005 leide immer noch ein Drittel der Weltbevölkerung an Unterernährung.
28.09.05


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21. Jahrgang